Der Tod Jesu

Um eine echte Auferstehung zu erleben, musste Jesus zunächst einmal echt sterben. Diese plumpe Tatsache ist seit jeher Gegenstand von Spekulationen. Schon sehr bald nach den Ereignissen behaupteten Philosophen, Jesus sei gar nicht wirklich gestorben. Es ging ihnen dabei weniger um historische Tatsachen als mehr um theologische Erwägungen. Sie vertraten die christologische Position (s.Kapitel 2), dass Jesus nur zum Schein Mensch war und so auch nur scheinbar starb. Für diese Doketisten war es undenkbar, dass Gott wirklich und mit allen Konsequenzen Mensch geworden wäre.

Nachdem die frühe Kirche den Doketismus schon als Irrlehre erkannt und bekämpft hat, spielt er in der neueren Theologie eigentlich keine Rolle mehr. Dafür gibt es seit dem Erwachen des Interesses am „historischen Jesus“ immer mehr Theorien darüber, dass Jesus die Kreuzigung überlebt hat und es somit auch keine Auferstehung gegeben hat weil er gar nicht tot war. Um diese Einwände zu entkräften sehen wir uns an, was die Evangelien über den Tod Jesu zu sagen haben[1].

Johannes schreibt ausdrücklich, dass er diese Geschehnisse als Augenzeuge  bezeugt damit wir glauben (Johannes 19,35).

32 Die Soldaten gingen zunächst zu dem einen von den beiden, die mit Jesus gekreuzigt worden waren, und brachen ihm die Beine. Dasselbe taten sie mit dem anderen.
33 Als sie jedoch zu Jesus kamen und feststellten, dass er bereits tot war, brachen sie ihm die Beine nicht.
34 Einer von den Soldaten allerdings stach mit der Lanze in seine Seite, worauf sofort Blut und Wasser aus der Wunde traten. (Johannes 19,32-34 nach der NGÜ)

Auch diese Beschreibung wird von Tzaferis Fund bestätigt: um den Delinquenten einen schnelleren Tod zu gewähren, brach man ihnen die Schienbeine. Dadurch konnten sie sich nicht mehr abstützen um den Brustkorb zu entlasten und erstickten schneller.  Die Soldaten haben genau das mit den anderen Hingerichteten neben Jesus gemacht. Bei Jesus selber hielten sie es nicht mehr für nötig, da sie sahen, dass er bereits tot war.

So erfüllte sich einen weitere Prophetie des Alten Testamentes (4.Mose 9,12), denn ein Opferlamm durfte keinen gebrochenen Knochen haben. Johannes zeigt deutlich, dass Jesus dieses Opferlamm war (Johannes 1,29 / Offenbarung 5,6 etc.). Auch andere Stellen aus dem AT zeigen diesen Zusammenhang: 2.Mose 12,46 / 4.Mose 9,12 / Psalm 34,21.

Dennoch ging der römische Soldat auf Nummer sicher und stach Jesus noch mit seiner Lanze. Aus der Wunde trat Serum aus, das Blut hatte schon begonnen, sich in Jesu Körper zu trennen. Auch darin sah Johannes die Erfüllung einer alttestamentlichen Prophezeiung: Sacharja 12,10.

[1] Der Aufbau dieses Teils folgt John G.Lakes Predigt „The Resurrection.“ Leider erwiesen sich mache Details der Predigt als historisch nicht akkurat.

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3 Kommentare

  1. Danke für den Hinweis auf Sacharja. Die Berichte über einen Scheintod Jesu‘ habe ich ebenfalls gehört und gelesen vor etwa 4 Jahren. Auch wurde die Frage aufgeworfen warum es eine Kreuzigung war und nicht etwa eine Enthauptung oder Tod durch Gift – es erfüllte sich die Schrift.
    Wichtig ist eben Auferstehung.

    Gruß und Segen,
    mar.

  2. tja, das ist noch die große frage, was das jetzt für eine bedeutung hat, dass wasser und blut aus der wunde geflossen sind. ich würde schon stark vermuten, dass da was dahinter steckt.

  3. herzlich willkommen, mar!

    @ tomkat: reicht denn die medizinische erklärung nicht? oder stimmt sie nicht?

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