Heute endet die kleine Reihe über Ken Blues Buch „Autorität und Heilung“. Ich stelle mal alle Zitate hier rein, die ich mir aus dem Buch rausgeschrieben habe, so dass Ihr ein paar mehr O-Töne habt. Wobei O-Ton vielleicht das falsche Wort ist, da es sich ja um eine Übersetzung handelt. Manche Ansichten, die sich in den Zitaten widerspiegeln, teile ich; andere nicht. Ich werde wohl demnächst öfter mal Bücher ziemlich detailiert durchposten weil ich in den nächsten Monaten einiges in meiner Heilungsbibliothek nachforschen werde.

Die Verfolgung wurde schliesslich in der frühen christlichen Kirche derart hoch bewertet, dass, wie der Neutestamentler Peter Davids schreibt, regelrecht ein Märtyrerkult zwischen den 100 und 300 n.Chr. entstand. (19)

Als Antwort auf diese (…) Sorge flohen viele in die Wüste, um sich dort in Askese zu üben. Ohne die staatlich verordnete Verfolgung mussten sich die wahren “Bekenner” nun selbst verfolgen. Diese Selbstverfolgung der Asketen gestaltete sich so, dass sie lange Zeit fasteten, dass sie sich den Elementen aussetzten, Schlafentzug übten und die Grundregeln der Hygiene missachteten. Natürlich stellten sich darauf häufig Krankheiten ein. So wurde bald in den Köpfen vieler Krankheit zum Inbegriff des Leidens der wahren “Bekenner” und erhielt dadurch einen positiven Anstrich. (19-20)

Gott schickt tatsächlich manchmal Krankheit, um das Verhalten von Menschen zurechtzurücken. Doch wenn er dies tut, dann sagt er auch, welches Verhalten er korrigiert haben möchte. Die Menschen befinden sich nie lange im Zweifel darüber, was sie tun müssen, um wieder gesund zu werden. (23)

Weder Gebet noch medizinische Versorgung sind eine Garantie für 100%ige Wirksamkeit, aber wir sollten niemals annehmen, unser Vater im Himmel sei weniger um die Gesundheit seiner Kinder besorgt als wir um die Gesundheit unserer Kinder. (33)

Unsere geistlichen Väter und Mütter vor der modernen Missionsbewegung glaubten noch etwas ganz anderes. Sie lehrten noch, dass, wenn Gott die Heiden in Indien retten wolle, er sie selbst retten werde, ohne das Evangelium von William Carey oder anderen gepredigt werden müsste. Wir können uns heute nur darüber wundern, dass unsere geistlichen Vorfahren die Notwendigkeit der Predigt zur Erfüllung des göttlichen Retterwillens in Frage gestellt haben. Meinen Sie nicht auch, dass sich unsere Kinder nur darüber wundern werden, wenn einige von uns die Notwendigkeit des Gebetes zur Erfüllumg des göttlichen Heilungswillens in Frage stellen? (33)

Die Menschheitsgeschichte, so wie wir sie in der Bibel beschrieben finden, ist nicht einfach nur von den verordnungen eines souveränen Gottes bestimmt worden, sondern in grossem Maße auch von den Entscheidungen der Menschen selbst.
(…)
Wenn Gottes Wille sich offensichtlich in anderen Bereichen nicht immer durchsetzt, warum gehen wir dann davon aus, dass es ausgerechnet bei der Krankheit der Fall sein soll? (34)

Wenn wir Gottes Wilen verstehen wollen, so sollten wir keine Schlüsse aus den Umständen der gefallenen Welt ziehen. (37)

Es wird behauptet, alle göttlichen Segnungen wie Gesundheit und Wohlstand, seien ständig und in vollem Maß jedem Christen zugänglich. (39)

Wenn diese am Menschen orientierte Theologie auf Heilung angewandt wird, dann kommen wir schliesslich zu folgender Formel: „wenn Du Gottes Bedingungen erfüllst, indem Du ausreichend glaubst, dann wird Gott Dich heilen. (…) (40)

Jedes Heilungsevangelium, das nicht noch am Totenbett mit Zuversicht gesprochen werden kann, ist nicht das Evengelium Jesu Christi. (47)

Wir westlichen Christen mögen zwar in unseren Köpfen gottgläubig sein, doch verhalten wir uns bei unseren täglichen Geschäften eher wie die Weltmenschen. (52)

Wir verkünden der Welt, dass wir im Namen des allmächtigen Schöpfergottes gesandt worden seien, und doch stehen wir oft hilflos vor Situationen, die ganz dringend seiner Macht bedürfen. Nicht nur unser Ungehorsam, sondern unsere Weltanschauung ist schuld an diesem Zustand.
(…)
Wo die Menschen keine Wunder erwarten, da sieht man se auch kaum; und dort wo man erwartet, dass Gottes Kraft am Werk ist, sieht man sie häufig. (57)

Für mich verlangt das Krankengebet eine bewusste und dauerhafte Neubesinnung auf die Bibel und ihre Sicht der Realität. (58)

Das islamische Gottesbild schliesst eine Heilungstheologie aus anderen Gründen aus. Der Islam lehrt, dass Gott den Segen für einige und den Schmerz für andere bestimmt hat und dass nichts, was wir tun könnten, diesen Umstand ändert. Dieses Kismet oder Schicksal, durch das die Gesundheit für einige und die Krankheit für andere festgelegt ist, macht den Gedanken, für die Kranken zu beten, absurd. (65)

Wenn wir argwöhnen, dass Gott ja doch die Krankheit will, und Zweifel an seinem Wunsch nach Heilung hegen, beruht unsere Meinung zum Charakter Gottes nicht mehr auf der Offenbarung Christi. (67)

Es ist geradezu unmöglich für den modernen Menschen des Westens, die Krankheit genauso zu sehen, wie Jesus sie verstanden hat. Für ihn hatte Krankheit in erster Linie nichts mit Bakterien oder Fehlfunktionen zu tun, sondern mit dem sich persönlich auswirkenden Bösen. (80)

Gottes Kampf mit dem Bösen ist echt, denn es ist ihm von seinem Selbstverständnis her nicht möglich, einerseits die Freiheit zu gewähren und sie letztlich dann doch nicht gebrauchen zu lassen. (86)

Die Art von Welt, in der Gott schliesslich alles Leid beseitigen wrd, hat nichts mit der Welt zu tun, in der wir heute leben, sondern es ist der „neue Himmel und die beue Erde“, die einst kommen werden. Eine Welt in der Gottes Wille getan wird, bedeutet das Ende für ein Leben wie wir es bisher kennen. (87)

Jesus hat Satans Macht nicht ein Ende gesetzt, er hat sie erst einmal gebunden, damit auch wir darüber Autoritä haben können. (89)

Die „jetzt-und-noch-nicht-Natur“ des Reiches erleben wir nicht nur innerhalb unserer Dienste, sie ist auch ganz allgemein eine persönliche Erfahrung mit der Erlösung. Wir sind bereits verwandelt worden in Gottes Ebenbild (Epheser 1,13), wir werden nach und nach verklärt in sein Ebenbild (2.Korinther 3,18), und eines zukünftigen Tages werden wir vollkommen in sein Bild verwandelt worden sein (Philipper 2,12-13). Oder anders ausgedrückt: Wir wurden gerettet (2.Timotheus 1,9), wir sind dabei, gerettet zu werden (Philipper 2,12-13), und wir werden irgendwann in der Zukunft gerettet sein (1.Petrus 1,9). (…) Wir sind eingetreten ins Reich Gottes (Johannes 3,3), wir müssen durch viele Bedrängnisse ins Reich Gottes eintreten (Apostelgeschichte 14,22), und wir werden es eines Tages betreten (Offenbarung 5,10) (101-102)

Bei meiner Untersuchung der Heilungsmodelle innerhalb der heutigen Kirche fand ich keine Strukturen oder Vorgehensweisen, die allen gemeinsam gewesen wären. Jede Tradition hat ein Dienstmodell, das die eigene Geschichte und die eigenen theologischen Ideale widerspiegelt. Es war richtig befreiend für mich festzustellen, dass Gott durch die verschiedenen Charaktere und die speziellen Glaubensüberzeugungen wirkt, um Heilungen und Befreiungen zu schenken. (117)

In der meisten Literatur, die sich mit dem Verhältnis von Gemütszuständen und körperlichen Erkrankungen beschäftigt, ist übereinstimmend zu lesen, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen seelischem Stress und den chronischen Erkrankungen gibt. Man ist sich einig, dass fast alle Kopfschmerzen, die grosse Mehrheit aller Verdauungsbeschwerden, die meisten Hauterkrankungen, Allergien, Asthma und Beschwerden im Bereich der unteren Wirbelsäule durch gestörte Gemütszustände verursacht werden. Die Bibel äussert sich recht häufig über das Verhältnis von Leib und Seele und Geist. Beispiele sind: Ps. 62,31; Spr.3,5-8; 14,30; 17,22. (123)

Jesus hat nie jemanden seelsorgerlich geraten, eine Heilung zu behaupten, die noch nicht eingetreten war, noch hat er jemals die Kranken angewiesen, ihre Beschwerden zu leugnen. Die Menschen waren geheilt, oder sie waren es eben nicht. (127)

Über eines müssen wir uns im Klaren sein: Seele, Geist und Leib sind keine fest umrissenen Grössen. Es sind aber gut zu handhabende Begriffe für bestimmte Anteile des menschlichen Wesens.
(…)
Im Hebräischen gibt es über achtzig Namen für Körperteile, aber keinen einzigen für deren Summe.
(…)
Deshalb ist auch die Vorstellung von Krankheit als etwas ausschließlich Körperlichem in der Schrift nicht vorhanden.
(…)
Die Bibel sieht also den Menschen als eine nicht-trennbare Einheit und seine Heilung als einen alles umfassenden Vorgang. (134-135)

Alles, was existiert, hat irgendwo Macht, und jedes Geschöpf kann sie mehr oder weniger autonom einsetzen. Vollmacht ist dagegen nicht der Besitz irgendeines Geschöpfes, sie kann nur ausgeübt werden.
(…)
Der Hauptmann hatte begriffen, dass der Soldat ihm nicht deshalb gehorchte, weil er mächtiger als seine Armee gewesen wäre, sondern weil Rom selbst hinter seiner Autorität stand. Und der begriff, dass Jesus  unter einer noch höheren Autorität stand. Deshalb sagte er auch zu Jesus: „Sprich ein Wort, so wird mein Knecht gesund.“ (Lukas 7,7). Die krankmachenden Mächte gehorchten Jesus nicht deshalb, weil er in seinem Menschsein grössere Macht als sie gehabt hätte, sondern weil Gott mit ihm war. (152)

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5 Kommentare

  1. Hi Storch!

    Mal ’ne Frage am Rande:
    Kennst Du Zeugnisse von (mehr oder weniger aktuellen) Totenauferweckungen durch die Kraft Gottes?

    Habe nur von Bonnke was gehört, was von seinen Kritikern aber als Lüge betitelt wird.

    Gby,
    Dirk.

  2. @ Dirk: Ich hab letztens von Todd Bentley und von Iris Ministries davon gehört.

  3. ich kenne da nichts. todd bentey kenne ich zwar, aber ich weiss da nichts von auferweckungen. die bonnkesache wird stimmen. bei iris habe ich auch mal was gehört, aber ich habe keine quellen. diese sachen habe ich nie recherchiert.
    aber quellen etc. interessieren mich. wen jemand was weiss: kommentier bitte.

  4. unser lieber Andrew erzählt ja schon seit Jahren von seinem auferstandenem Sohn

  5. stimmt, den hatte ich auch vergessen. der hat sogar zwei geschichten.

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