4 Gott aber, der reich ist an Barmherzigkeit, hat um seiner vielen Liebe willen, womit er uns geliebt hat,
5 auch uns, die wir in den Vergehungen tot waren, mit dem Christus lebendig gemacht – durch Gnade seid ihr errettet! (Epheser 2,4-5 nach der Elberfelder)

Es ist nicht unser Verdienst, dass wir nicht mehr tot sind. Wir hätten uns nicht selber aus der Welt retten können, sondern brauchten einen Retter. Es ist Gottes Liebe zu verdanken, dass wir nicht mehr in Sünden tot sind und ohne Gott leben können.
„Gnade“ ist für viele Christen etwas schwer verständliches. Gnade bedeutet, „etwas ohne Verdienst zu bekommen“. Es gibt eigentlich nur eine Voraussetzung dafür Gnade zu bekommen: dass man sie nicht verdient hat. Sobald man etwas getan hat, was einen qualifiziert etwas von Gott zu bekommen, ist es keine Gnade mehr sondern ein Verdienst.
Solange jemand noch kein Christ ist, scheint das ganz klar zu sein und jeder Christ sagt ihm auch, dass er sich Gottes Liebe nicht verdienen kann. Aber kaum, dass wir Christen geworden sind, sieht die Sache auf einmal anders aus. Dann versuchen wir, uns Gottes Gnade durch einen heiligen Lebensstil oder gute Werke zu verdienen. Das Problem ist, dass uns gerade dieser Versuch von Gottes Gnade abschneidet.

Wir sollten unser Leben mit Gott in tiefer Dankbarkeit führen. Als Menschen, die gerettet wurden ohne etwas dazu beigetragen zu haben und die auch nun nichts tun können um gesegnet zu sein. Wir zäumen das Pferd allzu oft von hinten auf und tun etwas um gesegnet zu sein, während wir eigentlich aus Liebe für Gott leben sollten, weil wir gesegnet sind!

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9 Kommentare

  1. Amen lieber Storch,
    damit hast du meiner Meinung (die natürlich nur eine von Milliarden ist) den Nagel auf den Kopf getroffen. Irgendwie scheint es uns Christen zu einfach zu sein von Gott geliebt zu sein ohne eine Gegenleistug. Aber alles was wir uns „erarbeiten“ entsteht doch aus der Beziehung zum Herrn und somit gibt es nichts mehr womit wir uns rühmen könnten.
    Das lässt mein Herz aufjubeln und ich bin dankbar für die Möglichkeit eine Liebesbeziehung zu Gott zu haben (die mich dann ganz natürlich verändert) die ohne seine Gnade undenkbar wäre, so sehr ich mich auch anstrenge. Da bleibt mir nur eins zu sagen:
    Danke Vater, ich liebe dich!!!

  2. Da widersprichst du dir aber ein bisschen, wie ich finde. Denn schließlich betonst du bei den Geistesgaben ständig, dass Gott sie uns schon gegeben hat, es aber an UNS ALLEIN liegt, dass wir sie nicht bekommen. Somit steckt da ganz fundamental dieser Leistungsgedanke („ich muss noch mehr leisten, um mehr Geistesgaben zu bekommen“) drin, den du hier kritisierst.
    Mir scheint es manchmal so, als würdest du Gründe suchen, warum die Geistesgaben noch nicht so stark unter uns wirken, wie du dir das vorstellst. Dabei ist es doch so, dass auch diese Dinge reine Gnadengaben sind, ohne eigenen Verdienst und wir keinen anderen Grund für eine Geistesgabe finden können, als einzig und allein die Gnade Gottes.

  3. hi Philip,

    wo siehst du denn da einen Widerspruch?
    – die Gnade der Vergebung und Erlösung ist doch auch für ALLE Menschen am Kreuz erreicht und nur in denen wirksam, die sie ergreifen und im Glauben annehmen – ein Geschenk anzunehmen oder auch darum zu bitten, hat doch NULL etwas mit Verdienst zu tun…

  4. Sag ich doch, dass es NULL mit Verdienst zu tun hat.

    Storch sagt doch immer, dass irdische Heilung und Befreiung von der Sünde gleichermaßen zum Erlösungspaket gehört.
    Dann glaubt man also daran, betet für Heilung und nichts passiert. Laut Storch stehen wir dann aus irgendwelchen nicht unbedingt nachvollziehbaren Gründen der Wirksamkeit Gottes im Weg. Und wenn es ein „falsch“ gibt, dann gibt es auch ein „richtig“, was nicht weniger bedeutet, als dass wir doch wieder etwas leisten müssen, um das Geschenk zu bekommen. Und das stimmt so einfach nicht. Alles ist REINE Gnade, auch eine Heilung.

  5. Dann glaubt man also daran, betet für Heilung und nichts passiert.

    hä? – ich verstehe das nicht,
    war die Antwort Jesu an seine Mutter auf der Hochzeit in Kana nicht deutlich? Und doch traf sie weiter die Vorbereitung für das Wunder und er wirkte es…
    War das Gespräch mit der kanaanäischen Frau nicht eindeutig? Und doch hielt sie am Glauben fest und wurde mit der Heilung ihrer Tochter belohnt…
    Obwohl der Hauptmann nicht sah, zweifelte er keinen Augenblick und sein Knecht wurde in ebendieser Stunde geheilt…
    während der Blinde an den Teich Siloah ging, wurde er sehend usw…
    DAS sind Vorbilder für Glauben!

    Laut Storch stehen wir dann aus irgendwelchen nicht unbedingt nachvollziehbaren Gründen der Wirksamkeit Gottes im Weg.

    Sind diese Gründe für dich echt nicht nachvollziehbar?
    Was steht denn der Errettung eines Menschen im Weg?

    Es geht ja hier nicht um „richtigen“ oder „grossen“ Glauben, sondern um Glauben, der frei von Zweifel ist!
    Wo Zweifel und Unglaube den Glauben hindert, werden wir genauso wenig sehen, wie die Leute in Nazareth…

    Alles ist REINE Gnade, auch eine Heilung.

    Amen!
    Der Glaube „bewirkt“ ja nix sondern ergreift nur, was die Gnade uns schenkt.

  6. Jo das sind natürlich Vorbilder. Aber wenn mein Glaube nicht ausreicht, dass eine Krankheit geheilt wird, muss man sich dann nicht fragen, ob der Glaube ausreicht, um das ewige Leben zu bekommen?
    Wenn beides gleichermaßen Teil des Erlösungspaketes ist, dann liegen doch diese Gedanken sehr nahe, oder?

    Wir müssen aufpassen, dass wir nicht vom Thema abweichen. Ich wollte eben darauf hinweisen, dass ich diesen Leistungsgedanken hier schon irgendwie manchmal rauslesen kann. Wir müssen mehr beten, besser glauben, usw.
    Deswegen ist nicht gleich alles schlecht. Ist nur als kleiner Hinweis gedacht. Ihr könnt darüber nachdenken, oder wenn ihr meint, dass ich total daneben liege, es einfach ignorieren.

    Ich denke eben auch, dass der Glaube letztlich keine Leistung ist, sondern auch nur ein Geschenk Gottes ist. Gerade wenn man anschaut, wie Paulus zum Glauben gekommen ist, dann denke ich nämlich, dass er seinen Glauben nicht auf eigene Leistung zurückführt, sondern sehr wohl erkennt, dass Gott ihm Gnade erwiesen hat. Gott hätte ihn auch in seiner Verblendung lassen können, aber indem Jesus ihm in dieser eindrucksvollen Weise begegnet ist, konnte er eben umkehren und zum Glauben finden.

  7. das ist ein guter punkt, philip. und auch ein sehr herausfordernder. jesus hat ihn ja selber aufgeworfen:

    Denn was ist leichter zu sagen: Deine Sünden sind vergeben, oder zu sagen: Steh auf und geh umher? (Matthäus 9,5)

    gemeinerweise macht der zusammenhang es hier völlig klar, dass jesus der meinung ist, heilen wäre einfacher als zu sagen: „deine sünden sind dir vergeben“. das scheint uns heute anders.
    warum das so ist, dazu dieser post:
    http://www.jfrs.de/storch/blog/wordpress/2008/01/21/der-lange-weg/
    sorry, dass ich den einfach linke, ich wolle ihn nur nicht hier reinkopieren.

    ich meine auch nicht, dass glaube eine leistung ist, auch wenn das gelegentlich so verstanden wird. glaube ist ein geschenk, aber wie ich mit dem geschenk umgehe entscheidet dann massgeblich darüber, was mit diesem geschenk geschieht. wir können unseren glauben verkümmern lassen, ihn auf die falschen sachen anwenden (und dann an falsche religionen, ideologien etc. glauben) oder wir können ihn mit gottes wort füttern und auf göttliche dinge ausrichten.
    das letzt mag manchen als leistung erscheinen, es ist aber nur die nutzung unseres glaubens. wenn wir unseren glauben im bezug auf heilung aufbauen werden wir da mehr sehen. das ist alles.

    im übrigen zitierst du mich nicht ganz richtig. ich meine, dass gott nie schuld ist, aber der fehler muss nicht immer bei uns liegen. es gibt sehr viele denkbare faktoren: teufel, gefallene welt, andere sachen gehen vor, usw.

  8. Über Matthäus 9,5 habe ich neulich auch nachgedacht, weil ich mir über dieses Heilungsdings, wie Du es siehst, Storch, den Kopf zerbreche.
    Aus dieser Stelle geht doch hervor, dass es eigentlich an allererster Stelle um die Sündenvergebung geht.

    Jesus heilt hier doch anscheinend, weil die Pharisäer ihm nicht glauben, dass er Sünden vergeben kann. Er demonstriert ihnen, dass ER das kann.

    Interessant ist doch auch, dass für den Kranken anscheinend auch zunächst um die Vergebung der Sünden geht. Zumindest deute ich den Ausspruch von Jesus so.

    Da kommt jemand mit einer Krankheit zu Jesus, und der heilt ihn zuerst nicht, sondern sagt „Deine Sünden sind dir vergeben“. Ist doch komisch, oder?

    Wurde von den Pharisäern usw. wie bei Hiob ein Zusammenhang zwischen Gesundheit und Schuld hergestellt? Nach dem Motto: Du bist krank, also stimmt was in deiner Gottesbeziehung nicht.

    Vielleicht war sein Spruch auch einfach überraschend: Der Kranke will geheilt werden, und Jesus sagt nur „Deine Sünden sind dir vergeben“.
    Wieso?

  9. ich schätze, dass es das letzte war: es war einfach überraschend, provozierend. es wäre seltsam, wenn er wegen vergebung der sünden gekommen wäre. das scheint ja sonst für keinen ein thema gewesen zu sein. die anderen kamen wegen heilung und segen.
    überhaupt wird vergebung kein grosses thema gewesen zu sein weil man ja die opfer und so hatte. man hat auch nicht mit einem messias gerechnet, der sünden vergeben würde, das scheint ja selbst den jüngern erst ganz am ende klar geworden zu sein.

    aber in einem gebe ich recht: sündenvergebung ist wichtiger als heilung. besser krank in den himmel als gesund in die hölle zu kommen. und auch das andere stimmt: jesus hat mit der heilung des sichtbaren gezeigt, dass er das tun kann, was unsichtbar ist (sünden vergeben). wobei es natürlich da einen haken gibt: auch die heilung kann kein beweis dafür sein, dass die sache mit der vergebung stimmte. geheilt haben auch welche von den propheten des AT, aber sünden hat (so weit ich weiss) keiner vergeben. dennoch scheint das wunder den glauben der anderen gestärkt zu haben.

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  1. […] Gnade haben wir schon gesprochen (Epheser 2,4-5), ich möchte das nicht wiederholen und stattdessen über den Glauben reden. Wenn die Errettung und […]

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