Nachdem nun einige Posts über Gebet im Verstand geschrieben habe, möchte ich einen über Gebet im Geist schreiben. Jesu Leben war nicht nur heilig, es war von seiner Empfängnis bis zu seiner Auferstehung übernatürlich. Es überrascht mich, wenn Christen diesen Aspekt außer Acht lassen. Wer leben will wie Jesus, sagt Ja zu einem Leben in Heiligkeit und Liebe, das vom Übernatürlichen geprägt ist.
Das drückt sich auch in unserem Gebetsleben aus. Gebet kann bitten, danken, flehen, anbeten und vieles andere beinhalten kann, aber über das „Beten im Geist“ oder „in Sprachen“ gibt es viele Diskussionen. Warum eigentlich?
Als ich das erste Mal Sprachengebet hörte, war ich überwältigt. Ich war noch kein Christ und kriegte es echt mit der Angst, als einige Hundert Leute anfingen, in Sprachen zu beten. Ich musste raus und konnte vor Zittern kaum einen Joint drehen. Danach konnte ich nie mehr sagen, dass es keinen Gott gibt. Das war etwas anderes als diese klugen Argumentationen, die mich nie ganz überzeugen konnten!
Als ich das zweite Mal Sprachengebet hörte, war ich neidisch. Da war ich schon Christ und war ich  bei Jugend mit einer Mission in Norddeutschland. Scheinbar war ich der einzige in meiner Jüngerschaftsschule, der nicht in Sprachen betete. Ich hatte keinerlei Theologie dazu, hatte die Bibel nicht gelesen und war nach glaubenstötenden Erfahrungen in einer gesetzlichen Gemeinde gerade wieder bei Jesus angekommen. Immer wenn ich die anderen in Sprachen beten oder singen hörte, haute es mich um. Ich wusste, dass es himmlische Sprachen waren. Sprachengesang brachte mich näher zu Jesus als alles andere, obwohl ich kein Wort verstand. Das musste ich auch haben. Ich sehnte mich mehr danach als nach irgendetwas anderem, aber ich wusste nicht, wie man Gaben bekommt.
Dann wurde für mich gebetet, ich ruhte eine Weile im Geist, und konnte in Sprachen beten! Am Anfang etwas zögerlich, ich musste die neue Sprache „erlernen“. Ich hatte nur einige Silben und stockte mit „Halleluja“ und ähnlichem auf. Mit der Zeit wurde mein Gebet flüssiger, und es wurde eine richtige Sprache daraus. Von Anfang an habe ich festgestellt, dass mich das Beten im Geist aufbaut. Wenn ich eine Weile so betete, war ich einfach glücklich, eine überirdische Freude kam. Außerdem erlebte ich, dass es machte mich „klüger“ machte, ich verstand auf einmal Dinge über Gott, die ich vorher nicht wusste. Bis heute bete ich in Sprachen, wenn ich etwas nicht verstehe und es bringt eine göttliche Klarheit, die ich sonst nicht habe.
Trotz der guten Erfahrungen verlor ich die Gabe mit der Zeit aus den Augen. Man gewöhnt sich an das Gute, das Gott schenkt, und irgendwann werden auch die größten Segnungen alltäglich. Eine Weile, vielleicht einige Monate lang, tat ich es nur selten. Dann hatte ein Freund einen prophetischen Eindruck für mich: „Ich glaube, Du solltest jeden Tag eine Stunde in Sprachen beten.“ Okay, habe ich gemacht. Morgens auf dem Weg zur Berufsschule eine halbe Stunde, mittags auf dem Weg zurück wieder eine halbe Stunde. Es tat mir gut, und mein geistliches Leben, das durch einige Enttäuschungen etwas brach lag, bekam wieder eine neue Qualität. Danach habe ich das Beten in Sprachen nie wieder vernachlässigt. Es gibt Zeiten, in denen ich mehr im Geist bete, und Zeiten, in denen ich es weniger tue, aber ich bin sicher, dass es keinen Tag gibt, an dem ich es gar nicht tue.

Auch wenn das mehr ein persönlicher als ein theologischer Post ist enthält er doch einiges von dem, was Paulus in 1.Korinther 14 schreibt. Am besten liest Du dort noch einmal nach, bevor Du Dir ein Urteil bildest.

[Das ist das Ende der Gebetsreihe bei jesus.de. Hier kannst Du die ganze Reihe als .pdf runterladen.]

Be Sociable, Share!

3 Kommentare

  1. Moin!

    Das deckt sich sehr mit meinen eigenen Erfahrungen – wenn ich weniger in Sprachen bete, wird alles andere schwieriger, daher tue ich mir selbst einen Gefallen, wenn ich vom Geschenk des Sprachengebetes auch Gebrauch mache.

    Tolle Serie überigens, diese Gebetsserie.

    Gruß, Günter

  2. schön, dass es auch anderen so geht, günther.

  3. ich bin auch echt dankbar für das sprachengebet, ich mach seit jahren gute erfahrung und merke wie beten in sprachen auch oft meine stimmung verbessert

Ein Pingback

  1. […] “Storch” erzählt auf seinem Blog, dass er durch Sprachengebet/gesang in einer Gemeinde näher zum Glauben fand. Er hörte es vor seiner Bekehrung und wusste, dass es himmlisch sein muss. Wenn er als Nichtchrist in einer christlichen Versammlung war (was bestimmt Überwindung gekostet hat) – dann ist es doch wahrscheinlicher, dass ein Nichtchrist “zufällig” im Web auf christliche Themen stößt. Und: Wenn sich ein Nichtchrist in einer Gemeinde durch Sprachengesang bekehrt, wieso dann nicht auch durch Sprachengesang im Internet bzw. durch eine Aufnahme davon… Der Heilige Geist wirkt auch im Internet, was ich selbst schon oft erlebt habe. […]

Schreibe einen Kommentar

Diese HTML-Tags und Attribute sind erlaubt: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>