04. März 2008 2

Markus 12,35-37

Als Jesus im Tempel lehrte, sagte er: Wie können die Schriftgelehrten behaupten, der Messias sei der Sohn Davids?
Denn David hat, vom Heiligen Geist erfüllt, selbst gesagt: Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich mir zur Rechten, und ich lege dir deine Feinde unter die Füße.
(a) David selbst also nennt ihn «Herr». Wie kann er dann Davids Sohn sein?
Es war eine große Menschenmenge versammelt und hörte ihm mit Freude zu. (Markus 12,35-37 nach der Einheitsübersetzung)

parallel: Matthäus 22,41-46 | Lukas 20,40-44

Während Jesus in Jerusalem war, lehrte er regelmässig im Tempel. Bei einer dieser Gelegenheiten versammelte sich eine grosse Menschenmenge um ihn zu hören. Er fragte sie nach der Vorstellung der Pharisäer, dass der Messias der Sohn Davids sein müsse.
Die Frage war theologisch und politisch zugleich. In der Vorstellung der Pharisäer musste der Messias der Sohn Davids sein. Damit meinten sie nicht in erster Linie, dass er ein direkter Nachkomme Davids sein müsse, sondern dass er als König über Israel in seine Fußstapfen treten und das alte Reich Israel wieder aufrichten müsse.
Jesus hatte immer wieder damit zu tun, die Vorstellungen vom Messias als blutrünstigem Kriegsherr gerade zu rücken und genau das tat er auch hier. Er argumentierte mit einem Wort aus den Psalmen. Wenn David den Messias “Herr” nennt, dann kann er nicht sein Sohn sein, denn kein Vater würde seinen Sohn “Herr” nennen. Heute kann man das vielleicht nicht mehr so nachempfinden, aber in der damaligen Gesellschaftsordnung war der Vater ganz eindeutig “Herr” im Hause und es war undenkbar, dass ein Sohn sich “Herr” nennen lassen würde.
Damit machte Jesus klar, dass der Messias Sohn eines höheren Königs als David sein würde. Jesus war in der Tat der Sohn eines Königs und des höchsten Königs von allen: er war der Sohn Gottes.

Es ist schön zu lesen, dass ihm die Menge gerne zu hörte. Vielleicht gerieten in ihrem Denken langsam Dinge in Bewegung und sie verstanden, dass der Messias ganz anders sein konnte, als sie es immer von den Pharisäern gehört hatten. Jesus musste viel und oft über diese Dinge predigen, denn Gottes Reich braucht Zeit, um sich im Denken eines Volkes durch zu setzen.

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2 Kommentare

  1. Mann, ich wäre echt sooo gerne mal dabei gewesen. Jesus predigen zu hören, muss der Hammer gewesen sein. Aber vielleicht noch 40-50 Jahre, dann gibts wieder ne Chance!!
    Steht in der Bibel eigentlich irgendwo auch, dass nach dem Tod, im Himmel auch noch gepredigt wird, oder ist es dann vorbei, weil dort alle Erkenntnis offen liegt?

  2. Komisch. Ich hör‘ Jesus jeden Sonntag predigen. In der Kirche.

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