27. Oktober 2007 3

Markus 2,18-22

Da die Jünger des Johannes und die Pharisäer zu fasten pflegten, kamen Leute zu Jesus und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während die Jünger des Johannes und die Jünger der Pharisäer fasten?
19 Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste fasten, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Solange der Bräutigam bei ihnen ist, können sie nicht fasten.
20 Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; an jenem Tag werden sie fasten.
21 Niemand näht ein Stück neuen Stoff auf ein altes Kleid; denn der neue Stoff reißt doch vom alten Kleid ab, und es entsteht ein noch größerer Riß.
22 Auch füllt niemand neuen Wein in alte Schläuche. Sonst zerreißt der Wein die Schläuche; der Wein ist verloren, und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuer Wein gehört in neue Schläuche. (Markus 2,18-22 nach der Einheitsübersetzung)

Das Fasten ist ein Teil des geistlichen Disziplin beinahe jeder Religion, auch der jüdischen und der christlichen. Wer fastet versagt sich etwas, an das er gewöhnt ist und bringt damit sich selber oder seinen Körper unter eine Disziplin. Das muss nicht immer heissen, dass man nichts isst, es kann auch sein, dass man z.B. keinen Kaffee mehr trinkt, kein Fleisch isst, nicht fern sieht, usw. Zur Zeit Jesu gab es viele Gruppen, die gefastet haben, aber die Jünger Jesu haben nicht gefastet.
Vieles von dem, was Jesus gesagt hat war prophetisch, es bezog sich auf eine spätere Zeit, so auch die Antwort, die er den Fragenden gab. Seine Jünger würden gewiss fasten, wenn er nicht mehr da ist. Fasten bringt uns näher zu Gott, indem es uns von den Dingen der Welt entfernt. So lange Jesus körperlich anwesend war, hatte es keinen Sinn zu fasten. Später, als Jesus gestorben und auferstanden war haben auch die Jünger gefastet. Wir wissen, dass Jesus einmal wiederkommen wird, dann wird das Fasten aufhören, denn wir werden mit ihm die Ewigkeit im Himmel verbringen. Bis dahin werden wir uns nach ihm sehnen und werden alles tun, um die Gegenwart des Heiligen Geistes in unserem Leben stärker zu spüren. Dazu kann auch fasten gehören.

neuer Wein und neue Schläuche
Jesus sagt, dass die Zeit in der er jetzt körperlich da ist, eine Wendezeit ist. Alles ändert sich. Die alten Gebräuche und Traditionen helfen jetzt nicht mehr weiter. Es ist einfach keine Zeit zum fasten weil es eine Zeit der Erfüllung dessen ist, wonach man sich seit langem gesehnt hat.
Wenn man einen neuen Flicken auf eine alte Hose näht, dann reisst sie nur wieder ein. Das kenne ich noch gute aus meiner Punkerzeit… Ebenso kann man keinen neuen Wein in alte Schläuche füllen. Ein Weinschlauch ist ein Stück Leder, damals meistens Ziegenleder, das mit der Zeit spröde wird. Füllt man dann neuen Wein hinein, der noch gärt, so reisst der Schlauch und der Wein läuft aus. Genauso ist es mit dem Messias, wer sich zur Zeit Jesu noch mit Fasten auf das Kommen des Gottessohnes vorbereitete, der hatte nicht verstanden, was die Stunde geschlagen hat. Beides war dann hin – die alte Tradition und das Neue, das Gott machen will.
Über dieses Thema hat Jesus immer wieder gesprochen: der grösste Feind des Neuen ist die alte Tradition, die einfach fortgeführt wird. Gott will immer wieder etwas Neues in unserem Leben machen und wir müssen acht geben, dass unsere Schläuche flexibel bleiben und wir nicht in alten Formen erstarren. Leider zeigt die Erfahrung und die Kirchengeschichte, dass die ehemaligen Frommen oft die grössten Gegner des Neuen waren, das Gott schaffen will.

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3 Kommentare

  1. …scheint wohl ein Dauerbrenner zu sein, das Thema
    „auf dem alten Schlauch stehen“… 😉
    wichtiger Hinweis ist: Fasten = mehr als nix essen!
    (bei mir seit fast 6 Monaten Null Alk – yess!!)
    Segen

  2. „Das Alte ist vergangen, siehe alles ist neu geworden!“
    und Gott tut immer mehr Neues. Damals wie heute. Der Prozess ist in Gang gesetz. Ja, auch ich möchte alles tun um Gott immer näher zu kommen. Und das meine ich nicht nur als irgendeine fromme Floskel sondern beschreibt meinen tiefsten Herzenswunsch. Oh, Halleluja – Es wird immer besser und stärker. Ich möchte mich bewusst entscheiden immer auf das Weisen des Heiligen Geistes zu hören und offen zu sein für das Neue was Gott jeden Tag tun möchte. Wenn ein Stillstand stattfindet ist immer irgendetwas falsch. Den Gott möchte immer mit uns vorwärts gehen und nicht auf einem Fleck maschieren.

  3. amen, david. weiter so, bento.

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