12. August 2009 17
WuG oder W+G
Aus aktuellem Anlass kommt mal ein Post, der eigentlich nich in die natürliche Ordnung dieses Blogs passt. Ich habe in der letzten Zeit ein paar mal etwas zu der Bewegung „Wort und Geist“ aus Röhrnbach gepostet (1|2|3|4|5|6|7|8|9). Dabei habe ich das Kürzel „WuG“ verwendet, das unglücklicherweise auch von „Wort und Geist„, der Zeitschrift des BFP verwendet wird. Natürlich kann man nie eine Verwechslung ausschließen wenn zwei sich einen Namen teilen, aber ich werde mich bemühen, über die Röhrnbacher Bewegung nur noch als W+G zu schreiben.
Ich möchte heute darauf hinweisen, dass die Zeitschrift eine „kritische Reflexion“ zum Thema veröffentlicht hat. Hier findet Ihr den kompletten Artikel als .html im Text ist eine lange und eine kurze Fassung des Artikels als .pdf. Hier gibt es eine kleine Linkliste, die auch einen meiner Artikel verlinkt. Wie schon der Titel vermuten lässt, ist der Artikel eine klare Abgrenzung der Zeitschrift gegenüber den Röhrnbacher Namensvettern. Selbstverständlich steht auch der BFP hinter dem Artikel, so dass es sich dabei um eine weitere Distanzerklärung deutscher Pfingstler gegenüber W+G handelt. Im O-Ton klingt das so:
„Verlasst die Röhrnbacher Bewegung und distanziert euch schnell, deutlich und eindeutig, bevor größerer Schaden entsteht.
Und an Gemeinden: Distanziert euch nicht von ‚Geschädigten‘, sondern dient ihnen mit der Barmherzigkeit und Liebe, die Jesus gibt.“
Nicole schrieb am
12. August 2009 um 11:44Ich weis gar nicht was ich von halten soll
ich bin mit dem gesamten Thema hin und her gerissen.
so wie sich das anhört hi passt auf das ist ne Sekte weg von dort
vor ein paar jahren wurde aber auch genau die Pfingstlerische Bewegung als „Sekte“ bezeichnet.
cih weis einfach nicht was ich denken soll.
und umso mehr bin ich verwirrt mit Jesus.
Stefan Korth schrieb am
12. August 2009 um 12:33Hi Nicole, das scheint das ganze problem auch schon zu sein: als „fundamentaler“ Christ (also jemand, der das auch glaubt, was in der Bibel steht, mit Jesus und so…) ist man in der sekulären Gesellschaft eh schon schief angeguckt, und alles, was darüber hinaus geht, ist als Sekte verdächtig. Die Jesusfreaks sind den Sektenvorwurf aus ihren Anfangszeiten gewohnt, wenn auch die Sektenbeauftragten sich einig waren, dass sie keine sind. Bei vielen charismatischen Kirchen wird auch schnell von Sekte gesprochen, nur, weil man etwas „avantgarde“ ist, was z.B. auch Morti passiert war. So lässt die meisten W+Gler der Sektenvorwurf recht kalt, während andere sich, wie Du, zurecht denken, dass alles zu schnell als Sekte abgestempelt wird.
Tatsächlich muss man W+G meiner Meinung nach dennoch als Sekte bezeichnen. Die für Christen wichtige Definition einer Sekte ist eine Gemeinde, die behauptet, die Wahrheit gefunden zu haben, und darauf besteht, dass alle anderen christlichen Denominationen ihnen anpassen müssen (bzw. konvertieren), um in dieser „Wahrheit“ zu sein. W+G bestehen darauf, dass Helmut Bauer der Völkerapostel ist, dem sich alle unterordnen müssen, bei abgeschaltetem Verstand, und sehen sich als neue Rasse.. W+G distanziert sich deutlich von anderen Gemeinden, man spricht ihnen zwar noch nicht den Glauben ab, weisst aber darauf hin, dass für sie die Erkenntniss notwendig ist, dass Jesus in Bauer und seiner Gemeinde quasi neu inkarniert ist (das zweite Kommen Jesu wird als nicht wörtlich ausgelegt: nicht Jesus als person/Gott kommt, sondern „Jesus in uns“…) -ich denke, die Aspekte einer Sekte sind somit erfüllt, auch für Christen, die charismatischen Bewegungen freundlich gesinnt gegenüber stehen. Insofern ist die Distanzierung vom BfP absolut begrüssenswert, denn, selber als „von unten“ über jahrzehnte abgestempelt, würde dieser Gemeindebund eine solche Warnung sicher nicht leichtfertig aussprechen…
ruberto (oder so ähnlich) schrieb am
12. August 2009 um 19:04im übrigen steht HB eigentlich für das münchener hofbräuhaus
jansalleine schrieb am
12. August 2009 um 20:12W + G = Big Love!!!
Das musste mal gesagt werden *doppelROFL*
ricky schrieb am
12. August 2009 um 21:23Wash&Go
Björne. schrieb am
13. August 2009 um 00:54jau, echt kelasse jan!
storch schrieb am
13. August 2009 um 09:47ah, du hast deinen nick geändert, ricky. ich hatte mich schon gefragt, wieso ich deine kommentare immer neu freischalten muss. ich hoffe, dass sich das jetzt erledigt hat.
Philip schrieb am
13. August 2009 um 11:18Also es gibt zwei Möglichkeiten, den Begriff „Sekte“ zu verstehen:
Einmal ist es eine Gruppierung, die sich von einer Glaubensgemeinschaft abspaltet und einen anderen Heilsweg verkündet.
Und es gibt das psycho-soziale Phänomen der Sekte, wo Menschen von vermeintlichen geistlichen Autoritäten systematisch manipuliert werden und sehr viele dieser Menschen letztlich einen materiellen und psychischen Schaden erleiden.
Das zweite trifft auf W+G sicher zu und das reicht natürlich schon aus, um davor zu warnen. Der erste Fall ist wohl noch nicht eingetreten, aber es ist anzunehmen, dass W+G sich von den übrigen Christen abspalten wird. Stefan Korth hat oben schon angedeutet, wie das wohl begründet werden wird:
Das zweite Kommen Jesu Christi in das Fleisch der W+G’ler wird von den übrigen Christen nicht angenommen und damit würden die nach 2. Joh 7 zum Antichrist gehören.
So eine große Spaltung, wie W+G sie verursacht, kann eigentlich nur dazu führen, dass sie sich auch theologisch abspalten. Denn wie Peter Wenz schon richtig bemerkt hat, verursacht der Heilige Geist keine Spaltung zwischen den Christen, sondern sorgt für ihre Einheit. Daher werden sie dann die Entzweiungen, die Jesus in Mt 10, 34 ff. ankündigt, auf W+G beziehen. Das ist der einzige logische Ausweg aus der aktuellen Situation.
Es wird vielleicht noch ein paar Jahre dauern, bis das von W+G offiziell verkündet wird, aber die Gehirnwäsche läuft dort ja schon in diese Richtung und ich halte meine Vermutungen leider für sehr wahrscheinlich.
Könnte man vielleicht fragen, warum W+G sich nicht sofort abspaltet.
Der Schritt beinhaltet ein gewisses Risiko. Einige werden W+G daraufhin verlassen. Deshalb muss die W+G-Lehre schon darauf angelegt werden, so dass der Denkschritt, dass die übrigen Christen alles Antichristen sind, nur noch sehr gering ist.
Außerdem ist es schwieriger, „gestandene Christen“ von sich zu überzeugen, wenn man sich abgespalten hat. Dann wird W+G nicht mehr so schnell wachsen und sie müssten sich einen anderen Weg zur „Missionierung“ einfallen lassen.
Aber je mehr der Druck zunimmt und je mehr Missbrauchsfälle bekannt werden, desto energischer wird W+G das alles als Verleumdungen hinstellen, letztlich bis hin dazu, dass die Christen, die W+G kritisieren, vorsätzlich das Werk Gottes vernichten wollen.
So argumentieren Sekten immer. Denn sachlich können sie kaum argumentieren, weil die Vorwürfe zu einem Großteil stimmen, aber aus einer Perspektive geschildert werden, die es nach eingefleischten Sektierern nicht geben kann und nicht geben darf. Nämlich die Perspektive eines Opfers, das unter der Sekte zu leiden hatte.
Das ist für mich das schlimmste an einer Sekte. Dass die Leute gegenüber dem Leid, dem sie ihren nächsten Mitmenschen zufügen, total abstumpfen, weil sie von ihrer Sache so überzeugt sind, dass sie auf dem Auge völlig blind werden und nicht mehr sehen, was sie da bei ihren Mitmenschen eigentlich anrichten.
ricky schrieb am
13. August 2009 um 11:32also genau genommen ist die komplette christenheit nur eine sekte, wenn man nach punkt eins geht
jansalleine schrieb am
13. August 2009 um 15:40Jau, das Christentum ist eine jüdische Sekte. Ist nix neues. Bringt aber auch null Erkenntnis diese Feststellung 😉
Björne. schrieb am
13. August 2009 um 17:26@ricky, wilmer liebt insekten! am dollsten die großen dicken! 🙂
ricky schrieb am
13. August 2009 um 21:29wer ist hier dick
mipu schrieb am
14. August 2009 um 14:01das mit der opfer geschichte kann ich bestätigen, man sieht mich nicht als opfer sondern es ist doch alles so schön, so einfach … bin ein ehemaliger W&G war ca. 3Jahre dabei … meine Frau ist aber noch dabei 🙁 … wenn man dabei ist, wird man nach und nach gegen alles sein was christlich ist, man kann nicht mehr mit andern beten, nicht anbeten, will keine gemeinschaft mehr haben mit andern christen, die sind ja in religion gefangen usw. man kann eigendlich selber kaum anbeten und bibellesen. man brauch die predigten, die gemeinschaft mit den anderen, das in die augen schauen und einfach weg sein in der kraft …
Paddy schrieb am
14. August 2009 um 15:43…verlasst so schnell es geht die Bewegung Wort+Geist, verbrennt alle CD´s, vernichtet die Bücher von ihnen und hört nur noch auf das, was der Pfingstbund sagt. Ach nein, hört nur noch auf das, was die charismatische Bewegung sagt, ach nee, doch nicht, hört nur auf das, was die Baptisten sagen, nein, hört lieber auf das, was die Freaks sagen, ach nee, doch lieber die Mennoniten, ach hör doch besser gleich auf das, was der Papst sagt…
Oh „Herr, JeMine“ und ich Trottel dachte immer man dürfte hierzulande selbständig denken, hören und glauben. Aber gut, dass wir Leute haben, die das für uns erledigen.
Da übernehm ich doch einfach ganz entspannt DEREN Meinung. Die ist ja zum Glück theologisch belegbar….wie bei übrigens allen Dämonisationen…äh…ich meinte: Denominationen…jeder meint doch Gott auf seiner Seite zu haben…
Vielleicht sollte auch besser jeder auf seiner „Seite“ bleiben, also in dem Wirkungskreis, den Gott ihm gab…
Ich schlage vor: LASST UNS DOCH ALLE LIEBER AUF GOTT UND UNSER EIGENES HERZ HÖREN, in dem ER lebt und dann gehen wir, ungeachtet der „Clubzugehörigkeit“ die Welt retten 🙂
Da ist genug Segen für ALLE da 🙂
Paddy
Dirk schrieb am
14. August 2009 um 19:45Das Wort Gottes und der Heilige Geist sollen uns leiten, nicht irgendwelche Stellungnahmen.
Wort und Geist im besten Sinne…:)
jansalleine schrieb am
15. August 2009 um 12:17Das selbständige Denken ist mit Sicherheit kein verkehrter Wert. Den sollte man durchaus unabhängig von der „Clubzugehörigkeit“ behalten. Nur ist das ja scheinbar nicht in allen „Clubs“ gerne gesehen…
Morti schrieb am
7. Dezember 2009 um 20:26Habe zu ein paar Punkten mal wieder was gebloggt:
http://mortirator.blogspot.com/2009/12/wort-geist-faqs.html
Lieben Gruß
Morti