22. Oktober 2007 23

Markus 1,40-45

Ein Aussätziger kam zu Jesus und bat ihn um Hilfe; er fiel vor ihm auf die Knie und sagte: Wenn du willst, kannst du machen, daß ich rein werde.
Jesus hatte Mitleid mit ihm; er streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es – werde rein!
Im gleichen Augenblick verschwand der Aussatz, und der Mann war rein.
Jesus schickte ihn weg und schärfte ihm ein:
Nimm dich in acht! Erzähl niemand etwas davon, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring das Reinigungsopfer dar, das Mose angeordnet hat. Das soll für sie ein Beweis (meiner Gesetzestreue) sein. Der Mann aber ging weg und erzählte bei jeder Gelegenheit, was geschehen war; er verbreitete die ganze Geschichte, so daß sich Jesus in keiner Stadt mehr zeigen konnte; er hielt sich nur noch außerhalb der Städte an einsamen Orten auf. Dennoch kamen die Leute von überallher zu ihm. (Markus 1,40-45 nach der Einheitsübersetzung)

parallel. Matthäus 8,1-4 / Lukas 5,12-16

Aussatz ist eine Krankheit, die heute Lepra heisst. Es ist eine schreckliche Krankheit, bei der man das Gefühl in seinen Gliedmassen verliert und bei der Körperteile regelrecht abfaulen. Zu Zeiten des Neuen Testamentes gab es keine medizinische Heilungsmöglichkeit für Lepra und wenn jemand die Krankheit hatte, kam das einem Todesurteil gleich.
Aussatz war aber nicht nur ein körperliches Todesurteil sondern auch ein soziales. Weil die Krankheit so ansteckend ist mussten sich Betroffene von anderen Menschen fern halten, kamen andere in ihre Nähe mussten sie mit einem Glöckchen bimmeln und “unrein!” rufen. Jeder, der einen Aussätzigen berührte galt als “unrein” und musste eine Wochen in Quarantäne bis man sicher sein konnte, dass er sich nicht ansteckte.
Entsprechend musste auch eine Heilung von Aussatz durch die Priester bestätigt werden. Deshalb schickte Jesus den Geheilten zu ihnen.
Als Jesus den Kranken berührte zeigte er damit, wie hoch Gottes Gnade über dem Gesetz steht. Statt dass Jesus durch die Berührung unrein wurde, wurde der Aussätzige durch sie rein.

Die Frage, die der Aussätzige hatte spricht Bände und ist auch heute noch eine der wichtigsten Unsicherheiten, die Menschen im Umgang mit Gott haben. Wie die meisten Menschen, wusste auch der Aussätzige, dass Gott alles kann. Er wusste nur nicht, ob er auch will. Es ist eine der wichtigsten Fragen die man überhaupt klären kann, ob Gott uns so sehr liebt, dass er uns segnen will. Viele, auch gläubige, haben mit dieser Frage Mühe und sind immer wieder unsicher, ob Gott sie so sehr liebt, dass er ihre Gebete erhört, ein Wunder für sie geschehen lässt u.s.w.
Ich bin ganz sicher, dass Jesus, wenn er jetzt vor Dir stehen würde und Du ihn nach etwas fragen könntest, Dir dieselbe Antwort geben würde wie dem Aussätzigen: “ich will!” Er konnte gar nicht anders, denn er hatte Mitleid. Gott sind seine Menschen nicht egal, er ist ein Gott der mitleidet und jedem helfen will, der ihn darum bittet.

Nun habe ich aber noch eine Frage. Es gibt etwas an dem Text, das ich bisher nicht zu meiner Zufriedenheit klären konnte. Warum wollte Jesus nicht, dass dieser Aussätzige von seinem Wunder erzählt? An anderen Stellen im Evangelium ist das anders und Jesus fand es okay, wenn die Geheilten davon redeten – er war also nicht prinzipiell für totale Geheimhaltung. Ich hätte Theorien, aber ich bin mir einfach nicht sicher.

Be Sociable, Share!

23 Kommentare

  1. Mir genügt bezüglich Deiner Frage eigentlich das Resultat des Ungehorsams: „…so daß er nicht mehr öffentlich in eine Stadt gehen konnte; sondern er war draußen an einsamen Orten, und sie kamen von allen Seiten zu ihm.
    Und nach einigen Tagen ging er wieder nach Kapernaum hinein, und es wurde bekannt, daß er im Hause sei. Und es versammelten sich viele, so daß sie keinen Platz mehr hatten, nicht einmal vor der Tür…“

    Jesus wollte nicht der Superstar sein, der sich nicht mehr ungehindert bewegen kann. Er wollte dem Einzelnen begegnen, nicht der Menschenmenge.

  2. Hi Storch,

    hast du dich schon mal mit Christian Science (Christliche Wissenschaft) von Mary Baker Eddy auseinandergesetzt. Scheint eine christliche Religionsgemeinschaft zu sein, die sich rund um Heilung definiert und das auch prinzipiell auf biblischer Basis begründen (und einem Zusatzbuch von der Stifterin). Wäre mal interessant, ob du von den schon mal was gehört hast usw., da in Zwickau jetzt auch so ein Ableger aufgemacht hat.

  3. aber gerne. ich schrieb:
    Interessant scheint mir die Frage: Wie gehen wir (die Gesellschaft) heute mit dem „Aussatz“ um? Gemeint sind für mich weniger Kranke, sondern alle gesellschaftlich Stigmatisierten und Ausgeschlossenen (Armen, Alte, Migranten, Asylanten, Behinderte, z.T. Frauen). Wie gehen wir heue mit ihnen um? Folgen wir dem Beispiel Jesu? Wohl kaum.

  4. @ gjm: aber jesus wollte doch so viele leute wie möglich erreichen, da muss man es eben in kauf nehmen der superstar zu sein. in jerusalem hat ihn dann ja auch die ganze stadt freudig empfangen.

    @ simon: nicht richtig. ich habe mal einen von denen gekannt und habe ein paar ausgaben ihres magazins gelesen. ich bin sicher, dass es keine christen sind, so wie wir es verstehen. da ist biblisches drin, aber es ist keine christliche gemeinschaft.

    @ saibot: das ist wahr, aber ich finde es nicht verwunderlich, dass die gesellschaft sich nciht nach christlichen werten richtet, denn deutschland ist ja kein christliches land.

    übrigens willkommen hier! es ist den erster kommentar und da will ich dir gerne „hallo“ sagen.

  5. Es kann doch sehr gut sein, dass einige, die Jesus aufsuchten nicht mehr kamen, weil sie davon gehört haben, dass Jesus nun unrein ist. Sie kannten ja nur das alte Gesetz.

  6. Ich habe in Bezug auf eine andere Heilungsgeschichte, wo Jesus dem Ex-Kranken auch verbietet, darüber zu reden, mal die Theorie gehört, dass Jesus den Kranken davor bewahren wollte, seine Heilung wieder zu verlieren. Wenn er Leuten davon erzählt, bevor die Heilung praktisch „ärztlich bestätigt“ ist, könnte es sein, dass die Leute ungläubig reagieren (Lepra ist, soweit ich weiß, heute noch natürlich unheilbar) und ihn mit ihrem Unglauben anstecken, ihm so seine Heilung wieder „ausreden“.
    Wobei ich denke, dass diese Auslegung wahrscheinlich eher von eigenen Erfahrungen/Erkenntnissen als von expliziten Bibelstellen gestützt wird…

  7. ich sehs ähnlich wie gjm, er wollte bestimmt kein superstar sein, superstar ist sein Vater und diese Botschaft steht eindeutig im focus, und die wollte jesus
    über die predigt bzw. verkündigung kund tun, die heilungen oder wunder sind
    eher zweitrangig, fast schon hinderlich da immer mehr kranke zu ihm gebracht wurden und dadurch immer mehr zeit von seinem eigentlich Auftrag verloren ging.(sonst hät er ja auch in nazareth eine ambulante krankenstation aufmachen können)

  8. zweitrangig aber doch bestimmt nicht, denn die wunder hatten ja eine doppelte funktion: sie wirkten wie ein glocke und machten auf jesus aufmerksam und sie wiesen ihn als den aus, der er vorgab zu sein. ohne wunder keine vollmächtige verkündigung des evangeliums!

  9. Zu deiner Frage, Storch.
    Habee den Eindruck bekommen,das die Heilung vielleicht der zweite Schritt vor dem ersten war. Eigentlich wollte er zunächst in die Stadt predigen, und dann diese mit Vollmacht unterstreichen. Aber der Aussätzige kam ihm da zuvor, und seine Liebe und Gnade gegenüber dem Kranken war zu groß, das er nicht anders handeln konnte, als zu heilen (etwas, das meine Haltung zur Heilung prägen sollte).

  10. Ich weiß nicht ob Jesus wirklich“the super star“sein wollte.Er wurde es einfach…Ich glaube übrigens das der Herr Jesus beides möchte!Er will dem einzelnen begegnen sowie der Menschenmenge.
    Beispiel:Im vorigen Jahr fand in Haiger(Dillkreis) ein Jugendmissionstag statt.Dabei waren über 30 Stände von Missionsgesellschaften,Seminaren und Bibelschulen.Ich habe mir alles genau angesehen und geprüft.Viele der Bosse und Chefs der einzelnen“Infostände“kenne ich schon sehr lange persönlich.Voriges Jahr habe ich mich in voller“Garderobe“mit einer Decke und Klappstuhl(JF-Logo)dazu gehockt.Auf der Decke lag z.B.:Öffne die Augen/Was siehst du(JF-Bibel-Hoffn.f.alle)sowie die Volxbibel ect.Außer mir gab es keinerlei Präsentz von JFI.:-o!!! -Mittlerweile habe ich einen eigenen Stand.3 Klappstühle und´n Kombi wo alles rein passt.
    ICH WILL`S MAL SO SAGEN!
    Wie Pater Brown schreibt geht er davon aus das einige nicht mehr zu Jesus kamen,weil sie davon gehört haben das Jesus unrein sei,weil sie ja nur das alte Gesetz kannten…
    Dies ist eine These die ja evtl.möglich sein kann.Dennoch glaube ich aber das Jesus den Weig weiter gegange ist.Um den Leuten von seinem Vater im Himmel zu verkünden.Er war da für die Menschen die ihn nicht kannten.Er war das Lamm…Und er zeigte beim einzelnen UND in der Menschenmenge Präsentz.Diese Präsentz Jesu ist mir hier,ähem-wirklich sau wichtig.Wie kann man Präsentz zeigen,wenn der Herr gar nicht da ist und schläft!?Die Jünger mußten also Jesus wecken…Und wie reagierte Jesus?Er war einfach mega-cool drauf!! 🙂 that´s it!! Nach allem Gerede über Wort und Geist auf vielen Blogs im world wide web,möchte ich doch eines sagen!Es gibt uns!Und wir sind da!JESUS FREAKS INTERNATIONAL ist da!Und ich bin glücklich hier Familie und Heimat gefunden zu haben.

    „33.Man kann das Land,wo Gott das sagen hat,auch mit einem Hefeteig vergleichen,mit dem eine Frau eine Pizza machen will.Sie nimmt viel Mehl und tut nur ein paar Brösel Hefe dazu und Verknetet alles.Schließlich ist dann der ganze Teig voller Hefe und geht auf.34.Jesus benutzte ständig irgendwelche Beispiele und Bilder,wenn er mit den Menschen redete.In keiner seiner Reden durften sie fehlen.35.Damit wurde das wahr,was die alten Propheten schon damals vorausgesagt hatten:Ich werde ihnen durch praktische Bilder und Vergleiche klar machen,worum es geht.Was bisher niemand geschnallt hat,sollen sie jetzt verstehen.“
    VOLXBIBEL,Matthäus13,33-35

    Samstag den 27.Okt.bin ich vor Ort!

    Infos: http://www.jugendmissionstag.de 🙂

    praise the Lord,jesus-rocks und Lobet den Herrn!
    Jesus is my Boss!!

    *world wide pizza is in your land*

    Björn S.

    P.S.Check mal die Infostände!(Auf der Page angegeben).@Storch!Wie wär´s demnäxt x mit´n bissl Kultschockk/Shop Artikeln?Speziel jetzt in der Vorweihnachtszeit.Achja,den Stand kannst du ja bei Gelegeheit mal anschauen.Ist ein mega cooles Teil mit Tisch,Ablage,Stauraum und Dach mit Rundum Banner,flexibel und transportabel dazu…Bringe dir das Teil auch gerne mal nach Remscheid…*und er geht immer noch ein bißchen weiter*JESUS IS LORD…Alles liebe!

  11. hi björn,

    danke für diesen langen eintrag. so was langes habe ich noch nie von dir gelesen!
    und hast recht, aber das ist es ja gerade was mch gelegentlich etwas verwirrt: jesus war für massen und für einzelne am start. warum also scheint er hier die massen auszuschliessen indem er das zeugnis verhindert? komisches ding, finde ich.

    wegen stand kann ich leider nichts sagen, das ist nicht mein gebiet. frag mal direkt beim http://www.kultshopp.de nach.

    segen euch allen,

    storch

  12. hm,liebe jesus-schandpfahl-rock´n roll-button,hab´ich noch nicht in der Sammlung…. 🙁

  13. ich weiss gar nicht, ob es die noch gibt. wenn es sie gibt, schenk ich dir einen wenn du nächstes mal bei uns bist!

  14. jaaah-strike!!! 🙂

  15. hast Du schon mal versucht eine Nachricht richtig flächig zu verbreiten, dann erzähl sie jemanden mit dem Vermerk. „..aber sag´s niemanden weiter“. Wenn die Nachricht richtig „heiß“ ist, erfährt sie mindestens noch einer, laut Statistik. So kann eine Botschaft in Gemeinschaften per Flüsterpost multiplizert werden.
    Möglicherweise eine Variante das Evangelium gekonnt unters Volk zu bringen.
    Bei dem geheilten Leprakranken bestand möglicherweise die Gefahr, dass die Priester versucht hätten diese spektakuläre Heilung zu vertuschen #?

  16. Hallo Storch

    Falls du das Lexikon zur Bibel von Fritz Rienecker zur Hand hast, schlage doch mal S. 702 auf. Das was zur Zeit des AT und NT als Aussatz definiert wurde, stimmt wohl mit dem heutigen Krankheitsbild eher nicht überein. Es handelte sich dabei wahrscheinlich eher um Psoriasis.

  17. Das Lexikon habe ich nicht. sollte ich vielleicht mal kaufen. Generell würde es mich sehr wundern, wenn es etwas anderes wäre. Das habe ich noch nie gehört und Aussatz gilt als eine der ältesten Krankheiten der Welt.

  18. 1) 3 Mo 13 enthält die ausführlichen Vorschriften zur Diagnose des Aussatzes. In vielen Fällen ist eine Beobachungszeit von sieben (V. 21.26) oder 14 Tagen (V. 4-6.31-34) nötig, um den Aussatz sicher gegen andere Hautkrankheiten abgrenzen zu können. Verdacht auf Aussatz besteht bei Schwellungen, Ausschlag oder hellen Flecken auf der Haut (V.2). Auch aus abheilenden Geschwüren (V.18) oder Brandwunden (V.24) kann sich Aussatz entwickeln. In anderen Fällen ergreift es sofort den ganzen Körper (4 Mo 12,10; 2 Kön 5,27).
    2) Symptome: Das Aussatzmal erscheint tiefer als die umgebende Haut (3Mo 13,3.29.25.30), die Haare auf den befallenen Stellen werden am Körper weiss (V. 3.10.20.25), an Kopf und Bart dünn und goldgelb (V.30). Wenn die Krankheit weiter um sich greift, ist das ein sicheres Merkmal für Aussatz; in dem Fall braucht auf die Farbe der Haare nicht weiter geachtet zu werden (V. 36). Gelegentlich tritt im Aussatzmal wildes Fleisch auf (V. 10.14f), das aber wieder verschwinden kann (V. 16). Die Farbe des Ausschlags ist weiss oder rötlich-weiss (V. 10.16f.19,24,42f.); wenn grössere Teile oder der ganze Leib bedeckt sind, wird von „aussätzig wie Schnee“ (2Mo 4,6; 4Mo 12,10; 2Kön 5,27; vgl. 3Mo 13,13) gesprochen. Über die Häufigkeit des Aussatzes fehlen genauere Angaben; einmal wird von vielen Aussätzigen berichtet (Lk 4,27). 2Sam 3,29; 2Kön 5,27 weisen auf die Möglichkeit einer (von Gott gewirkten) Vererbung hin. Von irgendwelchen ernsteren oder gar lebensbedrohlichen Erscheinungen ist in keinem Fall die Rede; die beiden Stellen 4Mo 12,12; 2Kön 5,10.14, die man dafür herangezogen hat, sind schwerlich beweiskräftig. Die Krankheit kann ausheilen (3Mo 13,46; 14,3), ohne dass von einer ärztlichen Behandlung die Rede ist. Ausdrücklich berichtet werden nur spontane Heilungen auf das Gebet Moses (4Mo 12,13) sowie auf das Wort Elias (2Kön 5,1.3f.13). Und der Kranke, bei dem der Ausschlag den ganzen Körper bedeckte, wird nach seiner Heilung wieder wie ein Gesunder angesehen (3Mo 13,13).
    3) Die Furcht vor dem Aussatz überhaupt beruht unter den Israeliten darauf, dass der Aussätzige für die Dauer der Krankheit kultisch als unrein gilt (V. 3) und damit aus der Gemeinschaft des Volkes wie von der Teilnahme am Gottesdienst ausgeschlossen ist. Bei dem chronischen Verlauf tritt das bes. schwer. Die Absonderung (die Unreinheit wird durch Berührung übertragen, vgl. 3Mo 15,4-12, vgl. 3Mo 15,4-12) hat einen rel. und keinen medizinischen Grund. Die Erkrankten werden aus dem Lager ausgeschlossen (3Mo 13,46; 4Mo 5,2; 12,14); später halten sie sich vor dem Stadttor auf (2Kön 7,3). Der aussätzige König erhält eine abgeschlossene Wohnung (2Kön 15,5); ein aussätziger Priester darf nicht mehr vom Heiligen essen (3Mo 22,4). Das ist bei anderen Hautkrankheiten, auch wenn sie vom Priesterdienst ausschliessen, nicht der Fall (3Mo 21,20 – 22). Um Reine zu warnen, muss der Aussätzige zerrissene Kleider und das Haar lose tragen, den Bart verhüllen und „Unrein, unrein!“ rufen (3Mo 13,45). Die Aussätzigen in Lk 17,12f wagen Jesus nur von der Ferne anzusprechen. In einigen Fällen ist der Aussatz ein vom Herrn unmittelbar verhängtes Gericht (4Mo 12; 5Mo 24,8f; 2 Kön 5,10.14.17). Der Geheilte hat sich dem Priester zu zeigen und ein besonderes Opfer darzubringen (3Mo 14,1 – 32; Mk 1,44).
    4)Übereinstimmend mit der Bibel beschreibt Josephus den Aussatz als eine Hautkrankheit ohne ernstere Symptome; er bemerkt, dass unter den Heiden Aussätzige keineswegs aus der Gemeinschaft ausgeschlossen werden, sondern wichtige Stellungen im öffentlichen Leben einnehmen können (JosAnt III 11,4).
    5) Von dieser Sachlage her ist die verbreitete Gleichsetzung des bibl. Aussatzes mit der heute als Aussatz bezeichneten Lepra bzw. hansenschen Krankheit (die über Lähmungen und Geschwüre zu Verkrüppelungen der Glieder und Zerstörungen an Nase, Gaumen , Mund und Rachen führt) schon lange angezweifelt worden. (vgl. ThWNT IV, 240 A. 3). Man weiss allerdings, dass Krankheiten ihre Erscheinungsform im Laufe der Jahrhunderte ändern; man hat auch daran gedacht, dass der bibl. Begriff des Aussatzes mehrere Krankheitsbilder umfassen könnte, die heute medizinisch voneinander getrennt werden und zu denen vielleicht Lepra gehörte. Andererseits wurde wiederholt auf die Psoriasis vulgaris, die Schuppenflechte, hingewiesen. Das griech. Wort lepra, das in der LXX und im NT für Aussatz steht, bezeichnete in der griech. Medizin vor allem diese Psoriasis, deren Symptome mit denen des bibl. Aussatzes weitgehend übereinstimmen. Die Psoriasis zeigt rötliche vollkommen mit weissen Schuppen bedeckte Flecken (vgl. 3Mo 13,19), die entweder plötzlich als Aussatz über den ganzen Körper auftreten (4Mo 12,10; 2Kön 5,27) oder (häufiger) sich in langsamer, schubweiser Entwicklung vergrössern und zusammenschliessen, wobei neue aufschliessen (3Mo 13,8.22.27). Bei einer Ausbreitung vom Kopf bis zum Fuss (V. 12) spricht man von einer Erythrodermie. Die Krankheit verläuft ausgeprochen chronisch (2Kön 15,5). Der erste Anfall tritt meist akut und ohne Vorwarnung auf (4Mo 12,10; 2Kön 5,27; 2Chr 26,19); mitunter wird er durch eine äussere Verletzung ausgelöst oder auch durch örtliche Reizungen (3Mo 13,18.24). Über die Ursachen ist nichts Sicheres bekannt; Ansteckungsgefahr besteht nicht (V. 13). Nicht selten aber tritt die Krankheit gehäuft innerhalb von Familien auf, was auf eine vererbbare Kompenente hinweist (2Kön 5,27; 2Sam 3,29), die jedoch nur unregelmässig dominant (d.h. von vorherrschender Auswirkung in der Vererbung) zu sein scheint. Unter den Erkrankten überwiegen Männer (eine Frau wird nur in 4Mo 12 genannt). Die Psoriasis kann jede Hautstelle ergreifen, auch den behaarten Kopf – wobei die Haare erhalten bleiben (3Mo 13,3.20) -, jedoch nie die Schleimhäute. Der Kranke ist im Übrigen, von seltenen Ausnahmen abgesehen, gesund und kräftig.

  19. Wow, vielen Dank, das is alles aus dem Lexikon? Vielleicht sollte ich es mal kaufen.

  20. Ja alles aus dem Lexikon. Tu das 🙂

  21. Bezüglich der Frage zur Verschweigung des Heilungswunders.

    Vergleiche dazu Matthäus 12,14-21:

    Da gingen die Pharisäer hinaus und hielten Rat gegen ihn, wie sie ihn umbringen könnten. Jesus aber zog sich von dort zurück, als er es bemerkte. Und es folgte ihm eine große Menge nach, und er heilte sie alle. Und er befahl ihnen, daß sie ihn nicht offenbar machen sollten, damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaja geredet wurde, der spricht: »Siehe, mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat! Ich will meinen Geist auf ihn legen, und er wird den Heiden das Recht verkündigen. Er wird nicht streiten noch schreien, und niemand wird auf den Gassen seine Stimme hören. Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen, bis er das Recht zum Sieg hinausführt. Und die Heiden werden auf seinen Namen hoffen.«

    Christus sollte nun mal nicht nach unseren Erwartungen kommen, sondern in Sanftmut und Demut.

Schreibe einen Kommentar

Diese HTML-Tags und Attribute sind erlaubt: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>