16. Oktober 2006 8

sterben

Theologisch verstehe ich sterben als den Zerbruch der menschlichen Dreiheit nach 1.Thessalonischer 5,23. Im Sterben geben wir den Geist auf, wie es in Matthäus 27,50 von Jesus heisst. Bei den meisten Menschen geschieht das ausserplanmässig durch Krankheit oder eine sonstige Zerstörung des Körpers, z.B. durch (Selbst)mord oder Unfälle. So ist es nie Gottes Wille für den Menschen gewesen!
Gottes Wille ist es, dass er irgendwann unseren Geist fordert und die Einheit von dieser Seite her aufgelöst wird, und nicht, dass wir den Geist aufgeben weil unser Körper ihn nicht mehr halten kann.
Willem J.Ouweneel hat in seinem Buch heilt die Kranken ein schönes Zitat zu dem Thema:

Es gibt eine Krankheit und es gibt einen Tod, die mit feindlicher Gewalt das Leben verzehren. Es gibt auch einen Tod, der als eine Frucht in dir reift, ohne dass die Leibeskraft oder Selenkraft in dir gebrochen wird, und der ganz einfach still kommt, wenn du vom Leben gesättigt bist und dir das volle Zeitmass zugemessen worden ist. (nach K.J.Kraan, weil es die Quelle nur auf niederländisch gibt erspare ich mir den Titel)

Ich glaube, dass es diesen Tod schon in Eden gab. Gott wollte Adam und Eva sicher nicht um die ewige Herrlichkeit im Himmel bringen; so gut es im Paradies auch war, gegen den Himmel wird es auch da blass ausgesehen haben. Deshalb bin ich sicher, dass es auch da schon die Möglichkeit des Sterbens gab, immerhin hatten die Menschen ja nicht vom Baum des Lebens gegessen, aber es gab keine Krankheiten und der Tod kam auf eine göttliche Weise, nicht auf eine unangenehm (un)menschliche.

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8 Kommentare

  1. interessanter gedanke, storch. habe die bilder bei mir jetzt verlinkt… so kannste sie doch ncoh größer sehen…

    am samstag haben wir einzugsfete…wenn du bock hast zu kommen, dann mail mir. dann schick ich dir die daten. bist auch sonst jederzeit malwillkommen zu nem kaffee, einem tee oder einem hauskreisoder um über bücher zu sprechen… whatever.

  2. wenn ich mal in der gegend bin komme ich gern darauf zurück. so ist es mir etwas zu weit.

  3. Aber… es ist nicht nur der Geist, der „aufersteht“. Jesus hatte auch einen Leib, einen verklärten Leib. Und er hatte auch noch Gefühle, also eine Seele. (Warum sonst hätte er für seine besten Freunde Frühstück gemacht?) Ich weiß nicht ob der Tod ein Auseinanderreißen der drei Teile ist. Die Auferstehung wäre demnach die erneute Zusammenfügung der drei Teile in göttlicher Art und weise.

    Einerseits glaub ich nicht, dass Adam & Eva die Möglichkeit des „Sterbens“ hatten. Schließlich ist „der Lohn der Sünde der Tod“.
    Man könnte natürlich die paradiesische Art des „Sterbens“ als einen Übergang in den Himmel sehen, so als würde man den Raum wechseln.

    Vielleicht beschreibt das das „Sterben“ am Treffendsten: Wir verlassen einen Raum und gehen in einen anderen, unsichtbaren Raum. Wir verlassen eine „Daseins-Form“, nämlich die überwiegend biochemisch-physiologische, zu Gunsten einer anderen, für mich noch nicht fassbaren Form.

    Storch, warst Du schon einmal dabei, als ein Mensch starb? (OK, sehr persönlich!)

  4. Dieser Ansatz erklärt vermutlich auch den „wenn ihr von diesem Baum esst, werdet ihr des Todes sterben“ [oder so ähnlich – scheiße, manchmal hätte ich gerne entweder die Gabe mir Bibelzitate wortgetreu merken zu können oder den Fleiss sowas mal eben nachzuschlagen ;-)]

  5. hi iris,

    dafür, dass adam und eva sterben konnten spricht dieses bibelzitat: „Und Gott, der HERR, sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie einer von uns, zu erkennen Gutes und Böses. Und nun, daß er nicht etwa seine Hand ausstrecke und auch noch von dem Baum des Lebens nehme und esse und ewig lebe! „(genesis 3,22). bin mir ihrer sterblichkeit schon ziemlich sicher.
    und „nein“, da war ich noch nie bei. du? ich habe schon öfter gehört, dass man sterben irgendwie merken kann, weiss aber nicht wie.

    @ jan: ich kenne die stelle ja. trotzdem, ein fleisskärtchen gibt es so nicht!

  6. @storch: dein Zitat ist aber nach dem Sündenfall… Und vielleicht wollte Gott nicht, dass sündige Menschen ewig leben. Könnte ich ihm nicht verübeln. Ich finde es etwas gewagt, das auf vor den Sündenfall zu beziehen. Alles, was Gott in den Versen 14-21 sagt, bezieht sich schließlich auf *danach*, warum dann vers 22 nicht auch? – nur so als anmerkung.

    Ich war auch noch nicht dabei, als ein Mensch starb. Einmal war ich bei einer „frisch Verstorbenen“ im Raum (im Krankenhaus). Irgendwie konnte ich die „Abwesenheit von Leben“ fast mit Händen greifen, das war total seltsam.

    Ich habe meine Frage deswegen gestellt, weil ich finde, Du gehst das zu theologisch und verkopft an – es geht irgendwie ein bisschen am Leben/Sterben vorbei. So empfinde ich es zumindest.

  7. wollte nur meine website mal mit angeben. gruß iris

  8. stimmt, sie stelle ist nach dem fall. aber wenn sie vor dem fall von dem baum gegessen hätten wären sie ja schon unsterblich gewesen und gott hätte sie nicht davon abhalten müssen von dem baum zu essen. scheinbar ist ja die konsequenz des baums ewiges leben. dann wäre es egal ob jemand vor oder nach einem bestimmten zeitpunkt davon isst.

    den vorwurf (so es einer ist) der verkopftheit muss ich mir gefallen lassen. den mache ich mir selbst gelegentlich. dennoch versichere ich dir, dass gerade diese gedanken nicht der theorie entsprungen sind sondern im leben wurzeln. ich habe eine erklärung dafür gesucht dass gott will, dass wir die vollzahl unserer jahre erreichen aber wir es dennoch nicht immer tun.
    so wie ich es nun theologisch erkläre kann man eben den geist einfach in gottes hände geben wenn die zeit dafür da ist oder man stirbt eben wie die meisten leute vor der zeit indem der körper schlapp macht.

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