9 Dann wirst du verstehen, was Gerechtigkeit ist und Recht, Geradheit und jede Bahn des Guten.
10 Denn die Weisheit wird in dein Herz einziehen, und das Wissen wird deiner Seele wohltun.
11 Die Umsicht wird über dir wachen, die Einsicht wird dich beschützen.
12 Sie werden dich bewahren vor dem Weg des Bösen, vor dem Mann, der Falsches redet,
13 vor denen, die die geraden Pfade verlassen, um auf den Wegen der Finsternis zu gehen,
14 die sich freuen, Böses zu tun, die die Verkehrtheit des Bösen bejubeln,
15 deren Pfade krumm sind und die auf ihren Bahnen in die Irre gehen. (Sprüche 2,9-15 nach der Zürcher)

Weisheit bewahrt vor dem Weg des Bösen und dem Verführer, der zum Bösen verführen will. Wenn man zu lange im frommem Ghetto gelebt hat, mag es einem seltsam vorkommen, aber es gibt tatsächlich Menschen, die Böses tun wollen, die es nicht versehentlich tun oder fahrlässig sondern tatsächlich aus Vorsatz. Niemand ist gern auf seinem Weg allein und so suchen sich auch die Bösen Weggefährten.
Wieder legt das Neue Testament das Alte aus und im Römerbrief heißt es über diese Menschen, dass sie nicht nur „selber  solches verüben, [was nach dem Gesetz des Alten Testamentes] des Todes würdig [ist…], sondern auch Gefallen haben an denen, die es verüben (Römer 1,32 nach der Schlachter). Sünde und moralisches Fehlverhalten sind auch deshalb ansteckend, weil es Menschen gibt, die es bei anderen bewusst fördern.
Es ist offensichtlich, dass man sich gegen eine ansteckende Krankheit impfen sollte. Während ich das schreibe, liegt gerade ein übertriebener Hype um die Schweinegrippe hinter uns, eine Zeit in der viel davon die Rede war, wie viel Impfstoff die Bundesländer kaufen sollten um eine mögliche Epidemie im Keim zu ersticken. Auch gegen das Böse gibt es eine solche Impfung: Weisheit und Umsicht. Wer Weisheit erworben hat und sie mit Umsicht anwendet, wird nicht schnell auf den Weg des Bösen gehen.
Im Absatz zuvor ging es darum, dass man Weisheit begehren muss. Man muss sie verfolgen und hinter ihr her sein. Es genügt nicht, einmal etwas kapiert zu haben; vielmehr kommt es darauf an, das ganze Leben der Liebe zu Gott und der Weisheit zu widmen. Damit hat man schon mehr als die halbe Miete – wer mit den Gedanken bei der Weisheit ist und sich in Gottesfurcht übt, wird sich nicht in seinen Gedanken um Sünde drehen und entsprechend weniger massiv der Versuchung ausgesetzt sein.
Es läuft immer wieder darauf hinaus, womit man sich beschäftigt. Man wird das, womit man sich beschäftigt. Wer sich mit Gutem beschäftigt, wird Gutes in seinem Leben wieder finden. Wer sich um Schlechtes dreht und sich permanent damit auseinandersetzt, wird über kurz oder lang Schlechtes in seinem Leben finden. Der beste Schutz ist nicht zu kämpfen, sondern sich mit Gutem zu füllen.

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4 Kommentare

  1. Sehe ich auch immer mehr so….
    „…nicht zu kämpfen, sondern sich mit Gutem zu füllen.“
    Obwohl es auch eine prophetische Spannung geben kann: mitunter ist die Mahnung (= das Kämpfen dagegen) zu betonen. Wichtig ist dann, das „Pro“ nicht zu vergessen: Wofür kämpfen wir?

    Übrigens:
    Als ich in meiner juristischen Ausbildung am Strafgericht die Angeklagten gesehen und gehört habe, hatte ich auch den Eindruck: Es gibt echt Menschen, die böse sind und böse sein wollen.
    Erschreckend.

  2. Obwohl es auch eine prophetische Spannung geben kann: mitunter ist die Mahnung (= das Kämpfen dagegen) zu betonen. Wichtig ist dann, das “Pro” nicht zu vergessen: Wofür kämpfen wir?

    das ist natürlich absolut richtig. wie immer passt nicht alles in einen post (oder in die Stelle), aber dafür gibt es genügend andere, die das kämpfen betonen.

    ich wusste gar nicht, dass du jurist bist. aber interessant ist deine beobachtung allemal. ich habe mal ein buch von einem psychologen gelesen: M.Peck, people of the lie, in dem er dem „Bösen“ nachgeht. natürlich ein seltsames thema für ein psychologisches buch, aber er kommt zu dem schluss, dass es das Böse gibt und man davon befreit werden kann / muss. aufgrund seiner forschungen scheint er christ geworden zu sein (ich schreibe das so vorsichtig, weil es aus dem buch nicht ganz sicher hervorgeht). interessantes buch.

  3. cool ich werd mich mal weiter abfüllen!

  4. @storch:
    „wie immer passt nicht alles in einen post (oder in die Stelle), aber dafür gibt es genügend andere, die das kämpfen betonen.“

    Hast’e auch wieder Recht. 🙂

    Die Sache mit der Juristerei ging nur bis einschl. zum ersten Staatsexamen. Am zweiten bin ich dann zweimal gescheitert. Aber dann war endlich die Bahn frei, um die Bibelschulausbildung zu packen! So ging ein Traum in Erfüllung.

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