29. November 2007 5

Prophetisches

Immer wieder sprach Gott zu den Propheten des Alten Bundes, dass sie alles, was er ihnen sagte aufschreiben sollte. Es ist seltsam, aber das Wort Gotttes, das einem gerade noch absolut frisch ist und von dem man meint, dass man es nie vergessen würde, kann morgen schon weg sein. Wirklich fort, als hätte man es nie gehabt.
Ich habe immer gedacht, dass es in meinem Leben nicht viele prophetische Eindrücke gegeben hätte. Jedenfalls keine großen von berühmten Propheten, wie andere das oft vorweisen können.
Nun habe ich in alten Aufzeichnungen mehrere Prophetien aus dem Jahre 1998 gefunden, die auch so passiert sind. Ich muss sagen, dass es wirklich gut ist, sich Sachen auf zu schreiben damit man sie nachher noch mal nachlesen kann (Nachlese halten kann). So erkennt man oft leichter den roten Faden des göttlichen rhemas. Ich lerne über die Jahre immer mehr Tagebuch zu führen (auch wenn es nie wirklich ein Tagbuch ist) und in der Rückschau die Handschrift des Heiligen Geistes in meinem Leben zu lesen.

Mittwoch: 11.02.98
Eheseminarabschlussparty bei H….. Diese hatten in der Segnungszeit einen Eindruck für Alex und mich:wir seien Spezialwerkzeuge in Gottes Händen, die Menschen erreichen sollen, die sonst nicht erreicht werden könnten. Ausserdem soll unsere Ehe vorbildlich sein und wir Vater und Mutter im geistlichen Sinne.
(…)

Eine der Sachen, die ich am häufigsten höre wenn ich mit Pastoren anderer Gemeinden rede ist, dass wir als Jesus Freaks Remscheid einen Spezialauftrag haben. Manche empfinden uns als etwas „Besonderes“ (positiv) 0der als „speziell“ (sie können nichts mit uns anfangen), aber immer klingt es mit, dass wir ein Spezialwerkzeug Gottes sind. Zu diesem frühen Zeitpunkt war das im Grunde nicht zu sehen. Wir haben zwar schon ähnliche Arbeit gemacht, aber wesentlich weniger effektiv.

18.3.1998
Beim Autofahren einen neuen Dienst vom Herrn empfangen: vor anderen Gruppen predigen und ein neues Thema: das Leben im Geist. Es kam mir vor wie ein Geburtstaggeschenk.

An den Abend kann ich mich gut erinnern. Ich habe beim Autofahren gebetet, damals konnte man sich das noch leisten und ich bin oft einfach betend rumgefahren, das meine Art des Gebetsspaziergangs :-). Es war wirklich ein klares Wort und ich glaube bis heute, dass mein Predigtdienst an jenem Abend begonnen hat. Es dauerte noch eine ganze Weile bis ich endlich jede Woche (und mittlerweile mehrmals die Woche) predigte, aber das war die Geburtsstunde. Man braucht auch Geduld um die Verheissungen Gottes zu erleben, denn es vergeht oft eine ganze Weile zwischen dem Empfangen und er Erfüllung eines Wortes.
Das Thea „Leben im Geist“ beschäftigt mich aus verschiedenen Blickwinkeln noch immer.

Sonntag 12.4.98:

Noch ein Eindruck von K…., als wir im Gottesdienst zusammen gebetet haben:
der Herr will mich über mehr setzen.

Prophetien sind keine Selbstläufer. Wir können immer etwas dazu beitragen, dass sie sich erfüllen oder eben nicht erfüllen. Ich vermute, dass schon viele Christen solche Eindrücke für sich bekommen haben aber es ist nicht passiert. Warum nicht? Nicht, weil Gott untreu ist, sonder weil sie nicht die Bedingungen erfüllen die notwendig sind damit sich das Wort erfült.
Dazu passt das letzte, was ich hier veröffentlichen möchte.

Montag, 20. April 1998
hatte gestern beim beten noch ein Wort des Herrn, daß mir immer wichtiger wird: der ganze Dienst in Wuppertal, all das treu sein im Dienst an den Visionen anderer ist so etwas wie das bezahlen des Preises für die eigene Vision. Es ist wie bei Jakob der Laban dient und am Ende sehr reich gesegnet ist.

Treue ist eine der wichtigsten Charaktereigenschaften eines Christen. Man muss das einsetzen, was man hat und darf nicht warten bis die eigene Vision sich erfült. Ich würde immer lieber die Visionen anderer unterstützen als passiv abzuwarten bis sich meine eigene erfüllt. Ich bin sehr sicher, dass Visionen und Prophetien sich nicht durch Passivität erfüllen lassen.

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5 Kommentare

  1. Mh… Hey Storch, predige doch nochmal über Prophetie [oder sag mir ne Audiopredigt, die ich runterladen kann – ich bin ja doch so selten da]… Martin hatte ja auch als Grundlage seiner Predigt am Sonntag Gottes „Verheißung“…
    Ist das wichtig ne Prophetie zu haben oder ne Verheißung oder besser gesagt: diese auch noch zu kennen?

    Also bei mir ist das irgendwie immer ein Sammelsorium von einzelnen Eindrücken, aus dem ich dann Schlußfolgerungen ziehe und ich habe irgendwie nie das Gefühl konkrete Dinge, sondern immer nur eine vage Richtung gezeigt zu bekommen…

    Manchmal habe ich persönlich das Gefühl, dass Gott sich denkt: „dem Trotzkopf sage ich besser nicht, wo ich ihn haben will, sonst kommt der Idiot noch auf die Idee in die komplett entgegengesetzte Richtung zu laufen“ und das das Fehlen einer konkreten Vision oder Verheißung tatsächlich in meinem Fall gut sein kann.

    Meinst Du, sowas gibt es oder spinne ich mir da nur etwas zurecht? Sollte man unbedingt eine Vision und Verheißung haben? Ich bin da nicht so sicher…

    Rock On!
    Icke

  2. bei prophetischen Eindrücken ist es mir immer wichtig, dass diese einen Widerhall in meinem Herzen finden. Das es ein Thema ist, dass mich ohnehin gerade beschäftigt.
    Bei den Propheten ziehe ich es vor, dass es komplett Fremde sind oder ganz enge Feunde bei denen ich sicher bin, die fügen nichts gutgemeintes dazu. Prophetien gilt es immer mit dem HG zu prüfen, manche fangen so seelische Eindrücke ein und geben sie weiter, was nicht das Reden Gottes sein muss.

  3. Ich wünsche mir manchmal mehr klare Prophetie für meinen Weg – weiß auch nicht, ob es sein muss oder immer gut ist. Aber wenn ich weiß, das und das hat Gott mir versprochen, dann ist das zumindest was, woran ich mich festhalten kann, wenn´s grade nicht danach aussieht, als ginge es weiter.
    Auf wiederholten Ratschlag habe ich dieses Jahr auch angefangen, mir alles aufzuschreiben, was Leute mir an Eindrücken über mich sagen oder ich selber von Gott kriege – man (ich) vergißt so leicht… Und es tut gut, mir nochmal vergegenwärtigen zu können, wo Gott mit mir hin will, wenn ich selber mir gar nicht mehr so sicher bin…

  4. Danke Storch für den Einblick in deine Eindrücke und was daraus geworden ist. Ich bin auch immer wieder erstaunt, wenn ich meine Eindrückebücher durchblättere, was da für eine Linie zu erkennen ist.

    Ein roter Faden, der mir gar nicht aufgefallen ist, als ich die einzelenen Eindrücke erhalten habe.

    Ich persönlich habe 2 Eindrückebücher. Eines das direkt neben meinem Bett liegt, wenn ich nachts mal was empfange oder träume (ich bin nachts so dermaßen platt, dass ich mich nicht noch extra aus dem Bett quälen will). Habe es schon manchmal bereut, wenn ich das nachts nicht sofort aufgeschrieben habe und dachte, es würde auch am nächsten Tag ausreichen, aufzuschreiben, wenn ich aufgestanden war…
    Das andere habe ich dauernd dabei, wenn ich unterwegs bin.

    Will hier kurz noch ein paar Takte sagen, ob es wichtig ist persönliche Prophetien zu haben. Zunächst würde ich mal sagen, dass es natürlich kein „Muss“ ist. Aber ich denke, dass Gott uns die Gaben geschenkt hat, weil wir sie brauchen. Gott ist ein Gott der Beziehung, der Kommunikation. Er liebt es mit uns und zu uns zu reden. Er will uns leiten und führen… manchmal sogar sehr konkret.

    Im AT gibt es zwei Stellen, die ich in dem Zusammenhang sehr wichtig finde:
    Mein Volk kommt um aus Mangel an Erkenntnis Hosea 4,6
    und
    Wo keine Offenbarung ist, wird das Volk wild und wüst; aber wohl dem, der auf die Weisung achtet! Sprüche 29, 18

    Die Bibel sagt hier, dass wir regelrecht verwildern und zu Grunde gehen, wenn wir keine göttliche Weisung und Offenbarung haben. Paulus sagt uns, dass wir um die Geistesgaben eifern sollen, dass wir danach streben sollen, am meisten aber nach Prophetie!

    Deswegen glaube, dass es Gott schon sehr wichtig ist, dass es klare prophetische Eindrücke in unserm Leben gibt.

    Das müssen jetzt nicht die großen prophetischen Worte eines anerkannten Propheten sein (so sehr wie ich das auch liebe), das kann genauso gut auch das leise persönliche Reden Gottes zu mir persönlich oder durch die Geschwister um mich herum sein.

    Ich will mich jedenfalls noch mehr danach ausstrecken. Für mich und v.a. für andere!

    Segen
    Jocky

  5. ich sehe das wie ihr alle auch. prophetie ist fraglos gut aber ich würde nicht unbedingt nur aufgrund eines prophetischen eindruckes von jemand anderem handeln. natürlich gibt es situationen in denen ich das tun würde, aber nicht in den wichtigen, mein leben bestimmenden sachen.
    wenn ich beispielsweise mitbekomme, dass zwei menschen heiraten weil jemand einen eindruck hatte, dass sie das tun sollen, kann ich das nicht nachvollziehen. prophetie ist kein heiratsgrund!

    ich habe selber eher wenig prohetie und es hat noch nie ein „grosser prophet“ was über mir gewissagt. das ist aber auch ganz okay für mich. im grunde hat alle prophetie bei mir immer nur eine richtung bestätigt oder eine neue perspektive eröffnet aber nie was überraschend neues gezeigt.

    wenn es darum geht, an was fest zu halten, halte ich mich lieber an die bibel. die kommt mir tragfähiger vor als ein wort von einem geisterfüllten menschen. es gibt auch noch einige zusagen im wort, die sich in meinem leben noch nicht erfüllt haben. insofern habe ich da noch einiges an dem ich festhalten kann… 🙂

    es ist aber immer sehr ermutigend, wenn gott jemandem etwas zeigt, das ich längst wusste, was der aber nicht wissen konnte. das rockt!

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