Dass durch das Gesetz niemand vor Gott gerecht wird, ist offenkundig; denn: Der aus Glauben Gerechte wird leben.
Das Gesetz aber hat nichts mit dem Glauben zu tun, sondern es gilt: Wer die Gebote erfüllt, wird durch sie leben. (3.Mose 18,5)
(Galater 3,11-12 nach der Einheitsübersetzung)

Diese Stelle ist ein Zitat aus dem Alten Testament, sie steht in Habakuk 2,4. Für das Alte Testament war das eine sehr wegweisende Theologie, klar, dass man sie bei einem Propheten findet. Interessant ist die griechische Konstruktion, die auch im Deutschen sehr exakt wiedergegeben wird: aus Glauben leben. Im Griechischen ist es so, dass die Präpositionen in Verbindung mit den jeweiligen Fällen auf Fragen antworten. „EX“ in Verbindung mit einem Genitiv antwortet auf die Frage „woher?“. Also wäre die hier passende Frage: „woher lebt der Gerechte?“ und die einzige richtige Antwort darauf wäre: aus dem Glauben, dem festen Vertrauen auf Gott heraus.
Das bedeutet, dass Glaube eine Art Ort ist, an dem man leben kann.

Der Gerechte, von dem hier die Rede ist, kann nur jemand sein, den Christus gerecht gemacht hat. Über die Gerechtigkeit aus Glauben hatte Paulus ja schon geschrieben (Galater 2,15-16). Auch in anderen Briefen von Paulus ist das ein wichtiges Thema (z.B. Römer 1,17; Galater 3,11 und Hebräer 10,38). Manche haben gedacht, dass in solchen Fällen nicht von den Gläubigen die Rede ist sondern von Jesus. Der Zusammenhang zeigt aber deutlich, dass es hier um jeden Christen geht.
Auch in der Stelle bei Habakuk selber ist es deutlich, dass er hier nicht auf Jesus hin prophezeit hat. Die Rede ist also von jedem, der die Gerechtigkeit Gottes in Christus angenommen hat. Das scheint uns fast schon doppelt gemoppelt. Wir haben immer gedacht, das Leben, das aus dem Glauben kommt wäre die Gerechtigkeit Gottes, aber offensichtlich ist es anders und die Gerechtigkeit ist die Voraussetzung dafür aus Glauben zu leben.
Dieses Leben ist also etwas anderes als einfach nur die geistliche Wiedergeburt.

Das eine Zeitform benutzt wird, die auf etwas zukünftiges hinweist hat etwas damit zu tun, dass es die Gerechtigkeit von der Habakuk schreibt zu seiner Zeit noch gar nicht gegeben hat. Es war die Ära des Alten Testamentes und die Gerechtigkeit, die Christus uns geben will hat es noch nicht gegeben. Somit lag auch das Leben aus Glauben noch in der Zukunft und war noch nicht realisiert. Habakuk sprach vom Neutestamentlichen Gläubigen. Wir können aus diesem Glauben heraus leben.
Je nachdem von wo aus man die Welt betrachtet, sieht sie total verschieden aus. Man kann in einem Keller sitzen und sieht von der Welt nur Wände und Kartoffelsäcke. Oder man sitzt auf der Spitze eines hohen Berges und die ganze Welt breitet sich unter einem aus. Ebenso ist es auch im Geistlichen, man kann auf dem Standpunkt des Glaubens stehen und die ganze Welt wie einer betrachten, der von Jesus erlöst ist. Dann nimmt man dankbar überall Gottes Spuren wahr und geht nicht ängstlich durch die Welt sondern voller Gottvertrauen. Das ist die Perspektive, aus der jeder Christ leben sollte – im Glauben, dass wir mit einem allmächtigen Gott leben und dass uns nichts unmöglich ist in seiner Kraft.

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3 Kommentare

  1. Manchmal denke ich, wenn es irgendwie möglich wäre diesen Gerechtigkeitsbegriff dem atheistischen Publikum zu kommunizieren, hätte sich die Theodizeefrage erledigt… 😉

  2. tja, da haben wir ja gestern noch mal drüber geredet, dass es echt das schwierigste überhaupt ist, geistliche dinge zu kommunizieren. da bete ich seit so vielen jahren für…

  3. Ja da denke ich sofort an die Schrift Stelle dass der Glauben durch die Liebe tätig ist und der Glaube ist der Sieg der die Welt überwunden hat. Der Glaube schaut auf das Unsichtbare und im Glauben ist auch Geduld, aber immer wird das Wort das tun wozu es gesandt ist, denn es ist Geist und Leben. Gottes Offenbarung durch sein Wort. Himmel und Erde werden vergehen aber Gottes Wort bleibt in Ewigkeit bestehen. Der Glaube an Jesus Christus, an das Wort Gottes bringt mir echte Geborgenheit, Friede, Sicherheit und Ruhe, weil ich weiß dass Gott nicht lügen kann so wie es im Hebräerbrief steht, wo Gott selbst bei sich geschworen hat und wer so glaubt wie die Schrift sagt aus des Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Ja und der Friede der höher ist denn all unsere Vernunft und Verstand, menschliche Überlegungen. Beim Glauben wird alles grenzenlos, weil bei Gott alle Dinge möglich sind und das ist das, was mich froh und glücklich macht! ich war früher ungläubig, ja ich war ein Spötter und lebte ein furchtbares sogenanntes Leben, aber dann 1972 war es wo ich vor dem Tod durch mein schlimmes Leben und schwerste Krankheit an mein stolzes Ende kam . In dieser Not, in solch einer großen Not wusste ich dass mir niemand mehr helfen konnte und ich wusste nichts von Glauben aber dann als mir die Erde nicht mehr helfen konnte schrie ich zum Himmel und schrie Jesus ich weiß nicht ob es dich gibt aber wenn es dich geben sollte, dann bitte helfe mir hole mich aus diesem ganzen Dreck in dem ich stecke heraus und wenn ich das erlebe, dann will ich mein Leben Dir ganz geben und du kannst und sollst mit mir machen was du willst und dann durfte ich Jesus in wunderbarer Weise erleben. Ja ich lachte und weinte zugleich ich hatte die Gewissheit in meinem Herzen dass mein Erlöser lebt und mein Leben hat sich von da an vollkommen verändert alles wurde neu und ganz anders als je zuvor und heute weiß ich, Er der in mir das Werk, das Gute angefangen hat er wird es auch vollenden. Nun ich glaube nicht an ein organisiertes Namens Christentum sondern ich glaube an den lebendigen Gott der sich durch Jesus Christus den Sohn Gottes offenbart hat. Ja, der den untersten Platz einnahm als Sünder obwohl er der Gerechte war. Für mich ist die Liebesbeziehung, weil Gott uns zuerst geliebt hat das Allerwichtigste und das Leben was Gott durch Christus in unser Herz hineinschenkt, was wir nicht nachahmen müssen und brauchen. Das alles, weil es Gottes Liebe ist, Seine unverdiente Gnade und weil er in den Schwachen mächtig ist und weil er da wohnt wo ein zerbrochenes Herz und ein zerschlagener Geist ist. Am anfang als ich jesus christus erlebte wollte ich gott gefallen bis ich erlebte was den römer 7 geschrieben dass ich das Gute was ich wollte nicht hervorbringen konnte und dann erkannte ich auf einmal Römer 8 wo es heißt das tat Gott und dann war mir das so lebendig und ich war so froh dass ich erkannte dass Jesus das Gesetz nicht weg getan hatte aber dass er es erfüllt hatte und das das Leben Jesu Christi kein nachgeahmtes Leben ist sondern Christus in und durch und selbst und ab da wurde durch Gottes Gnade alles anders Ich wünsche jedem, der dieses hier liest und besonders Ihnen Pastor Storch Gottes Segen Punkt ja und ich weiß nicht wieso ich das jetzt hier schreibe, es lag so in meinem Herzen und wovon das Herz voll ist geht der Mund über.
    Bitte verstehen sie das nicht falsch ich sehe mich nicht besser an als andere Gläubige, es ist einfach nur so wie ich mich von meinem Gott geleitet weiß. Das Wort Gottes ist für mich nicht wie jedes andere Buch sondern Wirklichkeit. Mit freundlichen Grüßen
    Minnimax

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