Heilung ist nicht Gottes Ziel mit den Menschen. Oder anders gesagt: es ist nicht Gottes Absicht, uns immer wieder zu heilen. Wir stellen uns das Leben als Christen oft als eine einzige Aneinanderreihung von Wundern vor. Das liegt vermutlich daran, dass wir an den spektakulären Heilungs- und Wundergeschichten der Bibel besser Gottes Herrlichkeit und Größe erkennen können als am normalen Glaubensalltag der Gläubigen.
In den Evangelien sind, je nachdem was man zählt, ungefähr 20 größere Heilungsgeschichten überliefert. Das ist natürlich nicht einmal annähernd die Zahl der Menschen die Jesus geheilt hat, denn manchmal heißt es, dass er ganze Volksmengen heilte. Johannes stellte fest, dass die ganze Welt die Bücher nicht fassen könnte wenn alles niedergeschrieben worden wäre was Jesus getan hat (Johannes 21,25). Jesus hat sehr viele Menschen geheilt und nach ihm haben die Apostel und viele Männer und Frauen der Kirchengeschichte dasselbe getan.
Diese Geschichten sind immer wunderbar, aber man verliert darüber leicht aus dem Blick, dass Wunder nicht das Beste sind was Gott für uns hat. Gott möchte uns nicht fortwährend heilen, er möchte, dass wir in göttlicher Gesundheit leben.
Andrew Wommack hat in einer Predigtreihe den Unterschied zwischen Wundern und Segnungen erläutert. Leider gibt es die Reihe nicht auf Deutsch, aber im Grunde sagte er, dass man immer erst eine Krise braucht um ein Wunder zu erleben, dass es aber besser ist im Segen zu leben und keine Krisen zu haben. Ich stimme da absolut zu und glaube, dass es auch das ist, was Gott für uns will. Er greift sicher gerne und spektakulär ein, wenn es nötig ist, aber es ist besser für uns, so in seinem Segen zu leben, dass wir gar kein Eingreifen in eine Krise brauchen.
Am konkreten Beispiel von Heilung heißt das, dass es besser ist in göttlicher Gesundheit zu leben und einfach nicht krank zu werden, als ständig von Krankheit zu Heilung zu pendeln.

Am Anfang, im Paradies gab es keine Heilungen weil es keine Krankheiten gab. Gott hat den Menschen für eine perfekte Lebensumwelt geschaffen und sein Ziel ist es, dass jeder Mensch auch wieder in eine solche Umwelt hineinkommt, das wird dann der Himmel sein.
Dass wir in dieser Welt Heilung brauchen ist nicht Gottes Plan sondern auf die Wirkung der Sünde zurückzuführen. Wenn wir vollkommen im Willen Gottes leben, werden wir keine Heilung brauchen und werden uns in unseren Gedanken und Gebeten auch nicht immer um Gesudheit drehen müssen sondern können unsere ungeteilte Aufmerksamkeit den wirklich wichtigen Dingen zuwenden: der Rettung der Welt

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17 Kommentare

  1. hmmm, willst du damit sagen, dass menschen die nicht krank sind heiliger sind als kranke? Das Krankheit direkt was mit Sünde zu tun hat? Das wir nicht krank sein müssten, wenn wir „richtig“ glauben würden,… ?

  2. nein. aber ich würde es auch gerne nicht JEDES mal sagen müssen. hier sind schon *sehr* viele diskussionen genau darüber und ich KANN nicht in jeden post einbauen, dass es keine zwei klassen von christen gibt, das heil wichtiger als gesundheit ist, usw.usf.
    ich meine, wer kann seine ganze theologie auf eine seite bringen?

  3. Ich könnte mir schon vorstellen, dass Menschen, die Gott so sehr vertrauen und eine so enge Beziehung mit ihm haben, dass sie nicht mehr krank werden, auch heiliger leben als andere – ob da aber ein ursächlicher Zusammenhang besteht…
    Als Beispiel fällt mir spontan Mose ein, der bis zu seinem Tod mit 120 Jahren noch topfit war und nicht einmal im Alter schlechte Augen bekommen hat (5. Mose 34,7).

  4. @storch: sorry so weit war ich noch nicht *g

  5. kein problem. ich überlege, ob ich nicht tatsächlich einen „disclaimer“ mache, den ich immer verlinke und darin die missverständnisse aufkläre, die immer wieder kommen. das scheint mir ein konstruktiver umgang mit diesen kommunikationsproblemen zu sein.

  6. @Königstochter: yes!

    Was ich enorm toll finde ist, dass Mose bis 120 gesund war, obwohl er schon so früh gelebt hat. Mit „früh“ meine ich: vor Jesus‘ Kreuzigung, Auferstehung und Aussendung vom Heiligen Geist.

    Liegt sicher daran, dass er so viel Kontakt mit Gott hatte und soviel Nähe 😉

    @xxee: Das wichtigste ist, dass man sich niemals vom Feind (=Teufel) anklagen lässt, ob man „zuviel“ glaubt oder „zu wenig“, oder ob man überhaupt oder nicht, ob man gesund ist oder krank, u.s.w. Die wirkliche Warheit ist das Evangelium, und das kann jeder in seiner/ihrer Sprache lesen, braucht man noch nicht einmal auszulegen, es spricht für sich selbst.

  7. (Tippfehler) es heißt natürlich: Die wirkliche Wahrheit ist das Evangelium

  8. ein guter punkt, daniel!

  9. @ storch: ja die idee ist vielleicht nicht schlecht
    @ daniel: schön gesagt 🙂

  10. Hi storch!

    Die Idee mit solchen FAQ wäre echt super.

    Ansonsten finde ich den Gedanken sehr positiv:
    Gott will, dass wir in der Gesundheit bleiben!

    Toll!

    Gby,
    Dirk.

  11. Interessanter gedanke, hat wommack auch mal etwas darüber geschrieben? denn es gibt ja jetzt einige Bücher in deutsch von ihm, obwohl ich relativ gesund bin nehme ich doch einige Krisen in meinem Leben war, einfach Dinge die mir das Leben schwer und Sorgenvoll machen wollen und da erwarte ich immer ein Wunder- Gottes eingreifen.
    Bis dann

  12. Zungenrede mit Auslegung:“Gott hat uns geplant. In all seiner Pracht,in der Majestät seiner Herrlichkeit kommt er herab,und wenn er auf menschliche Schwachheit trifft,verschönert er sie im Geist der Heiligkeit,bis die Wirksamkeit dieser wunderbaren Sohnschaft in uns offenbar wird,bis wir alle eine Verkörperung der Fülle Christi werden.“

    Smith Wigglesworth,Die Salbung des Geistes,S.83

  13. Wie wäre es mit einem Vorformulierten Pharisäer&Wortverdreher-Proofed Disclaimer den Du vor oder am Ende jedes Posts einfügst? 😉
    So als Political Correctness der Geistlichkeit … *lol*

  14. @Björn
    Das ist der Hammer! Absolut wunderbar!

    @Storch
    Am einfachsten ist es, wenn Du im Fall der Fälle einfach einen Link mit in Deinen Text hineinsetzt. Auf der anderen Seite vom Link eine kurze Zusammenfassung zum jeweiligen Thema mit ein paar Bibelstellen zum Nachlesen. Sollte nur wenig Text sein und NICHT kompliziert, weil man es sich sonst wohl nicht durchliest. Wenn Du Muse hast kannst Du sogar noch ein Foto als Illustration dazupacken. Das ist dann sowas wie ein Online-Flyer.

  15. ja, so dachte ich mir das, daniel. paar links zu dokumenten rein, die das jeweilige Thema vertiefen für die interessierten. das wäre toll.

  16. Du kannst damit ja klein anfangen, erst mal nur ein kleiner Text. Wenn man gleich was Perfektes machen möchte dauert es ja ewig. Im Software-Entwickler-Bereich heißt das „inkrementell-iterativ“.

  17. schöne formulierung. ich arbeite immer inkrementell-iterativ, wusste es nur nicht. aber so fühle ich mich gleich besser 🙂

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