05. Januar 2010 1

Jakobus 1,19-21 Zorn

Ihr wißt doch, meine geliebten Brüder: Jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn!
20 Denn eines Mannes Zorn wirkt nicht Gottes Gerechtigkeit.
21 Deshalb legt ab alle Unsauberkeit und das Übermaß der Schlechtigkeit, und nehmt das eingepflanzte Wort mit Sanftmut auf, das eure Seelen zu erretten vermag! (Jakobus 1,19-21 nach der Elberfelder)

Zorn ist ein starkes Gefühl. Jeder kennt es, im Zorn fortgerissen zu werden. Zorn ist wie ein Rausch in dem man Dinge sagt und tut, für die man sich später schämt. Es ist klar, dass ein solcher Zustand nicht Gottes Gerechtigkeit bewirkt, im Gegenteil: er zerstört Dinge, die man aufgebaut hat, auch im Geistlichen. Am Zorn scheitern Beziehungen und Dienste und er ist ganz allgemein eine Katastrophe für das geistliche Leben.
Die Haltung des Christen, die Jakobus hier beschreibt, ist das genaue Gegenteil eines Zorn-regierten Menschen. Wir sollen mehr hören als reden, das heißt, an anderen und dem, was sie sagen, interessiert sein. Egal wie viel wir zu sagen haben, sind wir in erster Linie immer Hörende und Lernende. Das wird sich unser ganzes Leben lang nicht ändern, denn wir bleiben Jünger – Auszubildende.
Sanftmut wird an anderen Stellen mit „Demut“ übersetzt. Das Wort ist dem heutigen Leser vielleicht etwas geläufiger. Es beschreibt eine innere Haltung die sich Gott unterordnet und von ihm annimmt, was er uns gibt. Gott hat bereits sein Wort in uns eingepflanzt, sonst wären wir keine Christen (vgl. Vers 18). Das Wort tut aber viel mehr, als uns nur ewiges Leben nach dem Tod zu geben, es gibt uns auch ewiges Leben vor dem Tod. Das Problem ist, dass wir mit ihm zusammenarbeiten müssen. Christen mit einer hochmütigen Haltung gegenüber Gott, die alles besser wissen als er und sich nicht auf das Einlassen wollen, was er in ihnen wirken will, werden nicht erleben, dass das Wort in ihnen weiter wirkt und Stück für Stück ihre Seele heilt und rettet.
Im Laufe unseres christlichen Lebens legen wir viel Unsauberkeit und Schlechtigkeit ab. Das gehört zusammen mit dem Wirken Jesu in unserem Leben. Es kann da interessante Wechselwirkungen geben: je mehr wir uns willentlich von Einstellungen und Handlungen trennen, die gegen Gottes Absichten und Gebote stellen, umso mehr werden wir Christus in uns mit Sanftmut begegnen. Dadurch wird sich aber unser Leben weiter verändern und so entsteht eine Spirale, die sich aufwärts dreht. Aus dem „normalen“ Leben kennen wir leider fast nur Spiralen, die sich abwärts drehen: Liebe erkaltet, der Körper verfällt. Deswegen fällt es vielen Christen (und mich eingeschlossen) schwer, in dem Aufwärtstrend zu leben, der Gottes Reich auszeichnet. Ich bin überzeugt davon, dass Jakobus den Weg zu einer geistlichen Wachstumsdynamik zeigt, die wenige bisher entdeckt haben.

[systematisch durch die Bibel]

Be Sociable, Share!

Ein Kommentar

  1. ein thema, was mich echt interesiert. freu mich drauf, wie es weitergeht.

Schreibe einen Kommentar

Diese HTML-Tags und Attribute sind erlaubt: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>