20. September 2006 4
Vergebung – Hiob 42,10
Da habe ich doch glatt einen Hiobpost gefunden, den ich vergessen habe zu veröffentlichen. tztztz.
Der Herr wendete das Geschick Ijobs, als er für seinen Nächsten Fürbitte einlegte; und der Herr mehrte den Besitz Ijobs auf das Doppelte. (Hiob 42,10)
Ich weiss nicht, ob ich mich mit diesem Post nicht zu weit aus dem dogmatischen Fenster lehne, aber es scheint hier ein Zusammenhang zu bestehen zwischen dem Gebet des Hiob und der Wiederherstellung, die Gott ihm danach gegeben hat. Als Gott mit den Freunden geredet hat (vergl. meinen letzten Hiobpost) hätte Hiob die Wahl gehabt: er hätte seiner Rachegefühlen (die ich ihm unterstelle weil ich die Menschen kenne) freien Lauf lassen können. Hätte er nicht Fürbitte eingelegt hätten die Opfer der Freunde vor Gott nichts bewirkt. Was wäre dann aus ihm geworden? Hätte 42,10 auch so heissen können: „Hiob lebte arm und krank bis an sein Lebensende, weil er seinen Freunden keine Barmherzigkeit erwiesen hat.“?
Die Stelle kann zweierlei illustrieren:
1) was HaSo in einem Kommentar zu einem umstrittenen Post in diesem Blog schrieb: „der himmel steht offen für die, die barmherzig gelebt haben (matthäus 25,31-46).“ Die Wiederherstellung (von Himmel redet das AT ja eigentlich nie) hätte dann mit der Barmerzigkeit Hiobs zu tun. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.(Matthäus 5,7)
2) Es könnte eine Illustration für die Macht der Vergebung sein. Im Gleichnis vom Schalksknecht kann eine Pointe sein, dass wir leiden, wenn wir nicht bereit sind zu vergeben. „Unvergebenheit ist wie Gift trinken und erwarten, dass der andere stirbt“, hat mal jemand gesagt. So ist es oft. Wenn wir nicht vergeben, ist es schwer in Gottes Segen zu leben und Freude und Frieden zu haben.
Eines bleibt mit ziemlicher Sicherheit bestehen: wie wir mit anderen umgehen bestimmt, zu einem grösseren Teil als den meisten von uns lieb ist, wie Gott mit uns umgeht.
Tags: Hiob, Vergebung, Theologie
andy schrieb am
20. September 2006 um 14:38„wie wir mit anderen umgehen bestimmt, zu einem grösseren Teil als den meisten von uns lieb ist, wie Gott mit uns umgeht.“
Da könnt ich mich aufregen, aber du hast recht.
Ich weiß da echt net weiter wie das ist im Allgemeinen mit dem Prinzip von „Saat und Ernte“ einerseits und der Gnade andererseits.
Die Gefahr ist, dass man das hintenrum löst. Dann hat man ein bequemes, „nicht widerlegbares“ System und kann über solche Aussagen wie deine letzte nur lächeln. Bis zum Gerichtstermin…..
tobuk schrieb am
20. September 2006 um 14:52hallo storch
ich habe am freitag meine erste predigt – über den barm. samariter – könntest du mir etwas mehr infos zu diesem satz (*) geben (gibt es ein zitat, oder wie kommst du zu diesem schluss). das wäre vielleicht noch hilfreich. vielen dank!
(*) Eines bleibt mit ziemlicher Sicherheit bestehen: wie wir mit anderen umgehen bestimmt, zu einem grösseren Teil als den meisten von uns lieb ist, wie Gott mit uns umgeht.
andy schrieb am
20. September 2006 um 14:55ich packe es einfach nicht. Ich freu mich, dass Alltags-/Charakter/Jesus-Beziehungsthemn kommen und lande immer wieder bei der Philosophie/Lehre. Gestern war Hauskreis über Bergpredigt, da das gleiche. Was geht ab….keine ahnung, ich denk doch die ganze Zeit drüber nach =;-)
Bleib dran
Björn schrieb am
20. September 2006 um 21:30Vergebung zu erfahren finde ich gut und extrem christlich.
Auch wenn ich mich im Recht fühlte.
Auch wenn falsch geredet wurde.
Auch wenn man sagt „der typ belästigt die Frauen“
Oder: „die Frauen haben Angst vor diesem Typen“
In unserem Hauskreis sprachen wir vor einiger Zt.auch wieder über die Bergpredigt.
Auch wenn ich im Gericht eine Niederlage erleben werde,
weiß ich doch Gott ist da und ich laß mir meinen Glauben an die Jesus-Freaks ebenfalls nicht kaputt jammern.