12. Februar 2009 0

Kolosser 3,18-21

18 Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter, wie es sich im Herrn geziemt.  19 Ihr Männer, liebt eure Frauen, und seid nicht aufgebracht gegen sie!  20 Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern in allem; denn so ist es gut und recht im Herrn.  21 Ihr Väter, schüchtert eure Kinder nicht ein, damit sie nicht mutlos werden.  22 Ihr Sklaven, gehorcht euren irdischen Herren in allem! Arbeitet nicht nur, um euch bei den Menschen einzuschmeicheln und ihnen zu gefallen, sondern fürchtet den Herrn mit aufrichtigem Herzen! (Kolosser 3,18-21 nach der Einheitsübersetzung)

s.a. Epheser 5,21-23. Unterordnen hat niemals etwas mit herrschen zu tun. Man wird nicht untergeordnet sondern ordnet sich selber unter, was ein erheblicher Unterschied ist! Sich jemandem unterzuordnen bedeutet, seine höhere Kompetenz in einem bestimmten Bereich anzuerkennen und sich entsprechend zu verhalten; nämlich indem man sich selbst in diesem Bereich führen und leiten lässt und nicht auf der eigenen Meinung besteht.
In der Parallelstelle Epheser 5,21-23 spricht Paulus von gegenseitiger Unterordnung in der Ehe. Auch wenn das hier nicht ausdrücklich erwähnt ist, sollten wir es mitlesen, weil Kolosser und Epheser ohnehin sehr ähnlich sind. Das lässt einen grossen Spielraum. Die Bibel sagt nicht in welchen Bereichen der Mann und in welchen Bereichen die Frau kompetenter ist und wer sich wem wo unterordnen soll. Das kann sie auch gar nicht, denn das ist eine sehr individuelle Sache, die wohl in jeder Ehe unterschiedlich geregelt sein dürfte und den kulturellen und sozialen Faktoren der jeweiligen Zeit und Region stark unterworfen ist.
Zu Paulus Zeiten war es üblich, dass sich die Frau der Kompetenz des Mannes in allen Bereichen unterstellte, die über den Haushalt hinausgingen. Das betraf besonders finanzielle, politische und auch religiöse Dinge. Auf der anderen Seite kümmerten sich dieMänner nicht um die Erziehung der Kinder. Heute sind diese klassischen Rollen längst aus dem Leben unserer Gesellschaft verschwunden. Die Reglungen für Ehe sind sehr viel individueller, es gibt keine „Ehenorm“ mehr.
Heute ist es keine Seltenheit, dass Frauen das Geld verdienen und die Männer daheim den Haushalt schmeissen und die Kinder erziehen. Das befremdet noch immer manche, ist aber vom Epheserbrief her gar kein Problem, denn wer sich in welchem Bereich wem unterordnet wird von der Bibel nicht geregelt.

Die Aussagen über die Kinder und die Sklaven sind ebenso Parallelen zu den entsprechenden Epheserstellen. Statt sie hier zu zitieren, bitte ich, die Auslegungen dort nachzulesen:
Kinder: Epheser 6,1-4
Sklaven: Epheser 6,5-9

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