27. Januar 2009 2
Kolosser 3,5-8
5 Darum tötet, was irdisch an euch ist: die Unzucht, die Schamlosigkeit, die Leidenschaft, die bösen Begierden und die Habsucht, die ein Götzendienst ist. 6 All das zieht den Zorn Gottes nach sich. 7 Früher seid auch ihr darin gefangen gewesen und habt euer Leben davon beherrschen lassen. 8 Jetzt aber sollt ihr das alles ablegen: Zorn, Wut und Bosheit; auch Lästerungen und Zoten sollen nicht mehr über eure Lippen kommen. (Kolosser 3,5-8 nach der Einheitsübersetzung)
Paulus bringt in manchen seiner Briefe Beispiele für sündiges Verhalten, das wir als Christen ablegen sollen (Galater 5,18ff oder Epheser 5,5). Diese Listen sind niemals ganz identisch und keine ist vollständig. Das bedeutet, dass sie nur ein Prinzip illustrieren sollen. Sie sind die Antwort des Apostels auf die Frage „was ist denn irdisch? Was ist denn Sünde?“ Deswegen ist es nicht klug, sich sklavisch an diese Aufzählung zu halten. Vielleicht sind Deine Sünden ganz anders als die hier aufgezählten, dann solltest Du Dich lieber um das kümmern, was Dir Probleme macht als Dich darauf auszuruhen, dass Du bestimmte Bereich unter den Füssen hast.
Der springende Punkt ist aber, dass diese Dinge uns früher beherrscht haben. Jetzt kann es vorkommen, dass wir sie immer noch tun, aber sie beherrschen uns nicht mehr. Wir sind bereits frei davon weil wir in Christus gestorben sind (Kolosser 3,3-4). Dennoch sind diese Neigungen nicht ganz tot, sie haben noch immer einen gewissen Einfluss auf uns und wir müssen ihnen widerstehen.
Paulus benutzt dafür das Bild von Kleidung. Wir müssen diese Neigungen ablegen, wie einen alten Mantel. Das ist ein griffiges Bild: auch wenn wir durch den Glauben heilig und gerecht sind, können wir noch in den alten Klamotten herumlaufen und äusserlich dieselben Dinge tun wie immer. Das Werk Jesu ist zunächst einmal ein innerliches und man kann es nur dann aussen sehen, wenn wir in der Freiheit leben, die wir in Jesus haben. Deswegen ist es so wichtig, heilig zu leben – so zeigt sich das Leben, das wir innerlich empfangen haben, auch aussen.
Auf eine Sünde, die Paulus hier anspricht, will ich aber dennoch eingehen: Lästerungen und Zoten. Das eine ist böses Reden hinter dem Rücken, das andere sind sexuelle Anspielungen und Schlüpfrigkeiten. Beides ist so sehr in unserer Kultur verwurzelt, dass die Worte des Apostels für uns heute absolut aktuell sind. Wir Christen leben oft so, als wäre es egal, was wir sagen. Tatsächlich ist aber das Gegenteil der Fall. Die Bibel redet oft davon, wie wichtig das, was wir sagen, ist. An unseren Worten kann man am Besten erkennen, was in unseren Herzen ist (Matthäus 12,34). Gleichzeitig hat das was wir sagen Einfluss darauf wie wir denken. Es ist also keinesfalls egal, was wir sagen, sondern äusserst wichtig.
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[…] Geduld, Demut usw. anzuziehen. Wieder benutzt Paulus das Bild von Kleidung (wie auch schon in Kolosser 3,5-8). Das eigentlich ist innerlich, aber es findet einen äusseren Ausdruck, wenn wir das anziehen, was […]
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