Paulus, Apostel Christi Jesu durch Gottes Willen, den Heiligen und an Christus Jesus Gläubigen, die in Ephesus sind:
2 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus! (Epheser 1,1-2 nach der Elberfelderübersetzung)

Eines der Dinge, die mich an den ersten Gemeinden am meisten faszinieren ist, dass Paulus an alle Gläubigen in einer Stadt schreiben konnte. Es gab noch keine GemeindeN (Plural) sondern nur Gläubige an Christus Jesus in Ephesus. Wenn heute Apostel Briefe schreiben, dann schreibt ein Regionalleiter an die Gemeinde der Jesus Freaks in Remscheid oder an die Baptisten in Köln, die Pfingstler in Düsseldorf usw. Auch Johannes schrieb seine Sendschreiben in der Offenbarung an „Sardes, Laodizea usw.“
Das scheint auf den ersten Blick nicht wichtig zu sein. Ist doch egal, ob er an alle Christen einer Stadt schreibt oder an eine bestimmte Gemeinde in der Stadt, oder? Ich vermute, dass es wichtig ist, weil Gott Städte erreichen will und seine Gemeinde ein Mittel dazu ist. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es von der himmlischen Perspektive aus betrachtet Themen und Bereiche gibt, die Gott in einer Stadt entwickeln und den Christen aufs Herz legen will. Da ist es natürlich einfacher mit einer Gemeinde zu arbeiten als mit einem völlig zersplitterten Leib Christi.
Manches im Neuen Testament klingt danach, dass Gott durch die Christen etwas in einer Stadt machen will. es wäre faszinierend und kraftvoll, wenn wir wieder ein Mass an Einheit unter den Christen einer Stadt erreichen würden, das es uns ermöglicht gemeinsam Gottes Plan für unsere Stadt um zu setzen. Vielleicht könnte ja sogar dieses Ziel, ein Segen für unsere Städte zu sein, zu unserer Einheit beitragen wenn uns die grosse Perspektive unsere kleinen Unterschiede vergessen liesse.

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16 Kommentare

  1. amen dazu… diese 1000 unterschiedlichen gemeinden nerven mich in letzter zeit auch… also wär ja so erst mal kein problem, auch weil man vielleicht verschiedene leute erreicht, aber die definition läuft doch oft unterschwellig oder auch offensichtlich über abgrenzung zu den anderen (war natürlich bei den freaks am anfang auch extrem der fall, muss man zugeben)… und oft ist es so „kleinkram“ der den unterschied macht, aber dass man das wesentliche ähnlich sieht (rettung durchs kreuz usw.) wird vergessen… und mangelnde einheit ist immer etwas, das power abzieht… und heutzutage hat man oft das gefühl, dass die christen ihre komplette energie und zeit dafür brauchen sich gegenseitig zu beobachten, zu kritisieren und zu hinterfragen und nach draussen passiert nichts mehr

  2. hm, @bender, geht mir nicht so. Ich finde es gerade gut, wenn es 1000 unterschiedliche Gemeinden gibt. Konkurrenz ist hier (auch) nicht schlecht, jede Gemeinde die einigermaßen offen im „Brain“ ist, wird so ständig herausgefordert, Ding zu hinterfragen und verändern. So kann nicht so schnell Stillstand entstehen.
    Im Endefekt ist es eine gute Sache, wenn es viele unterschiedliche Gemeinden gibt und die sich auch „bewußt“ von den anderen abgrenzen.
    Ich fand es immer gut und gesund, wenn Leute stolz dadrauf waren, bei den Jesusfreaks zu sein und fände es gut, wenn jeder Gemeinde stolz auf ihren „Club“ wäre. Das schafft Identifikation (um es mal mit einem Fremdwort auszudrücken) und sowas hilft beim Gemeindebau ungemein.

  3. Sehe ich ähnlich. Ein Pluralismus an Gemeinden bedeutet ja nicht unbedingt eine fehlende Einheit. In gewisser Weise ist das Christentum ja ein Franchise-Unternehmen mit einem erweiterten Gestaltungsspielraum. Den zu nutzen halte ich gerade für eine grosse Stärke und nicht für eine Schwäche.

  4. Pluralismus ist gut.
    Ein sportlich-geistliches Miteinander auch.
    Aber sobald Misstrauen, Eifersucht und Neid hineinkommt, wird es schlecht.
    Gut, dass es für den Pluralismus positive Beispiele gibt.
    Traurig, dass es aber auch genügend Missgunst zwischen Gemeinden gibt.
    Schlimm, wenn das mitunter sogar geistlich begründet wird.

    Gby,
    Dirk.

  5. Gemeindeneiner haben doch in erster Linie einen Auftrag für ihre Stadt, deshalb finde ich ein Bewusstsein, das man zusammen in der Stadt steht, für die Mitmenschen da ist sehr wichtig. Wünsche mir das auf jeden Fall mehr und sehe auch wie Gott in unserer Stadt das macht.
    all right

  6. Das ist mein Traum von Gemeinde. Nicht ein Einheitsbrei sonder sehr wohl unterschiedliche Gemeinden, mit unterschiedlichen Angeboten und die eine Stadt im Auge. Ich glaube, dass wir als Gemeinden wieder Hoffnung in die Stadt bringen und durch unsere Gemeinsamkeiten auch zeigen, das es nicht um Uniformität geht sonder um das Reich Gottes mit all seinen Schattierungen.

  7. @Martin D.
    Hab dir was auf deinem Blog dazu geschrieben.

  8. ich bin auch gar nicht gegen pluralismus – auf keinen fall. ich sehe nur in der praxis seltenst gute zusammenarbeit und mehr kampf untereinander. allein dieses unwort vom „schäfchenklau“, auweia.
    ich fände es sehr gut wenn man dei stadt in den blick bekäme und gemeinsam am grossen ziel arbeiten würde. vielleicht müsste dann nicht jede gemeinde jede kompetenz aufbauen sondern könnte sich um eine sache kümmern. kinderarbeit liefe dann vielleicht bei gemeinde x währen gemeinde y seniorenarbeit anbietet. ist doch total oft so, dass in allen bereichen die qualität auf der strecke bleibt wenn alle alles machen.
    dann könnte man irgendwann wirlich wieder von einem leib in einer stadt sprechen statt nur von splittergruppen.

  9. @ rolfle56:
    sorry, ich habe den kommentar eben erst gesehen und musste ihn noch freischalten. herzlich willkommen hier und viel segen für deine stadt!

  10. @martin und co.. ich sag auch nix gegen verschiedene gemeinden, hab ich ja auch geschrieben…vielfalt und verschiedene leute erreichen und so

    aber, die freaks haben z.b. am anfang oft betont oder raushängen lassen wie „uncool“ sie andere gemeinden finden, den lobpreis usw. und dann hängst du da als freikirchenkind, das noch nicht viel von der coolen punkerwelt da draussen weiss und kommst dir ganz schön scheisse vor.. (und ich muss mich jetzt manchmal ganz schön zurückhalten mich nicht darüber auszulassen was für „uncoole“ sachen heutzutag teilweise aus der freaks-ecke kommen, die mehr mainstream und freikirchenmässig sind als vieles andere – da ist der grossen klappe teilweise nicht viel gefolgt)

    und so ne art dre abgrenzung ist sicherlich NICHT gut… denn auf der anderen seite kenn ich freikirchenleute, die vielleicht superspiessig rüberkommen, die aber im stillen oder auch sonst ihr leben lang treu warn, leute zu jesus geführt haben oder ihnen ein segen waren usw., nur eben nicht schrill und laut waren….

    ebenso wie gerade einige abfeiern, dass sie nicht bei wort und geist sind, als ob das das größte wäre… das gezicke was da in der hiesigen christenheit abging war echt unterste kanone… auf beiden seiten…

    mal abgesehsn von so sachen, dass wir in meiner stadt damals z.b. 3 freikirchen hatten, die alle recht ähnlich waren, wo man sich auch kannte, jede aber doch grösstenteils ihr ding gemacht hat und es für leute, die stresser waren ne günstige möglichkeit war, gemeindehopping zu betreiben…

    desweiteren darf man nicht vergessen das die unterschiedlichen gemeinden oft auch aus echt uncooler spaltung entstanden sind mit vielen leuten die auf der strecke blieben…

    wenn ich sehe wie unterschiedliche gemeinden oft miteinander umgehen oder übereinander reden und schreiben, dann seh ich vor meinem inneren auge jesus der sich die ganze zeit selber eine reinhaut (leib christi).. muss für die gegenseite n echter spass sein da zuzuschauen

    ich kann das „stolz ein jesus freak“ zu sein ding natürlich auch nachvollziehen, das war ja auch eine der sachen die leute attraktiv fanden, ich auch…. aber unterm strich war es auch oft ziemlich assi anderen gegenüber…

    hab auch mal 2 leute einer nicht näher genannten freak band damals für so ne christliche nachrichtensendung interviewt und die haben mich ziemlich verarscht ( ich bin halt n büschen naiv manchmal)… ist jetzt nicht das grosse drama, zumal ich mit beiden gut klarkomme, aber zeigt ein bisschen wie der hase damals oft auch lief

  11. Yeah Bender – das ist so der kleine Pharisäer in uns allen, der oft denkt „Danke, dass Du mich nicht gemacht hast, wie diese dort“ 😉

    Aber ganz ernsthaft: wie stellt man den wirklich ab? Also ich geb mir redlich Mühe das nicht zu verbalisieren, aber es ist schon oft so, wenn ich in irgendeinem Gottesdienst bin, dass ich denke: „Ach Du dicke Scheiße! Jottseidank habe ich so eine tolle Gemeinde!“

    Und es gibt auch teilweise Dinge aus christlichen Kreisen die ich lese oder sehe und da kann ich einfach nicht mehr die Fresse halten. Das ist manchmal einfach die Schwierigkeit an einem persönlichen Gott…. Da es für jeden „mein Jesus“ heisst, findet man es halt manchmal blöde was andere mit ihm anstellen 😛

  12. Zu dem, was Martin geschrieben hat, kann ich nicht wirklich zustimmen. Der „Stolz auf die eigene Gemeinde“ kann auch eine Form von Götzendienst sein.

    Das mit der engeren Zusammenarbeit auf Ortsebene finde ich eine gute Idee. Häufig ist es ja so, dass verschiedene Organisationen einfach nen Dachverband gründen und so die Einheit bilden wollen. Viel Produktives kommt da aber nicht unbedingt raus, ausser so Aktionen wie z.B. das Christival. Viel eher raubt man sich viel Kraft mit theologischen Streitfragen, die in der Praxis aber überhaupt nicht relevant sind und bei den Leuten sowieso unbekannt sind.
    Wer von den Ottonormalchristen weiß z.B. den Unterschied zwischen nem lutherischen und einem reformierten Abendmahl? Ich würde da einfach hingehen und bei beiden mitfeiern.

  13. @frollein friede

    yo, klar, geht mir auch so… zumal ich aus einer gemeinde komme, wo die jugendgruppe immer recht kritisch war und viel von aussen beobachtet und kommentiert hat… ist ne sache die sicherlich ein weg ist, also sich das abzugewöhnen und es kann ja auf der anderen seite auch mal gut sein was zu sagen und nicht zu allem zu schweigen, da ist dann nur die frage aus welchem herz es passiert… aus liebe? weil ich wirklich will, dass es den anderen besser geht oder so? oder doch eher halt aus arroganz, um zu dissen oder um mich halt ein bisschen besser zu fühlen, weil ich nicht son spacko bin wie die anderen oder so….

    insofern,,,, klar ich bin auch hin und wieder regelrecht entsetzt über dinge die von meinen brüdern und schwestern lese oder höre, aber ich versuch auch oft das „leben und leben lassen“ prinzip anzuwenden und davon auszugehen, dass ich nicht alles verstehen muss oder für mich so übernehmen muss…. das klappt ganz gut hehe….

    wobei mir gerade einfällt, dass (achtung werbung) meine grossartige band preacher auf dem freakstock ein neues album veröffentlichen wird, das teilweise auch ganz gut austeilt in diversen varianten und wo ich auch nicht immer sicher bin ob das so optimal ist …. aber ist jetzt fertig und bleibt so hehe

    naja.. die goldene mitte ist nicht immer leicht zu finden…

  14. @ philip:
    mir geht das auch so. ich finde viele streitigkeiten in der gemeindelandschaft echt bizarr. ich denke, dass das auf nichtchristen noch viel grotesker wirken muss. ich habe mal ein bisschen in islamische theologie reingelesen und mir immer wieder gedacht: „wegen so was bringt ihr euch gegenseitig um?!“ aber das war ja bei uns nicht anders, nur dass inquisition usw. lange vorbei sind.

    kennt ihr diesen text? keine ahnung, von wem der ist. ich habe ihn mal bei haso gefunden:

    I was walking in San Francisco along the Golden Gate Bridge when I saw a man about to jump off. I tried to dissuade him from committing suicide and told him simply that God loved him. A tear came to his eye.

    I then asked him, “Are you a Christian, a Jew, a Hindu, or what?”

    He said, “I’m a Christian.”

    I said, “Me, too, small world … Protestant or Catholic?”

    He said, “Protestant.”

    I said, “Me, too, what denomination?”

    He said, “Baptist.”

    I said, “Me, too, Northern Baptist or Southern Baptist?”

    He said, “Northern Baptist.”

    I said, “Well, ME TOO, Northern Conservative Baptist or Northern Liberal Baptist?”

    He said, “Northern Conservative Baptist.”

    I said, “Well, that’s amazing! Northern Conservative Fundamentalist Baptist or Northern Conservative Reformed Baptist?”

    He said, “Northern Conservative Fundamentalist Baptist.”

    I said, “Remarkable! Northern Conservative Fundamentalist Baptist Great Lakes Region or Northern Conservative Fundamentalist Baptist Eastern Region?”

    He said, “Northern Conservative Fundamentalist Baptist Great Lakes Region.”

    I said, “A miracle! Northern Conservative Fundamentalist Baptist Great Lakes Region Council of 1879, or Northern Conservative Fundamentalist Baptist Great Lakes Region Council of 1912?”

    He said, “Northern Conservative Fundamentalist Baptist Great Lakes Region Council of 1912.”

    I said, “DIE, HERETIC!’ and pushed him over the rail.

    @ bender: ich bin gespannt. „superior“ war ja schon ein geiler song in dieser richtung. ich kaufe die neue dann wohl auch mal.

  15. hehe… ja, wir wollten eh wieder gern welche beim kultshopp postieren … stimmt.. superior war schon darauf gemünzt und one god no masters auch ziemlich..haha.. und heart in flames teilweise auch… konzeptalbum könnte man sagen 🙂

  16. ihr könntet auch mal wieder bei uns gastieren.

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  1. […] erweitert, aber das ist natürlich reine Spekulation. Auf jeden Fall lohnt es sich aber, auch die Einleitung zum Epheserbrief zu lesen. Die Angaben zum Verfasser und zu den Umständen der Abfassung sind auf […]

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