02. Dezember 2006 3

Jericho

Durch Glauben fielen die Mauern Jerichos, nachdem sie sieben Tage umzogen worden waren. (Hebräer 11,30)
Ich bin immer schon jemand gewesen, der die Bibel gerne wörtlich genommen hat. So dachte ich immer, dass sieben Mal um etwas zu ziehen ein probates Mittel geistlicher Kampfführung wäre. Ich bin mit Freunden siebenmal um eine Schule gezogen (um ihre geistlichen Mauern für einen Gebetskreis zu schleifen, der dann auch aussergewöhnlich gut lief); ich bin siebenmal um ein Jugendzentrum gezogen und zumindest mehrmals betend um meine Stadt herumgefahren.
All das hat mir nicht geschadet. /*seitenhieb anfang* Wahrscheinlich hat es mir sogar erheblich weniger geschadet als die viel „weisere“ abgeklärte liberale Theologie vieler moderner Menschen. *seitenhieb ende*/
Dabei habe ich aber zweierlei verpasst, was ich zu diesem Zeitpunkt über den Glauben noch nicht wusste: 1) Glaube bezieht seine Kraft aus der Offenbarung einer unsichtbaren Realität (vgl.Hebräer 11,1). 2) Es ist der Glaube, der seltsame Aktionen wirksam macht, nicht die Aktion selber. Vieles was wir tun ist schlichtweg wirkungslos weil nur etwas machen, es aber nicht durch Glauben mit göttlichem Inhalt gefüllt ist.

Die Israliten hatten einen göttlichen Auftrag und den Mut etwas komplett irrationales zu machen. Beides zusammen ergibt eine hochexplosive Mischung. In neutestamentlichem Denken ausgedrückt bedeutet es, dass wenn wir das, was wir in der Abhängigkeit von Gott empfangen umsetzen, vertrauensvoll umsetzen, dann kracht es. Wir können es an beiden Punkten verpassen: wir können Gottes oft schräge klingenden Anweisungen nicht hören oder ihnen nicht genug vertrauen sie einfach umzusetzen. Beides führt dazu ein Wunder zu verpassen.
Mein Rat ist natürlich, auf Gott ausgerichtet zu leben und stets das zu tun was er sagt. 😉

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3 Kommentare

  1. Wie sagte der gute Bill J. letztens in einer Predigt: „Nimm nen Besenstiel und versuch ein Gewässer damit zu teilen. Wenns funktioniert, ruf mich an. Ich geb Dir sogar meine private Nummer. […] Einfach nur nach machen funktioniert meistens nicht. Der Stab des Mose wäre nur ein simpler Stab gewesen, hätte nicht Gottes Auftrag dahinter gestanden. Nur mit Gottes Auftrag funktioniert das auch richtig.“

    😉

  2. „Und stets das zu tun was er sagt. ;-)“
    Das ist richtig, aber was soll ich tun wenn ich Angst davor habe? Angst davor etwas „großes“ zu tun/erleben? Mich nervt das total wenn ich Gott was zu mir sagen hör und mir dann augenblicklich 1000 andere Gedanken in den Sinn kommen mit „Aber was ist wenn, da gucken ja dann alle komisch, mach dich nicht zum Affen…“ Mein Stolz und meine Angst hindern mich oft daran…War das bei dir auch ma so? Wenn ja, was hast du dann gemacht?
    Segen!
    sarah

  3. ich fürchte, da kannst du nix machen ausser einfach durchgehen, sarah. jeder durchbruch beginnt mit unwohlfühlen und angst. irgendwann bist du durch und es wird angenehmer. aber ich denke, dass die sachen, die dir im glauben jetzt leicht fallen, früher auch von unwohlsein etc. begleitet waren, oder? bei mir war es jedenfalls immer so. also muss man da einfach durchgehen und darauf vertrauen, dass das was heute hart und teuer ist morgen entspannt und leicht sein wird.

    gottes segen wünsche ich. das ist absolut ernst gemeint, keine christliche phrase sondern ich wünsche dir echt, dass du es schaffst.

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