06. September 2008 16

Gute Nachricht oder SPAM!?

Hier ist ein Text vob mir, der am 12.07.08 bei sound7.de veröffentlich wurde. Da man dort nicht kommentieren kann, setze ich ihn hier noch mal rein und möchte Euch auf diesem Wege, sound7 auch empfehlen. Wenn Ihr Euch für christliche Musik interessiert, dann lohnt ein Besuch sich allemal.

Das griechische Wort „Evangelium“ ist mit „gute Nachricht“ ebenso genau wie farblos übersetzt. Was ist schon eine „gute Nachricht“? Jede zweite Mail in meinem Spamfilter hat eine „gute Nachricht“ für mich: endlich gibt es ein Mittel für eine 48-Stunden-Erektion, man kann mit nur zehn Minuten Einsatz am Tag einen Bizeps wie Arnold Schwarzenegger entwickeln, und auch Kleinstanleger können reich werden. Alles gute Nachrichten.

Das Evangelium ist nicht einfach eine gute Nachricht, es ist eine Nachricht, die eigentlich zu gut ist, um wahr zu sein. Auf die kürzeste Formel gebracht heißt das Evangelium: „Gott liebt Dich!“ Der Gott, vor dem Du immer Angst hattest, weil Du im Leben nur Scheiße baust, liebt Dich. Der Gott, von dem Du nie glauben konntest, dass er existiert, ist an Dir interessiert. Der Gott, den Du nie verstanden hast und der Dir einfach nur sonderbar vorkommt, will Dein Freund sein.
Das ist eine wirklich gute Nachricht. Du musst Dich nicht einmal ändern, damit Gott Dich liebt, er tut es einfach.

Ich habe Gottes gute Nachricht jahrelang in den Spam sortiert, zu den anderen Angeboten, an die ich nicht so richtig glauben konnte. Reich werden in einem Onlinecasino? Also bitte… Das lag weniger an der Nachricht als mehr an den Leuten, die sie verkündigt haben. Wer nimmt schon das Jobangebot einer nigerianischen Bank an, in dem jedes dritte Wort fallsch geschriben ist? Genauso fand ich es immer schwer, an Gott zu glauben, wenn seine Leute so komisch drauf waren, und es immer den Anschein hatte, dass man mit dem Gott auch eine spießige Kultur annimmt. Das erste, was ich hörte, war, dass Jesus mich liebt; das zweite, dass er meinen Patronengürtel ganz schrecklich findet und ich den ganz bestimmt nicht mit in den Himmel nehmen kann.

Das Evangelium ist offenbar zu gut, um so gepredigt zu werden, wie es ist. Gott liebt Dich – bedingungslos. Egal, ob Du rauchst, spielst, nervst oder suckst. Das ist eine Wahrheit, die Christen manchmal schwer über die Lippen kommt. Der Apostel Paulus ist in diesem Punkt ständig missverstanden worden. Immer wieder, wenn er über Gottes Gnade geschrieben hatte, musste er nachher einen Satz einfügen: „Das heißt aber nicht, dass wir deshalb sündigen und alles machen sollen, was verboten ist.“
So lange wir das Evangelium nicht so predigen, dass man verstehen kann, dass es egal ist, was man tut, haben wir es nicht so gepredigt wie das Neue Testament.

Ich bin der festen Überzeugung, dass weniger Menschen Gottes gute Nachricht im Spam landen ließen, wenn die Christen erst einmal selber verstehen würden, dass sie eine wirklich gute Botschaft haben, und dass Gott keine Mogelpackung ist, auf der Liebe drauf steht und Gesetz drin ist. Im Gegensatz zu allem Spam, den man so kriegt, ist Gottes Liebe echt. Das kann man aber nicht nur mit dem Verstand begreifen, man muss es erleben. Dann weiß man, dass einem wirklich nichts Besseres passieren konnte als Jesus.

Be Sociable, Share!

16 Kommentare

  1. Das ist die gute Nachricht. Gott liebt uns, uneingeschränkt. Leider wird dies in christlichen Kreisen oft genausowenig geglaubt, wie von der Welt.
    Schön das du dies hier nochmal betonst. Es ist so wichtig zu verstehen, da dies die liebende Natur Gottes wiederspiegelt.

  2. Stimmt, „Gott liebt uns“, das ist die Frohe Botschaft.
    Ich glaub, dass viele Christen immer noch nicht ganz gecheckt haben, dass die Botschaft wirklicht ne gute ist, mich mit eingeschlossen. Es gab mal ne Zeit in meinem Leben, wo mir das besonders bewusst wurde, gerade mit der Bedeutung dieser Worte.
    Man gibt sich oft mit so ner halbguten Nachricht zufrieden, die dann noch ein bisschen Gesetz drin hat und einen nicht wirklich befreit, weil man es ja bei anderen auch so sieht, die als Christen so leben. Wir können oft nicht glauben, dass Gott uns aus Gnade 100 pro zu seinen Kindern gemacht hat, weils einfach zu unglaublich ist.

  3. Japp stimmt – Halleluja – Jesus ist der beste.

  4. Schlichte und einfache Message =)

    Gut so =)

    Liebe Grüße

    Zissy

  5. herzlich willkommen, matthis!
    ich glaube, das sehen wir beide gleich.

  6. „Das ist eine wirklich gute Nachricht. Du musst Dich nicht einmal ändern, damit Gott Dich liebt, er tut es einfach.“

    Ist das wirklich so, ich kann alle weiter bescheißen, weiter lügen, meinen Profit aus allem ziehen, und mich mit meiner geheuchelten Unwissenheit mit allem rausreden, super Gott, Danke .

    Ich glaub da habt ihr was falsch verstanden.

  7. nee, da hast du was falsch verstanden. ich habe nicht gesagt, dass man sündigen darf oder soll, nur, dass gott dich nicht weniger liebt wenn du sündigst als wenn du nicht sündigt. ich hoffe mal, dass du es auch so siehst, dass man sich gottes liebe nicht erkaufen kann – egal womit. alles andere wäre ja nun wirklich schlimm!

  8. Ich denke das wolltest du mit dem Satz

    „Der Apostel Paulus ist in diesem Punkt ständig missverstanden worden. Immer wieder, wenn er über Gottes Gnade geschrieben hatte, musste er nachher einen Satz einfügen: „Das heißt aber nicht, dass wir deshalb sündigen und alles machen sollen, was verboten ist.““

    auch deutlich machen, oder?

    Über dieses Thema hast du ja auch neulich (zumindest im Ansatz) gepredigt, oder?

  9. ja. bin ich immer noch bei. dieses wochenende ging es um vier stratgien gegen sünde. wichtiges thema, heiligkeit liegt mir sehr am herzen.

  10. schade, das wenn man sich über die unfassbare große liebe gottes freut, direkt als sündenbejahend hingestellt wird. wollte mit meinem ersten eintrag bestimmt nicht die sünde kleinreden oder legitimieren. aber das gott mich liebt, gerade wenn ich es am nötigisten habe, ruft in mir immer noch einen unbeschreiblichen dank aus.
    gott ist die liebe. halleluja.

  11. schöne formulierung:
    „…das gott mich liebt, gerade wenn ich es am nötigisten habe…“

  12. War auch nicht so gemeint, dass ich jetzt auf einmal lügen usw. kann, weil ich ja aus Gnade gerettet bin. Das ist ja grad das tolle an der Gnade: Sie nimmt mir diese ganzen Sachen weg und befähigt mich zu einem Leben aus Gottes Kraft in dem ich gar keinen Bock mehr hab, den ganzen Dreck zu tun, ohne Krampf, Gesetz oder eigene Anstrengung.
    Sondern „allein“ aus Gnade.
    Das ist für mich der wichtigste Aspekt der Gnade, dass wir jetzt uneingeschränkten und persönlichen Zugang zu Gott haben, was uns von Herzen verändert. Ich bin nicht „nur gerettet“ sondern ich bekomme jetzt schon ein komplett neues Leben mit unglaublicher und wachsender Herrlichkeit…

  13. @akki
    Ah ja, das mit dem Ändern ist auch so gemeint. Ich kann mich nicht aus mir heraus verändern oder besser machen. Gott wird mich verändern, wenn ich demütig zu ihm komme. Solange ich es noch selbst versuche, werde ich nur verzweifeln.

  14. Das Problem ist wohl, dass wir oft selbst nicht begreifen können, wie groß Gottes Liebe ist. Liebt Gott auch jemand, der mich wegen meinem Glauben verachtet und deshalb Witze über mich macht? Liebt Gott auch den Junkie, der einen Holzklotz von der Autobahnbrücke wirft? Liebt Gott auch eine Frau, die ihr neugeborenes Kind in die Tiefkühltruhe steckt?
    Ja, so ist es. Aber manchmal kommt uns das wohl auch so unvorstellbar vor, dass wir den Satz „Gott liebt dich“ nicht mit voller Überzeugung sagen können.

  15. So lange wir das Evangelium nicht so predigen, dass man verstehen kann, dass es egal ist, was man tut, haben wir es nicht so gepredigt wie das Neue Testament.

    Den Satz finde ich aber extrem missverständlich formuliert. Aber ich glaube, du hast das nicht so gemeint. Du meinst vielleicht, dass Gott seine Liebe an keine Bedingungen knüpft, die erfüllt werden müssten. Aber es ist ja nicht egal, was man tut.

Schreibe einen Kommentar

Diese HTML-Tags und Attribute sind erlaubt: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>