Das Alte Testament ist voller Verheißungen auf Jesus Christus. Es vibriert von der ersten bis zur letzten Seite mit der Heils- und Erlösungsgeschichte Israels und der ganzen Welt. Es ist eine lohnende Lektüre, mal das AT von der Warte messianischer Prophetie her zu lesen. Leider kann dieses Kapitel nur einen kleinen Überblick und einen Einstieg in dieses große Thema bieten.

Die Verheißung eines Erlösers

Die Bibel beginnt mit dem Schöpfungsbericht. Gerade dieser Beginn gibt jede Menge Anlass zu Diskussionen. Das ist nicht erst seit Darwin so, als wir in die Debatte mit der Evolutionstheorie hineingezwungen wurden – schon Augustinus hat sich in seinen Bekenntnissen aus dem 5.Jahrhundert lang mit dem Schöpfungsbericht und einigen Auslegungen auseinandergesetzt. Leider fehlt mir im Rahmen dieser Predigt die Zeit, mich damit auseinander zu setzen und so nehme ich den Bericht einfach mal so hin, wie er geschrieben ist.
Nachdem Gott die Welt geschaffen hat, schuf er den Menschen, setzte ihn in einen Garten hinein und gab ihm nur ein Gebot mit auf den Weg, das er nicht brechen durfte: esst nicht vom Baum der Erkenntnis. Es kam, wie es kommen musste: der Mensch aß vom Baum der Erkenntnis und die innige Beziehung, die er bis dahin mit Gott hatte, zerbrach. Das Ergebnis war, dass alle, die an dieser Tat beteiligt waren mit einem Fluch belegt wurden – auch die Schlange, die Eva verführte:

Und Gott, der HERR, sprach zur Schlange: Weil du das getan hast, sollst du verflucht sein unter allem Vieh und unter allen Tieren des Feldes! Auf deinem Bauch sollst du kriechen, und Staub sollst du fressen alle Tage deines Lebens! 15 Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen. (1.Mose 3,14 nach der Elberfelder)

Das ist die erste Verheißung Jesu. Gott sagt hier, dass seit dem Sündenfall Krieg herrscht zwischen der Menschheit und dem Teufel, der die ersten Menschen in Gestalt einer Schlange verführt hat. Und er verheißt, dass einmal ein Nachkomme der Frau (interessanterweise nicht des Mannes) Satan den Kopf zertreten wird. Das wird den Kampf zwischen dem Teufel und der Welt endgültig beenden.
Im Grunde genommen bringt Gott der gefallenen Menschheit an dem Tag zwei Nachrichten: die schlechte ist, dass der Teufel einen echten Sieg errungen hat, die Menschen das Paradies verlassen müssen und nun unter der Macht Satans zu leiden haben. Die gute Nachricht: es wird ein Nachkomme Evas kommen, der die Dinge wieder richtet und in Ordnung bringt. Er wird der Schlange den Kopf zertreten, was ein Symbol dafür ist, dass er den Teufel besiegen und seine Macht brechen wird. Das wird nicht ohne Schmerzen zugehen, aber ein Biss am Fuß ist etwas komplett anderes als ein tödliches Schädel-Hirn-Trauma. Der Schaden für den Nachkommen Evas ist zeitlich, der Schaden für den Satan ist ewig.

Paulus hat Jahrtausende später deutlich gemacht, dass Jesus Christus diese Prophezeiung durch seine Gemeinde erfüllt:

Der Gott des Friedens aber wird in kurzem den Satan unter euren Füßen zertreten. (Römer 16,20 nach der Elberfelder)

Jesus hat also den Sieg nicht nur ein für alle Male selber errungen sondern lässt uns auch noch daran teilhaben, ihn in der Welt auszubreiten. Durch Jesu Sieg ist der Satan unter unsere Füße gegeben. Er mag uns noch in die Ferse zwicken während wir ihm den Kopf zertreten, aber wir fügen ihm ewige Verletzungen zu, während er uns zeitlich begrenzte zufügt.

Es ist klar, dass eine solche Verheißung die Sehnsucht eines ganzen Volkes und sogar aller Völker prägen kann. Bis heute sind solche messianischen Hoffnungen im Menschen drin. Vom Alten Testament bis Terminator oder Matrix lebt die Hoffnung auf einen Erlöser, der alles verändern wird, tief im Menschen verwurzelt.
Während des ganzen Alten Testamente ist diese Verheißung immer präsent gewesen. Heilige Männer und Frauen, Priester und Propheten hielten sie wach und konkretisierten sie im Laufe der Jahrhunderte immer mehr. Sie alle haben in der Zukunft einiges vom kommenden Gottessohn gesehen, haben die Erfüllung der Verheißung aber nicht miterlebt. So konnte der Schreiber des Hebräerbriefes einer der tiefsten Aussagen überhaupt über das Alte Testament machen:

Diese alle sind im Glauben gestorben und haben die Verheißungen nicht erlangt, sondern sahen sie von fern und begrüßten sie und bekannten, daß sie Fremde und ohne Bürgerrecht auf der Erde seien. (Hebräer 11,13 nach der Elberfelder)

Ich möchte aus einer großen Menge von Aspekten in den nächsten Posts nur mal zwei herausgreifen, die im Alten Testament Jesus deutlich vorwegnehmen.

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Ein Kommentar

  1. „Der Sparer erzeugt mehr Ware, als er selbst kauft, und der Überschuß wird von den Unternehmern mit dem Geld der Sparkassen gekauft und zu neuen Realkapitalien verarbeitet. Aber die Sparer geben das Geld nicht her ohne Zins, und die Unternehmer können keinen Zins bezahlen, wenn das, was sie bauen, nicht wenigstens den gleichen Zins einbringt, den die Sparer fordern. Wird aber eine Zeitlang an der Vermehrung der Häuser, Werkstätten, Schiffe usw. gearbeitet, so fällt naturgemäß der Zins dieser Dinge. Dann können die Unternehmer den von den Sparern geforderten Zins nicht zahlen. Das Geld bleibt in den Sparkassen liegen, und da gerade mit diesem Geld die Warenüberschüsse der Sparer gekauft werden, so fehlt für diese jetzt der Absatz, und die Preise gehen zurück. Die Krise ist da.“

    Silvio Gesell (aus „Die Natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld“, 1916)

    20 Jahre später bezeichnete der „Jahrhundertökonom“ J. M. Keynes in seiner „Allgemeinen Theorie (der Beschäftigung der Politik)“ dieses Phänomen, das sich zwangsläufig aus der Verwendung von hortbarem Geld mit Wertaufbewahrungs(un)funktion (Zinsgeld) ergibt, als „Liquiditätsfalle“ – und beschrieb zwei Mittel, um sie hinauszuzögern: Erhöhung der Staatsverschuldung mit Ausgabe des Geldes für Projekte, die den Zinsfuß nicht senken (Löcher graben und wieder zuschaufeln, Kriegsrüstung, etc.), und Geldmengenausweitung.

    Um aus der Liquiditätsfalle herauszukommen, gibt es bei der weiteren Verwendung von Zinsgeld nur eine Möglichkeit: Eine umfassende Sachkapitalzerstörung muss den Zinsfuß anheben. Diese früher sehr beliebte „Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln“ konnte jedoch nur solange der „Vater aller Dinge“ sein, wie es noch keine Atomwaffen gab!

    Was nun?

    „Ich finde die Zivilisation ist eine gute Idee. Nur sollte endlich mal jemand anfangen, sie auszuprobieren.“

    Sir Arthur Charles Clarke (1917 – 2008)

    Der eigentliche Beginn der menschlichen Zivilisation setzt die Überwindung der Religion voraus, die den Kulturmenschen „wahnsinnig genug“ für ein darum bis heute fehlerhaftes Geld machte, damit das, was heute „moderne Zivilisation“ genannt wird, überhaupt entstehen konnte:

    Paradies = freie Marktwirtschaft
    Früchte tragende Bäume = Gewinn bringende Unternehmungen
    Baum des Lebens = Geldkreislauf
    Baum der Erkenntnis = Geldverleih
    Frucht vom Baum der Erkenntnis = Urzins des Geldes
    Gott = künstlicher Archetyp „Investor“
    Adam = Sachkapital, bzw. der mit eigenem Sachkapital arbeitende Mensch
    Eva = Finanzkapital, bzw. der in neues Sachkapital investierende Mensch
    Tiere auf dem Feld = Arbeiter ohne eigenes Sachkapital
    Schlange = Sparsamkeit (die Schlange erspart sich Arme und Beine)
    Erbsünde = Privatkapitalismus (Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz)
    Kopf der Schlange = Kapitalmarktzins (Sachkapitalrendite)

    Jüngstes Gericht

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