05. Januar 2009 8

Kolosser 2,5-7

5 Auch wenn ich fern von euch weile, bin ich im Geist bei euch. Mit Freude sehe ich, wie fest und geordnet euer Glaube an Christus ist. 6 Ihr habt Christus Jesus als Herrn angenommen. Darum lebt auch in ihm! 7 Bleibt in ihm verwurzelt und auf ihn gegründet, und haltet an dem Glauben fest, in dem ihr unterrichtet wurdet. Hört nicht auf zu danken! (Kolosser 2,5-7 nach der Einheitsübersetzung)

Paulus denkt viel an die Kolosser. Dass er im Geist bei ihnen ist heisst nichts anderes, als dass er in Gedanken bei ihnen ist. Hier geht es nicht um Geistreisen oder Multilokationen wie es aus der Esoterik bekannt ist.
Wenn man im Geiste woanders ist, also in Gedanken immer woanders ist, dann hat das meist emotionale Gründe. Wenn man sehr wütend auf jemanden ist, wird man z.B. immer wieder an ihn denken. Oder wenn man sich sehr über jemanden oder etwas freut. Bei den Kolossern war es so, dass Paulus sich sehr über sie freute. Er war begeistert von ihrem festen Glauben. Die Ordnung des Glaubens kann vom Griechischen her eine militärische oder priesterliche Ordnung sein. Es hat auf jeden Fall etwas mit Disziplin und Gehorsam zu tun. Man kann im Glauben einen ziemlichen Schlendrian zulassen und jedem falschen Gedanken nachgehen, das geistliche Leben schleifen lassen und dem Teufel viel Raum geben. Das haben die Kolosser ganz offensichtlich nicht getan. Sie lebten den Glauben vorbildlich.
Eigentlich ist es logisch und klingt wie eine überflüssige Ermahnung. Wenn man Christus als Herrn angenommen hat, dann soll man auch so leben. Es ist zu billig zu sagen, dass Jesus unser Herr ist und dann unser Leben zu führen als wäre nichts geschehen. Wenn Jesus unser Herr ist, dann muss sich das im Alltag zeigen indem wir nach dem leben, was er uns gesagt hat.
Das geschieht, indem wir in ihm verwurzelt bleiben und durch dick und dünn am Glauben festhalten. Gerade die Wurzel ist hier entscheidend. Die Wurzel leistet einem Baum zwei Dienste:

1) sie gibt ihm Stabilität.
Wenn Du nach einem Sturm durch den Wald gehst, wirst Du einige Bäume sehen, die „entwurzelt“ sind. Sie sind umgeblasen worden weil ihre Wurzel nicht tief genug im Erdreich verankert war um den Baum zu halten. Das Bild könnte nicht treffender sein: wer fest in Jesus verwurzelt ist, den wird kein Sturm des Lebens umpusten; wer nur schwache Wurzeln hat, für den kann schon ein Lüftchen gefährlich werden. (vgl. auch Matthäus 7,24ff)

2) sie versorgt den Baum mit Nährstoffen.
Über die Wurzel bezieht der Baum alles an Nährstoffen, was er zum Leben braucht. Wieder ist es ein tolles Bild dafür, wie wir leben sollten – alles, was wir brauchen können wir aus Jesus beziehen, denn in ihm ist alles (Kolosser 2,3-4). Ich meine, dass kaum ein Christ das begriffen hat. Wir suchen in allem möglichen Erfüllung und würden sie doch in Jesus finden. Es würde unser Leben verändern, wenn wir immer zuerst bei Jesus anfragen würden und nicht bei der Welt.
Hier zeigt sich ein falsches Denken: wir beten wenn wir alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft haben. Eigentlich sollte es anders herum sein: wenn wir verstehen, dass wir alles in Jesus haben, wird unser erster Weg zu ihm führen.

Über das Danken habe ich schon viel gesagt. Es bindet uns an die Erfahrung Gottes. Wer dankt, der vergisst nicht. Wer nicht vergisst, was Gott ihm Gutes getan hat, wird in Christus verwurzelt bleiben.

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7 Kommentare

  1. Das Danken ist für mich auch ein sehr wesentlicher Aspekt, gerade im Gebet zeigt sich beim Danken doch, ob und wie wichtig einem die jeweilige Sache, bzw. der Dank an den jeweiligen Menschen ist.
    Gerade jetzt geht mit z.B. nochmal die Silvesternacht in Remscheid durch den Kopf. Ich bin in meinen Gedanken aber auch bei den Geschwistern z.B. in Berlin. Der Begriff: „Leiterschaft“, ist da für mich wirklich sehr bedeutend & wichtig….
    Auch wenn vieles was in der Bewegung an den Start kommt, ihren Anfang in Remscheid nahm, denke ich dennoch, einiges – (z.B. auch in der Musik), Erweckung usw. startete in Berlin erst voll durch ….
    Deshalb in diesem Zusammenhang: (Mit Empfehlung von Storch)! Einige Sätze aus dem von dir sehr coolen Buch von: Peter Schneider, Lahme tanzen unter der Kanzel/Zeichen und Wunder in den Gottesdiensten von Hermann Zaiss. S.89,90,92
    S. 89,90 Das war Berlin!
    Etwa 25000 hören Bruder Zaiss!
    Mehr als 4000 Menschen knien gemeinsam in Berlin nieder und beten Jesus Christus, den Auferstandenen an.
    „Mit bewegtem Herzen möchte ich Dir schreiben. Noch nie habe ich solche gewaltige Geisteswirkungen erlebt wie in den Tagen vom 16. bis 19. Mai in den Festsälen am Funkturm. Die Reaktionen bei den vielen ist ungeheuer. Von überall her, auch aus der Ostzone, gelangen herrliche Zeugnisse des Gotterlebnisses zu mir. Die Wucht des Wortes Gottes hat viele, viele aus dem Schlendrian eines satten, sich selbst gefallenden Christentums herausgerissen.
    Mich selbst brannte der Dienst des Wortes wie Feuer ins Herz hinein. Gott hat mich wunderbar gestärkt. Dein Dienst, lieber Bruder, ist wie ein Wirbelwind vom Himmel in Berlin und in die Zone hineingefahren. Gott will eine große Erweckung geben. Es war ganz gewaltig. Meine Brüder jubeln!“ So schreibt ein Prediger. Es ist wahr, Gottes Geist schwebt über diesen sieben Versammlungen in einer außergewöhnlichen Art. Wenn gegen 4500 Menschen, unter denen ein großer Teil noch ungläubig waren, als sie kamen, niederknien und minutenlang Jesus Christus als Retter und Herrn anbeten, dann muss etwas Gewaltiges geschehen sein. Selbst alte Gotteskinder waren bestürzt, ob diesem Ausdruck des Heiligen Geistes! Gegen dieses Geisteswehen waren die weggeworfenen Krücken und die vielen Heilungen eine Geringfügigkeit. Wie oft stellte man den Berliner als leichtfertig, dem Glauben abgekehrt, als Gottlos hin. Von all diesem war nichts zu sehen. Die Messerscharfe, sachlich klare Verkündigung des Evangeliums wirkte auf die Menschen wie eine Bombe, Man ließ sich überführen, strafen und erretten.

    S. 92, Berlin! Berlin! 1956
    Als wieder mehr denn 4000 Menschen niederknieten und Jesum Christum als ihren Heiland anbeten, da war unser Herz voll Jubel und unsere Augen voller Tränen, unsere Seelen aber lobten und priesen Gott, unseren Vater. Wir alle wussten, diese Arbeit ist nicht vergeblich gewesen. Und dann fährt der Bericht fort: Schon am Vormittag des Karfreitags waren zu unserer Überraschung gegen 2500 Menschen anwesend und lauschten Gottes rettendem, freimachendem Wort. Und zur Schlussversammlung waren es beinahe 4500. Dass Hunderte Menschen Jesus Christum als ihren Heiland annahmen und bekannten, braucht gar nicht besonders betont werden, denn wo Gottes Wort so rein und stark verkündet wird, wie in Berlin, sind Bekehrungen Selbstverständlichkeit. Auch Heilungen sind Selbstverständlichkeit, wo Gottes Wort klar weitergegeben wird.

    Ein tolles Buch wie ich finde! Kann ich durchaus nachempfinden, warum du nu seit einigen posts zu diesem Werk bezügl. Hermann Zaiss Stellung beziehst.
    Ich habe das Buch noch nicht ganz gelesen, aber es ist wirklich ein besonders herausragendes Werk.

    Lieben Gruss in Bergische!

    Björne 😛

  2. interessant… gerade den teil mit geistreisen hab ich kürzlich woanders genau in dem sinne gehört, nämlich dass sein geist gereist ist… mit dieser stelle begründet… kann man da vom urtext was draus schließen?

  3. tut mir leid, dass du schon wieder im spam warst, björn. schätze, es liegt an dem neuen namen.

    @ bender:
    ich würde sagen, da liegt die beweislast auf seiten derer, die die minderheitentheologie vertreten. in der ganzen kirchengeschichte ist mir keine auslegung bekannt, die von einer geistreise ausgeht.
    im NT gibt es nur die eine stelle mit philippus, der „gebeamt“ wurde und dabei wird ein starkes verb verwendet, das man im englischen mit „taken by force“ (gewaltsam entführen?) übersetzen könnte.
    im griechischen steht da nichts besonderes. „im geiste“ halt, ähnlich wie man es im deutschen verwenden würde, wenn man nicht einer bestimmten theologischen richtung angehört.

    diese ganze theologie des „in den geist gehens“ halte ich zwar für prinzipiell richtig, aber es ist keine biblische ansicht. der ausdruck ist auch an sich sehr neu, ich würde sagen, dass er erst in den letzten 10 jahren erfunden wurde. es ist natürlich gefährlich zu versuchen ein biblisches wort mit einem inhalt zu füllen, den es damals so nicht gab.

    nebenbei: die apostel als astralreiser, die ständig die gemeinden im geist besuchten, klingtt gruselig. und es wäre dann auch unwahrscheinlich, dass paulus sich dennoch so sehnte, mal wieder nach rom zu kommen – das wäre dann ja leicht.

  4. stimmt, speziell das mit der sehnsucht nach einem ort macht wenig sinn, wenn man eh im geist ständig dort ist…
    naja, ich denk ja eh, es gibt heutzutage fast überall vor ort christen und wenn die dort fähig am start sind, dann ist es gar nicht gross notwendig da im geist irgendwohinzureisen um z.b. zu predigen oder so… und in der tat haha.. gruselig wenn man denkt man ist gerade allein im zimmer und plötzlich taucht da dein leiter im geist auf 🙂 …

  5. Das ist eigentlich kein neuer Name.
    Fabse sagt sowas schon seit 2.6.2008.
    Siehe 5. GB Eintrag auf meiner Site im mein/studivz.
    LG Björne 😛

  6. Jesus rockt den Westerwald!!! 😉

    Lieben Gruß,

    von Julchen^^

  7. herzlich willkommen, julchen.

    ich hoffe, dass jesus den westerwald wirklich rockt, nötig wär´s.

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