10. Juni 2008 1
Galater 4,21-27 – die beiden Bünde
21 Ihr, die ihr euch dem Gesetz unterstellen wollt, habt ihr denn nicht gehört, was im Gesetz steht?
22 In der Schrift wird gesagt, daß Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Sklavin, den andern von der Freien.
23 Der Sohn der Sklavin wurde auf natürliche Weise gezeugt, der Sohn der Freien aufgrund der Verheißung.
24 Darin liegt ein tieferer Sinn: Diese Frauen bedeuten die beiden Testamente. Das eine Testament stammt vom Berg Sinai und bringt Sklaven zur Welt; das ist Hagar –
25 denn Hagar ist Bezeichnung für den Berg Sinai in Arabien -, und ihr entspricht das gegenwärtige Jerusalem, das mit seinen Kindern in der Knechtschaft lebt.
26 Das himmlische Jerusalem aber ist frei, und dieses Jerusalem ist unsere Mutter.
27 Denn es steht in der Schrift: Freu dich, du Unfruchtbare, die nie geboren hat, brich in Jubel aus und jauchze, die du nie in Wehen lagst! Denn viele Kinder hat die Einsame, mehr als die Vermählte. [Jesaja 54,1]
28 Ihr aber, Brüder, seid Kinder der Verheißung wie Isaak.
29 Doch wie damals der Sohn, der auf natürliche Weise gezeugt war, den verfolgte, der kraft des Geistes gezeugt war, so geschieht es auch jetzt.
30 In der Schrift aber heißt es: Verstoß die Sklavin und ihren Sohn! Denn nicht der Sohn der Sklavin soll Erbe sein, sondern der Sohn der Freien.
31 Daraus folgt also, meine Brüder, daß wir nicht Kinder der Sklavin sind, sondern Kinder der Freien.(Galater 4,21-27 nach der Einheitsübersetzung)
Am Ende des vierten Kapitels bringt Paulus noch ein weiteres Bild für den Unterschied zwischen den Testamenten. Dabei meint er natürlich keinen letzten Willen sondern Testament im Sinne des Alten und des Neuen Testamentes als zwei verschiedene Bünde, die Gott mit den Menschen hatte. Zwei Verträge sozusagen, wie es auch die Volxbibel sagt. Beide Bünde unterscheiden sich total voneinander, der eine ist ein Bund der Verheissung und der Gottesbeziehung, wie es bei Abraham der Fall war, der andere ist ein Bund der Gesetzlichkeit. Originellerweise fand Paulus beide Bünde im Leben von Abraham wieder. Abraham kam ja schon einige Male als Vater der Verheissung vor, jetzt geht es um seine beiden Söhne, Isaak und Ismael. Die Geschichte dieser beiden Söhne findest Du in 1.Mose 16-18.
Gott hatte Abraham die Verheissung gegeben, in seinem Nachkommen die ganze Welt zu segnen, als Abraham noch keinen Nachkommen hatte. Er wusste nicht, dass diese Verheissung sich erst hunderte Jahre später in Jesus Christus erfüllen würde, aber eines war klar: damit sie sich erfüllen konnte musste Abraham Kinder haben. Seine Frau war unfruchtbar und je mehr Zeit verstrich, um so unwahrscheinlicher wurde es, dass der Kinderwunsch sich erfüllen würde. Schliesslich kam Abraham auf eine wirklich bescheuerte Idee: er wollte der Verheissung nachhelfen.
Also schlief er mit der Magd seiner Frau und die gebar einen Sohn in Saras Schoss – von Rechts wegen galt das Kind als Kind der Herrin, nicht der Magd. Der Name des Sohnes war Ismael. Erst später kam das eigentlich Kind von Abraham und Sarah – Isaak. Die Geburt Isaaks war völlig übernatürlich. Abraham und Sarah waren an die hundert Jahre alt und Sarah hatte nicht einmal in jungen Jahren Kinder bekommen, dennoch wurde sie schwanger nachdem ein Engel das prophezeit hatte und das alte Ehepaar im Gehorsam auf dieses Wort Gottes noch einmal Sex hatte.
Die Geschichte zeigt noch einmal eindrücklich, dass die Verheissung des Lebens aus Glauben nur durch Wunder möglich ist. Der neue Bund Gottes mit den Menschen ist nicht natürlich gekommen, eine Jungfrau musste schwanger werden und ein unschuldiger für die vielen Schuldigen sterben. Das ist die Basis des Lebens mit Gott.
Auch Abrahams B-Plan war von Gott gesegnet. Ismael überlebte und wurde der Stammvater der Araber. Aber die Verheissung ging weiter mit Isaak – bis hin zu Jesus in dem jetzt jeder Gläubige gesegnet ist.
Der Vergleich enthält eine sehr deutliche Warnung an jeden Gläubigen: das Gesetz wird immer in Abhängigkeit führen, nicht in Freiheit. Die Freiheit des Glaubens finden wir nur in Jesus – sie ist immer übernatürlich. Menschliche Abkürzungen bringen uns nicht weiter. Letztlich ist für ein erfülltes geistliches Lebens immer wichtig, dass wir Gott vertrauen, dass er das Unmögliche, das er versprochen hat, auch erfüllen kann.
roland schrieb am
10. Juni 2008 um 18:12Jesus sagt, mein Reich ist nicht von dieser Welt. Ein anderes Mal sagte Petrus zu Jesus, Herr wohin sollen wir gehen, du hast Worte des ewigen Lebens. Alles was aus Menschen heraus geschieht, kann keinen Ewigkeitswert haben. Und was sich nicht aus der übernatürlichen Beziehung zu Gott heraus entwickelt, kann keine Frucht des wahren Lebens in sich haben.