06. Februar 2008 5

Markus 10,28-31

Da sagte Petrus zu ihm: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.
Jesus antwortete: Amen, ich sage euch: Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat,
wird das Hundertfache dafür empfangen: Jetzt in dieser Zeit wird er Häuser, Brüder, Schwestern, Mütter, Kinder und Äcker erhalten, wenn auch unter Verfolgungen, und in der kommenden Welt das ewige Leben.
Viele aber, die jetzt die Ersten sind, werden dann die Letzten sein, und die Letzten werden die Ersten sein. (Markus 10,28-31 nach der Einheitsübersetzung)

parallel: Matthäus 19,23-30 | Lukas 18,24-30

Das Gespräch Jesu mit dem reichen Jüngling (Markus 10,17-27) hat die Jünger nachhaltig beschäftigt. Wieder einmal war es Petrus, der das aussprach was vermutlich alle dachten: “wir haben alles verlassen und sind dir gefolgt”. Es war die Frage nach seiner eigenen Errettung und der der anderen Jünger. Der reiche Jüngling hatte nicht die notwendige Konsequenz um Jesus nach zu folgen, aber die Jünger hatten sie.
Jesus konnte seine Leute in dieser Hinsicht völlig beruhigen: sie folgten ihm nach und das ewige Leben war ihnen sicher. Wer Jesus nachfolgt, der hat bereits das Leben.

Aber es stand noch eine andere Frage im Raum, zwar unausgesprochen, aber dennoch war sie da: “werden wir arm bleiben und zahlt sich unsere Konsequenz erst im Jenseits aus, oder bekommen wir auch hier einen Segen?” Gottes Segen ist nicht nur jenseitig. Die Christen warten nicht ihr ganzes Leben auf den Tod um dann endlich von Gott das Gute zu bekommen, dass sie ihr ganzes Leben vermisst haben. Gott ist ein Gott der Lebenden (Matthäus 22,32).
Man kann die Angst der Jünger gut sehen. Als Jesus seine Leute in Markus 6,6-13 aussandtezu predigen sagte er: „nehmt nichts mit, kein Geld, keine Wechselklamotten, gar nichts. Seid abhängig von der Gastfreundschaft der Menschen die Euch aufnehmen (oder eben nicht aufnehmen)“. Einem anderen Menschen, der ihm nachfolgen wollte sagte Jesus, dass man ihm nicht einmal ein Dach über dem Kopf versprechen kann (Lukas 9,58). Es gibt einige solcher Stellen die Christen dazu veranlasst haben anzunehmen, dass Jesus prinzipiell gegen Besitz und Geld eingestellt ist.
Aber im weiteren Verlauf der Evangelien sehen wir immer wieder Gottes Versorgung. Petrus hatte ein Schwert, eine Waffe, die er eigentlich nicht haben müsste als Prediger des Friedens (Johannes 18,10). Jesus segnet einen Fischzug über die Massen (Johannes 21,5-12), im Maul eines Fisches wird Geld gefunden (Matthäs 17,27) usw.

Jesus konnte sie also auch in diesem Punkt beruhigen: „es kommt Entschädigung. Und zwar in beiden Welten – schon jetzt, aber auch in der Ewigkeit.“
Es war nie das Ziel Jesu seine Leute arm zu machen. Im Gegenteil, er sorgte gut für sie. Er wollte sie frei machen vom Geld, denn er wusste, dass die Habsucht eine Wurzel allen Übels auf der Welt ist (1.Timotheus 6,10). Jesus geht es wirklich nie um Äusserlichkeiten, ob jemand arm oder reich ist hat nichts damit zu tun ob er ein Jünger Jesu ist oder nicht. Das Wichtigste, das, worum es wirklich geht, ist wie unsere Einstellung zu den Dingen aussieht.
Gott will uns nicht arm sehen sondern uns gut versorgen. Es kommt Entschädigung für die Dinge, die wir im Leben um des Evangeliums willen aufgeben – nicht erst im Himmel sondern bereits hier auf dieser Erde.

[audiopredigt]
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5 Kommentare

  1. Danke! Ich mache im Moment auch diesen Prozess durch, dass ich mich von etwas trennen muss an dem mein Herz doch sehr hängt. Es ist schmerzhaft und doch gut, weil mir Jesus sagt das ich mein Herz nur an ihn hängen soll. Doch es fehlt manchmal immer noch am Vertrauen, dass Jesus es wirklich gut meint und ich trotzdem mit allem versorgt werde wenn ich ihm kompromisslos nachfolge.

  2. das kenne ich leider auch. ich fühle mit dir.

  3. Danke für diesen Blogeintrag und die Predigt. Jesus hat das voll gebraucht

  4. gerne bri, gottes segen dir!

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