15 Der Besitz des Reichen ist seine feste Burg, ihre Armut ist das Verderben der Geringen. (Sprüche 10,15 nach der Zürcher)

Dieser Spruch ist keine theologische, psychologische oder pädagogische Weisheit. Es ist erst einmal nur eine soziologische Beobachtung. Bis heute diskutieren Geisteswissenschaftler über die Folgen von Armut und Reichtum. Interessant, dass man sich auch vor hunderten von Jahren darüber Gedanken gemacht hat.
So richtig diese Beobachtung auf den ersten Blick auch ist, sie ist durchaus auch Einschränkungen unterworfen – zumindest der erste Teil. Wie z.B. die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre zeigte, ist die Burg des Reichtums nicht so fest und krisensicher wie man annehmen sollte. Es gibt viele Szenarien und Beispiele die die Burg des Wohlstandes quasi über Nacht einstürzen lassen. Ohne dem Prinzip aus Sprüche 10 zu widersprechen prophezeit z.B. Jakobus 5 gegen die Reichen, deren Reichtum zerfallen und sie im Stich lassen wird.
All das wusste natürlich auch Salomo, dem bekannt war, wie schnell etwa ein Krieg, ein Umsturz oder eine Naturkatastrophe die Besitzverhältnisse verändern kann. Salomo kann nicht gemeint haben, dass Besitz die höchste Form von Sicherheit und damit das Erstrebenswerteste überhaupt ist; dazu ist er auch sonst viel zu philosophisch.
Um eine festere Burg als Wohlstand zu finden müssen wir ins Neue Testament schauen wo wir eine Hoffnung finden die weit über diese Welt hinausreicht. Besitz ist eine irdische Erscheinung und als solche den üblichen Schwankungen alles irdischen ausgesetzt. Gott aber kann eine Hoffnung geben, die buchstäblich diese Welt überdauert (Matthäus 24,35; Johannes 16,33).

[systematisch durch die Bibel]

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