03. September 2007 5

Gemeinschaft

Amen, ich sage euch: Alles, was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch im Himmel gebunden sein, und alles, was ihr auf Erden lösen werdet, das wird auch im Himmel gelöst sein.
Weiter sage ich euch: Alles, was zwei von euch auf Erden gemeinsam erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten.
Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.
Da trat Petrus zu ihm und fragte: Herr, wie oft muß ich meinem Bruder vergeben, wenn er sich gegen mich versündigt? Siebenmal?
Jesus sagte zu ihm: Nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal. (Matthäus 18,19-22)

Am Samstag hatten wir einen wunderbaren Gemeindetag, war ehrlich super, wer nicht dabei war kann eigentlich nur darauf hoffen, dass wir irgendwann noch einmal einen machen! Insgesamt hatten wir über 90 Anmeldungen, wie viele tatsächlich da waren kann ich nicht sagen. In den letzten Monaten, speziell in den Sonntagsgottesdiensten,  haben sich bei uns die Prophetien über die Wichtigkeit der Gemeinschaft gehäuft. Deswegen mache ich mir auch mal wieder ein paar biblische Gedanken zum Thema.

Jesus hat immer wieder über Gemeinschaft gepredigt, die deutlichste Stelle die ich kenne ist diese Matthäus 18-Stelle. Wenn Jesus über Gemeinschaft oder Einheit redete, dann meinte er niemals Geselligkeit, oder was wir heute sonst oft unter Gemeinschaft verstehen, sondern er hatte immer auch etwas geistliches dabei im Sinn.
Ich glaube nicht, dass er hier im Matthäusevangelium „Themenhopping“ gemacht hat und in seiner Predigt einfach mal von Hölzchen auf Stöckchen gekommen ist und so von Autorität über Gebet zu Vergebung kam, sondern dass es sich um eine Predigt handelt, die einen roten Faden hat und aus einem Guss ist. Geistliche Autorität und Gebet haben etwas mit Gemeinschaft zu tun und die Gemeinschaft der Heiligen und die Einheit der Gemeinde ist geschützt durch Vergebung. Vergebung ist wie ein Reinigungsmittel, das immer wieder dafür sorgt, dass die Gemeinschaft frei bleibt von Belastungen.

Wenn wir über Gemeinschaft reden, dann kommt es leicht vor, dass wir eine Gemeinschaft vor Augen haben, wie die Welt sie uns lehrt. Wir denken, dass wir Gemeinschaft haben wenn es Leute gibt, mit denen wir uns treffen und klagen können. Oder wir denken, dass es Gemeinschaft ist jemanden zu haben, der uns bemitleidet, mit uns Fernsieht usw. Das alles können Elemente von Gemeinschaft sein, aber es ist nicht Gemeinschaft.
Bill Johnson hat in seiner oft sehr pointierten Art christliche Gemeinschaft definiert als „the exchange of life“ – den Ausstausch von Leben. Das bedeutet es, dass Jesus mitten unter uns ist wenn wir in seinem Namen versammelt sind – wir tauschen Leben aus indem wir uns bemühen, uns gegenseitig weiterzubringen.

Es muss uns klar sein, dass es so etwas wie „neutrale Gemeinschaft“ nicht gibt. Gemeinschaft baut – auf lange Sicht betrachtet – entweder auf oder ab. Es gibt zwar in jeder Beziehung Dinge, die „neutral“ sind, aber die Beziehung ist es nicht. Jede Beziehung macht etwas mit Dir, sie wird Dich entweder weiterbringen oder sie wird Dich zurückwerfen. Deswegen ist es so wichtig, sich seine Freunde gut auszusuchen. Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten (1.Korinther 15,33).
Es gibt Leute, die Dich aufbauen, in deren Gesellschaft man gerne etwas Zeit verbringt und man fühlt sich nachher wie frisch aufgeladen, und es gibt Leute mit denen man Zeit verbringt und man ist nachher leerer als vorher. Leute mit denen wir diesen „Ausstausch von Leben“ haben sind aufbauend. Für mich war es sehr wichtig, dieses Prinzip zu begreifen und mich mit den richtigen Leuten zu umgeben. Als Pastor ist man immer versucht die meiste Zeit mit Menschen zu verbringen denen man dient – aber das macht einen auf Dauer leer. So habe ich gelernt, mich mit Leuten zu verabreden, die mir gut tun, die in bestimmten Bereichen weiter sind als ich, die mir dienen, die glaubensvoll sind und damit meinen Glauben stärken.

Andrew Wommack erzählte einmal eine Geschichte, die sehr eindrucksvoll ist. Er bekam einen Anruf von seinem Sohn und der erzählte, dass der andere Sohn eben gestorben sei. Er lag im Leichenschauhaus und verfärbte sich schon. Andrews erster Gedanke war ein Satz, den er beim Tennisspielen von einem befreundeten Pastor gehört hatte: „the first report isn´t the last report“ – die erste Nachricht ist nicht die letzte. Also fuhren sie betend zum Krankenhaus, erinnerten sich selber, Gott und den Teufel an alle Prophetien die noch über dem Leben des Jungen ausgesprochen waren und erlebten, dass das Kind geheilt wurde – Halleluja!
Natürlich erzählt er die Geschichte in mehreren Predigten, aber in einer zieht er einen interessanten Schluss und fragt sich, wie die Sache wohl ausgegangen wäre wenn er nicht mit Glaubensvollen Leuten zusammen wäre und der erste Gedanke kein Gedanke des Glaubens sondern der Verzweiflung gewesen wäre? Es ist definitiv wahr, dass gute Jesusbeziehungen etwas mit unserem Glaubensleben machen.

Es wäre allerdings nicht fair, nur mit Leuten zusammen zu sein, die uns etwas zu geben haben. Das wäre auch nicht jesusmässig – Gemeinde ist ein Geben und Nehmen und es ist wichtig Beziehungen mit Menschen zu haben die uns aufbauen, aber auch mit Menschen, die wir aufbauen. Es geht um die Relation zwischen beiden, nicht darum, das eine gegen das andere auszuspielen.
Das war auch Bestandteil einer Prophetie die Kristian einmal für uns hatte: wir brauchen diese Art von Gemeinschaft zum wachsen; wir – und ganz sicher jede Gemeinde auf der Welt – müssen es schaffen Menschen zu integrieren. Gerade Menschen, die genauso schräg sind, wie wir oft. Jeder Mensch hat seine Ecken und Kanten und es ist nicht immer leicht mit uns auszukommen. Aber Gott schickt uns auf eine gemeinsame Reise mit unseren Geschwistern und es ist nicht gut nur sich selbst und seine Bedürfnisse zu sehen. Wir sind gesegnet und wir sind ein Segen!

@sunny: falls du das liest, da war noch eine andere Gruppe und die haben locker 30x Dein Lied gespielt. LMPG! 🙂

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5 Kommentare

  1. Selbst Jesus schmiß fast alle raus, vor allem den Trauerzug, als die Tochter von Jairus aufweckte. Nur 3 Jünger und die Eltern durften mit rein.
    Interessantes Ding, das er bei der ersten Totenauferweckung auch Leute um sich haben wollte dich nicht voll Zweifel waren.

  2. ist sogar mehrfach passiert, einen blinden hat jesus aus der stadt herausgeführt – wohl auch um ihn aus seinem ungläubigen umfeld zu entfernen.

  3. Irgendwie habe ich den Begriff „Affe“ nicht gefunden.

  4. Habe den Begriff „Affe“ nicht erklärt bekommen !!!!
    ( Sagt man sowas zu seinen Geschwistern ?)

  5. hey monkeyman,
    schön, dich hier zu treffen mein freund!

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