Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR, (Jeremia 29,13 nach Luther)
Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. (Matthäus 7,7-8 nach Luther)

Früher war es normal, dass man „Gott suchte“. Dann kam eine theologische Welle, und man meinte, Gott schon gefunden zu haben und dass man sich nur noch all dessen bewusst werden muss, was man in Christus schon besitzt. Gebet wurde dann oft durch Proklamation ersetzt und man bekannte, geheilt oder reich oder sonst was zu sein. In manchen christlichen Kreisen wurde nur noch ironisch oder sogar zynisch darüber gesprochen, dass andere Gott suchen: “Hast Du Gott verloren? Das muss aber ein kleiner Gott gewesen sein.” “Ja, wo ist er denn?”
Die Erkenntnis, alles in Christus zu haben und mit allem gesegnet zu sein, ist bei manchen Geschwistern so groß, dass sie nichts mehr suchen mögen, obwohl sie gleichwohl manchmal etwas vermissen. Man proklamiert und lässt das Suchen sein.

Ich bekenne mich zu beidem: ich proklamiere im guten Bewusstsein, alles in Christus zu haben, und ich suche Gott und seine Gaben in dem ebenso guten Bewusstsein, dass ich noch nicht über alles verfüge, was ich habe. Gott zu suchen heißt nicht, dass man ihn verloren hätte. Es bedeutet, dass man mehr mit ihm erleben kann, als man es derzeit tut. Wer Gott sucht, bewegt sich auf ihn zu.

Es gab zu jeder Zeit Dinge in meinem Leben, die noch nicht ganz mit Gottes Willen übereinstimmten, und bis heute suche ich Gott deswegen. Ich will wissen, wie ich mich so verändern kann, dass der Himmel in allen Bereichen meines Lebens sichtbar wird.
Gerade die Jeremia-Stelle hilft da sehr: Gott wird sich finden lassen, wenn wir ihn suchen, und er wird alles verändern. Ich verbringe täglich Zeit mit Gott –  um in seiner Gegenwart zu sein, aber auch, um Antworten für mein Leben zu bekommen. Das Abgefahrene ist, dass mein Bedürfnis nach Jesus nicht kleiner wird, sondern über die Jahre immer gestiegen ist. Je mehr wir von Jesus haben, umso größer wird die Sehnsucht nach ihm. Ich kann mir nicht vorstellen, ihn eines Tages nicht mehr zu suchen und nicht mehr nach Begegnungen mit ihm zu hungern.
Wer einen anderen liebt, der wird nicht anders können, als die Gemeinschaft mit ihm zu suchen. Es gibt Dinge in meinem Leben, die ich proklamiere – klar, denn proklamieren heißt ja nichts anderes, als mit dem überein zu stimmen, was Gottes Wort sagt. Wenn ich weiß, dass Gott mich liebt, ich es aber nicht spüre, dann werde ich es bekennen. Wenn ich weiß, dass Gott mich segnet, ich aber nicht das Gefühl habe, dass es stimmt, werde ich auch das bekennen. Aber es ist eine sehr armselige Beziehung, wenn es nur darum geht, was wir in Jesus haben und wer wir in ihm sind. Ich möchte nicht mit Gott aufgrund bloßer geistlicher Prinzipien leben, sondern will eine intensive Beziehung in seiner Gegenwart. Es reicht mir auch nicht, von ihm beschenkt zu sein und mich an seinen Verheißungen zu freuen, ich will ihn um seiner selbst willen lieben. Ich will Zeit mit ihm verbringen, seine Gegenwart und seinen Rat suchen.

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4 Kommentare

  1. Natürlich will man Zeit mit Gott verbringen.
    Dies stimmt wirklich Storch. Absulut wahr!
    Am liebsten jeden Tag! Aber die Wege sind
    manchmal sehr weit & so muß man weiter-
    arbeiten um zum erwünschten Ziel zu gelangen.
    Ein gemeinsamer Freund schrieb es mir
    die Tage folgen d:

    lieber Björne,
    nein, ich habe dich noch nicht vergessen.
    Bei mir dauert alles halt etwas länger,
    und wer viel arbytet, dem ist der
    Schalf süß (Prediger Salomo 5,11).

    ich finde dies passt sehr gut zum dem was du heute beschreibst.
    Der Mann heißt: J. Wittrock und du wirst ihn sicher auch kennen.

    Lieben Gruss
    Björne

  2. manchmal ist mein Radio verstellt und ich muss den richtigen Sender wieder SUCHEN. Aber Gott ist immer da und sendet..

  3. Um das zu begreifen muss man sich ja alleine mal die Beziehungen zu seinen Freunden ansehen. Wie lange bin ich da schon mit einigen befreundet? Annähernd mein ganzes Leben lang. Und obwohl ich sie schon kenne, lerne ich sie doch immer noch kennen, was aber andererseits nicht heißt, dass man dadurch jetzt „mehr Freunde“ wäre, als man ohnehin schon war. Man erlebt vielleicht manches intensiver und das ist schön, aber im Grunde genommen bleibt das bestehen, was auch vorher bestand: Freundschaft.

    In der Beziehung zu Gott kommen dann diese zwei Aspekte zusammen: das subjektiv temporäre und punktuelle Empfinden von Potential und das Universelle, Ewige in dem alles Potential bereits entfaltet ist.

    Das ist einfach großartig! 🙂

  4. @Frollein, aehm, jo alter ich glaub ich weiß was du meinst.
    hast echt klasse gedanken manchmal…

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