Das Evangelium im Alten Testament

Etwa 700 Jahre vor Christus hatte der Prophet Jesaja eine Vision der Kreuzigung, die einen der klarsten Blicke überhaupt auf das Evangelium zeigt:

3 Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut. Wie einer, vor dem man das Gesicht verhüllt, war er verachtet; wir schätzten ihn nicht.
4
Aber er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir meinten, er sei von Gott geschlagen, von ihm getroffen und gebeugt.
5
Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Strafe auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt. (Jesaja 53,3-5)

Jesaja sah in einer prophetischen Vision, was wirklich am Kreuz geschah. Wer den Film „The Passion of the Christ“ gesehen hat, weiß, was Jesus im Sichtbaren zu leiden hatte, um für unsere Rettung zu bezahlen. Wir sind um keinen geringen Preis erkauft (1.Petrus 1,18). Dennoch kann der Film nicht den wirklichen Horror des Kreuzes zeigen. Das eigentlich Schreckliche spielte sich nicht im Sichtbaren ab, sondern im Unsichtbaren. Wer mit geistlichen Augen die Kreuzigung miterlebt hätte, hätte gesehen, wie Jesus von einem Moment zum anderen zur Sünde selbst gemacht wurde (2.Korinther 5,21). Er hätte gesehen, wie Gott selbst sich von seinem Sohn abwenden musste, weil auf einmal nichts Menschliches und Gutes – geschweige denn Göttliches – mehr in ihm war (Matthäus 27,46). Und er hätte gesehen, wie Gott alle Krankheit der Welt auf Jesus lud. Jede Erbkrankheit, jede Erkältung, jeder Krebs, AIDS hingen in diesem Moment im Körper Jesu Christi am Kreuz. Da hing kein Mensch mehr, sondern etwas, vor dem man das Gesicht verhüllte. Nicht, weil er so hässlich war, sondern weil Jesaja ihn in einem Moment gesehen hatte, in dem nichts Menschliches mehr an ihm war.

Für mich ist Jesaja 53 die ergreifendste Schilderung der Kreuzigung, die wir überhaupt haben. Es ist die einzige, die in solchen Details zeigt, was geistlich geschah, als Jesus starb. Ich kann nur jedem empfehlen, dieses Kapitel zu lesen. Jesaja zeigt, dass der Erlöser für eine vollständige Rettung sterben würde, die den ganzen Menschen betreffen würde und nicht nur den Geist. Jesus starb nicht „nur“ dafür, dass wir in den Himmel kommen; sein Tod sollte alles in Ordnung bringen, was im Sündenfall im ersten Buch Mose zerstört wurde.

Jesajas Vision wird im Neuen Testament an zwei Stellen als erfüllt beschrieben. In 1.Petrus 2,24 und in Matthäus 8:

16 Am Abend brachte man viele Besessene zu ihm. Er trieb mit seinem Wort die Geister aus und heilte alle Kranken.
17
Dadurch sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: Er hat unsere Leiden auf sich genommen und unsere Krankheiten getragen. (Matthäus 8,16-17)

Man könnte noch viele Prophezeiungen anführen, welche die Hoffnung des Alten Testamentes auf den Messias zeigen. Aber für diese Predigt sollen die drei Beispiele genügen. Nächstes Mal geht es dann um die Geburt Jesu und darum, dass Gott selbst Mensch wurde um Menschen zu erlösen.

Fazit

Jesus im Alten Testament zeigt, dass Jesus die Hoffnung ist, auf die sich alle Wünsche projizierten. Er ist alles in allem und wenn wir ihn als diesen ergreifen, wird das die meisten unserer Probleme lösen.
In dem Maße in dem wir ergreifen, dass er alle unsere Sünden getragen hat, uns von Religion und Werkegerechtigkeit befreit und unsere Krankheit getragen hat, wird sich unser Leben ändern!

[Audiopredigt dazu]

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3 Kommentare

  1. Ich hab mir die Predigtreihe auf eurer Gemeindehomepage reingezogen und war ziemlich geflashed! Danke dafür =)
    Das mit dem Fund (der Gekreuzigten mit dem Nagel in der Ferse) in Verbindung mit dem Vers aus dem AT… Krass! Hab mir vor einigen Tagen den Studienführer bei euch bestellt und freue mich schon darauf!
    Bis denne Erik

  2. Jaa Halleluja! Das war ne tolle Predigt von dir! 🙂

  3. freut mich, Björne!

    herzlich willkommen, Erik. Immer schön,wenn die Sachen jemandem gefallen 🙂

    Gottes Segen Euch beiden!

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