27. Dezember 2007 5

Markus 8,1-10

In jenen Tagen waren wieder einmal viele Menschen um Jesus versammelt. Da sie nichts zu essen hatten, rief er die Jünger zu sich und sagte:
Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen.
Wenn ich sie hungrig nach Hause schicke, werden sie unterwegs zusammenbrechen; denn einige von ihnen sind von weither gekommen.
Seine Jünger antworteten ihm: Woher soll man in dieser unbewohnten Gegend Brot bekommen, um sie alle satt zu machen?
Er fragte sie: Wie viele Brote habt ihr? Sie antworteten: Sieben.
Da forderte er die Leute auf, sich auf den Boden zu setzen. Dann nahm er die sieben Brote, sprach das Dankgebet, brach die Brote und gab sie seinen Jüngern zum Verteilen; und die Jünger teilten sie an die Leute aus.
Sie hatten auch noch ein paar Fische bei sich. Jesus segnete sie und ließ auch sie austeilen.
Die Leute aßen und wurden satt. Dann sammelte man die übriggebliebenen Brotstücke ein, sieben Körbe voll.
Es waren etwa viertausend Menschen beisammen. Danach schickte er sie nach Hause.
Gleich darauf stieg er mit seinen Jüngern ins Boot und fuhr in das Gebiet von Dalmanuta. (Markus 8,1-10 nach der Einheitsübersetzung)

parallel: Matthäus 15,32-39

Es ist die zweite Geschichte einer Essensvermehrung im Markusevangelium. Vergleicht man sie mit der ersten in Markus 6,30-44 kann man gut sehen, wie Jesus seine Jünger gelehrt und auf ihre zukünftige Aufgabe vorbereitet hat. In Markus 6 waren es die Jünger, die kalte Füsse bekamen und zu Jesus gingen um ihn auf den Engpass aufmerksam zu machen. Sie waren an einem einsamen Ort und es wäre ja nichts peinlicher, als wenn Menschen erst geheilt werden und dann auf dem Rückweg verhungern. Jesus tat ein schönes Wunder durch die Hände seiner Jünger.
Einige Zeit später kommt Jesus dann in einer ähnlichen Situation zu seinen Leuten und stellt ihnen eine verschmitzte Frage: “was sollen wir tun?” Natürlich kannte Jesus die Antwort, es ging ihm darum, seine Jünger zu testen.
Wir reden oft sehr negativ davon wenn Gott unseren Glauben prüft und es scheint uns gemein, dass er es tut. Den Glauben zu prüfen heisst aber nichts anderes als dass wir in Situationen kommen, in denen wir mit menschlichen Möglichkeiten nicht mehr weiter kommen und dass Gott sehen will, was wir in seiner Kraft machen. Jesus war bei seinen Jüngern und war bereit zu helfen, aber er wollte ihnen eine Gelegenheit geben, ihren Glauben selber ein zu setzen und etwas mit Gott zu erleben.

Leider fielen die Jünger durch. Sie sahen nicht die Möglichkeit für eine übernatürliche Versorgung sondern sahen nur, dass sie nicht genug zu essen mit hatten um alle Menschen satt zu bekommen.
Jesus machte es wieder genauso wie beim letzten Mal: die Menge setzte sich, er segnete das Wenige, das sie hatten und gab es seinen Jüngern. das Wunder geschah in dem Moment in dem die Jünger das Essen verteilte.
Wir suchen immerfort Sicherheiten, so sind die Menschen. Wir wollen gerne, dass sich das Essen vermehrt bevor wir es austeilen, aber so funktioniert es nicht. Glaube hat immer etwas mit Risiko und Mut zu tun. Wer die Wunder Gottes sehen will, der muss Gott vertrauen und aus diesem Vertrauen heraus handeln

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5 Kommentare

  1. Sehr gutes Statement mit „Sicherheit, Risiko und Vertrauen“!
    ..merkwürdig nur. dass ähnliches von den Aposteln später nicht mehr berichtet wird…

  2. Super Storch!

    mir gefällt am besten dieser Satz:
    Wer die Wunder Gottes sehen will, der muss Gott vertrauen und aus diesem Vertrauen heraus handeln

    Ohne Vertrauen ist es anscheinend kein echter Glaube bzw. „reifer“ Glaube.

    Viele Grüße
    Daniel

  3. ich kenne übrigens selber eine missionarin, die essensvermehrung(en?) erlebt hat. es war mindestens eine, vielleicht mehrere. scheint also noch immer vor zu kommen!

    segen euch!

  4. *LOL*
    http://de.wikipedia.org/wiki/Popcorn#Zubereitung

    Sorry, konnt’s mir nicht verkneifen… 😉

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