Ich stelle mir große Gelehrte oft als Menschen vor, die keine Fehler machen und sich nie korrigieren müssen. Die ein Leben führen, das ihrer jeweiligen Wissenschaft gewidmet ist und die sich um nichts anderes kümmern. In einer besseren Welt wäre das vermutlich auch so. In dieser Welt müssen Wissenschaftler und Künstler sich verkaufen können. Sie müssen geschäftstüchtig und idealer Weise wortgewandt sein.
Einer, auf den das in hohem Maße zutrifft, war Galileo Galilei (1564-1642), der Entdecker von – vielem. In Dava Sobels Buch „Galileos Tochter“ las ich folgende Geschichte. Als er sein großes Buch „Sternenboten“ herausbrachte, widmete er es werbewirksam dem noch sehr jungen Cosimo II., einem Medici.

In dem fortgesetzten Lobgesang der übrigen Absätze seiner Widmung bot Galilei an, die von ihm entdeckten Sterne „kosmische Sterne“ zu nennen. Doch Cosimo, der älteste von acht Geschwistern, zog den Begriff Mediceische Gestirne vor – je ein Stern für ihn und seine drei Brüder. Galilei beugte sich selbstverständlich diesem Wunsch, auch wenn er infolgedessen gezwungen war, in den meisten der fünfhundertfünfzig Exemplare des Sternenboten die bereits gedruckten Anfangsseiten mit der erforderlichen Korrektur auf kleinen Papierstreifen zu bekleben.1

Wenn ich bedenke, wie viele Flyer ich schon gesehen habe, die auch mit der heissen Nadel gestrickt wurden, und dann die Internetadresse mit einem Aufkleber nachgereicht bekamen, muss ich echt schmunzeln. Das hat Tradition!

Dem Buch war indes eine spektakuläre erste Auflage vergönnt:

(es) machte Furore. Innerhalb einer Woche war es vergriffen, so dass Galileo von den dreissig Exemplaren, die ihm der Drucker zugesagt hatte, nur sechs erhielt, während die Kunde um seinen Inhalt rasch um die Welt ging.2

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  1. Dava Sobel: Galileos Tochter, Berlin 1999, Seite 44. Hervorhebung von mir []
  2. ebd. Seite 44 []

4 Kommentare

  1. Dreißig Exemplare, dass ist ja krass.

    Mich hat das zum Teil echt fertig gemacht. Gerade wenn Du Bücher schreibst, da sitzt man ewig an irgend einem Text der nie wirklich perfekt und fertig wird, weil man immer wieder etwas findet, was verbessert werden könnte.

  2. dreissig autorenexemplare. die auflage war schon höher.
    aber du hast recht: ein buch wird nie fertig, man findet immer etwas das man verbessern kann.

  3. 30 Exemplare!^^ Nä, da mußt aber bissi mehr abgehen, oder??^^
    @Martin, hab ja ’nen paar Psalmen, bissi Verse fürs Hohelied und Esra (fast) komplet geschrieben!^^ Ist AT eigentlich schon in der DRUCKE??
    Würde gerne noch was im Wiki ändern!^^

    Esra10,6
    Bislang: 6 Somit machte sich Esra vom Acker und weg vom Haus Gottes.Er ging zu Johanans,des coolen Sohnes Eljaschibs. Dort im Partykeller blieb er über Nacht. Esra aß keine Pizza und trank auch nix von dem fresh O-Saft; denn er war voll down wegen allen den Gefangenen,die nun nach Hause kamen.

    Nachtrag heute: 6 Somit machte sich Esra vom Acker und weg vom Haus Gottes. Er ging zu Johanans, des coolen Sohnes Eljaschibs. Dort im Partykeller blieb er über Nacht. Esra aß noch nicht mal ne leckere Pizza vom Pizza Hut und trank auch nix von dem fresh O-Saft; denn er war voll down wegen allen den Gefangenen, die nun nach Hause kamen.
    [Siehe letzte Änderungen (23.02.2009) – Volxbibel Wiki].

    Viele liebe Dankee!
    Freue mich auf AT!
    Björne 😛

  4. Noch ne Änderung:
    Siehe: wiki.volxbibel.com
    [Letzte Änderungen (23.02.2009) – Volxbibel Wiki].
    – Finde Heimkehrer treffender. Hab i.d. Einheitsübersetzug von Alex gerade nochmal nachgeschlagen… Finde Heimkehrer treffender. 😛

    Esra10,6 Somit machte sich Esra vom Acker und weg vom Haus Gottes. Er ging zu Johanans, des coolen Sohnes Eljaschibs. Dort im Partykeller blieb er über Nacht. Esra aß noch nicht mal ne leckere Pizza vom Pizza Hut und trank auch nix von dem fresh O-Saft; denn er war voll down wegen der ganzen Heimkehrer.

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