03. Dezember 2006 1

Shostakowich

Als ich das letzte mal zu einer Predigttour im Osten war, gab es im mdr ein langes special zum russischen Komponisten Dimitri Shostakovitsch . Er hätte gerade 100. Geburtstag gehabt und war die ganze Woche Thema. An einem Abend (fast schon nachts) haben Alex und ich noch im Auto gesessen und uns seine Leningrader Sinphonie angehört.
Ein gewaltiges Werk, disharmonisch, schräg, düster, laut und insgesamt recht befremdlich; keine Klassik für ein candlelightdinner… Shostakowich hat die Sinphonie geschrieben als die Wehrmacht Leningrad eingeschlossen und wochenlang bombardiert hat. Da er zu dem Zeitpunkt bereits ein berühmter Komponist war wurde seine freiwillige Meldung zur Infantrie nicht angenommen. So schaufelte er tagsüber Schützengräber und baute Mauern, abends sass er über der Partitur. Es gibt einiges, was mich an dem Mann beeindruckt, z.B. seine ungeheure Musikalität, was ich aber wirklich bewundernswert finde ist die Hingabe an seine Sache. Ich schreibe diesen Beitrag im ICE, bin hundemüde und sollte eigentlich an einem Buch schreiben, das nächsten Herbst erscheinen soll. Da macht man sich schon mal Gedanken über Hingabe an eine Sache und Mühen, die es sich lohnt zu investieren…
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Ein Kommentar

  1. Hachja… fein, fein, fein!

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