06. September 2006 14
Gott suchen
Ja, so spricht der Herr zum Haus Israel: Sucht mich, dann werdet ihr leben. (Amos 5,4 nach der Einheitsübersetzung)
Über den Ausdruck „Gott suchen“ wird unserer Tage gern gespöttelt. Es geht in dieser Aufforderung natürlich nicht darum, ihn zu suchen wie man einen verlegten Haustürschlüssel sucht. Was Gott durch Amos anspricht un dem Haus Israel ans Herz legt ist eine Einstellung. Gott zu suchen bringt eine Haltung zum Ausdruck: „ich lebe noch nicht völlig in dem, was Gott für mich hat. Es gibt noch Horizonte zu entdecken, deshalb werde ich so lange forschen und beten, bis ich Gott gefunden habe.“ Ich persönlich suche Gott regelmässig, täglich im Bibelstudium, Gebet und Meditation. Interessanterweise suche ich ihn am intensivsten in den Phasen in denen mir seine Gegenwart am stärksten bewusst ist. Suche hat also nichts mit einem Gefühl der Abwesenheit Gottes zu tun sondern mit meinem Verlangen nach mehr von Jesus.
Ich muss sagen, dass ich das Gewitzel über ernsthafte Gottsucher reichlich unangebracht finde. Für Israel lag ein Segen auf einer suchenden und begehrenden Haltung; sind wir das neue Volk Gottes und übernehmen wir gerne die anderen Verheissungen Israels dann gilt Amos 5,4 ebenso für uns wie für sie. Im Gefühl, alles bereits zu haben liegt eine trügerische Sicherheit die unserer charakterlichen Veränderung hundertprozentig entgegenwirkt. Bis zum Himmel werden wir finden können, deshalb lohnt es sich erst auf der anderen Seite die Such abzubrechen. Bis dahin zeugt es eher von Arroganz denn von Reife nicht mehr zu suchen.
Tags: Theologie, Gott suchen, Suche
das Jan schrieb am
6. September 2006 um 10:08Auf welche Art von „Gewitzel“ beziehst Du Dich da jetzt zum Beispiel? Sach doch mal so’n „typischen Gott-Sucher-zum-Gespött-mach-Spruch“…
TrüLo schrieb am
6. September 2006 um 10:28Ich würd sojemandem ins Gesicht springen als Antwort. Ganz unliebevoll.
Wo leben solche Leut?
In permanenter Gegenwart Gottes?
Immer vor den Thron gekringelt?
Ich kann mir garnicht vorstellen, was für Witze das sein sollen. Vielleicht weil es ihn zum Gegenstand degradiert. Aber sonst?
Mag auch ein Beispiel haben.
Björn schrieb am
6. September 2006 um 12:36Schaut dochnochmal bei:
Eintrag : 1.September „Storch im Doppelpack“.
Kommentar:
Bester-Christenwitz-Award KOW´s Blog.
Selbst bei google sind supi viele Christenwitze
zu finden.
Ich glauben ein bissl witz ist schon ´ne gute Sache.
Eine lachende Gemeinde,
ist auch immer eine frohe Gemeinde.
(Verfasser unbekannt)
Björn
Björn schrieb am
6. September 2006 um 12:38Uuups!!
Hab´den smilie vergessen!! 🙂 😀 😉
TrüLo schrieb am
6. September 2006 um 12:46Christenwitze sind nicht das Problem. Jedenfalls nicht meins 😉
Hörte sich eher an, als wenn sich Christen über Christen lustig machen, die Gott suchen und das auch so formulieren.
Tino schrieb am
6. September 2006 um 15:41hm, je mehr ich gott finde, umso mehr merk ich wo er noch fehlt und wie sehr ich ihn brauche.
storch schrieb am
6. September 2006 um 16:35keine beispiele. es geht nur ums prinzip. die unangebrachten witze entstehen auf dem boden einer theologie, die betont, dass wir schon alles haben so dass es unglauben wird wenn man noch sucht.
TrüLo schrieb am
6. September 2006 um 16:46Ahja… so, wie man schon gesund ist, obwohl man sich noch krank fühlt… es nur noch nicht „angenommen“ hat. In der Richtung?!
Braucht man nicht drüber zu diskutieren, da rennt man eh gegen die Wand.
Ich sag ja auch manchmal, dass ich such wie blöd und er dabei immer neben mir geht. man könnts ja umformulieren. Man sucht nicht Gott, sondern Erkenntnis.
Aber naja, was solls…
Liebe Grüße
TrüLo auf der Suche
Björn schrieb am
6. September 2006 um 16:47Ich glaube so geht es vielen.
Auch wenn ich auf der geilsten Insel rumhänge.
Bzw.im geilen Garten eines Freundes abhänge.
Kein Tel.,Computer,Internet,u.s.w.besitze bin ich mit meinen Gedanken doch immer bei Gott.
In the garden.
In the garden.
I will praise you in the garden.
(Die Volxbibel geht übrigens nicht vom Garten sondern vom Park aus).
markunga schrieb am
6. September 2006 um 18:56hat schon jemand von tom tenney „die gott nachjagen“ gelesen? da ist ein ganz gutes bild drin. in etwa so: gott ist wie ein papa, der mit seinen kids fangen spielt. es wäre ein leichtes für den papa sich schnell fangen zu lassen. der spass des spieles liegt allerdings darin, dass er einen ganz nahe rankommen lässt und dann doch noch einen haken schlägt.nicht um das kind zu frustrieren, sondern um den spass am spiel am laufen zu halten.
Trümmerlotte schrieb am
6. September 2006 um 19:19äh.
Ne, also ich find das nich lustich, das Spiel.
Genau dieses frustriert mich.
Und ich kann echt nicht glauben, das er das spielt.
markunga schrieb am
6. September 2006 um 22:21hmm, ein bisschen schwierig das besser zu erklären, ich versuch´s mal. wenn du schon ´ne ganze weile mit jesus lebst, gewöhnst du dich natürlich an ein gewisses „level“ von jesusnähe. er hat echt lust drauf dass du dich immer weiter bemühst ihn zu „fangen“ was dir einfach immer nur stückchenhaft gelingen wird, wie storch schon erwähnte die ganze dimension gibts erst in der ewigkeit, die ist bestimmt so hammermässig dass du als mensch vermutlich sterben würdest. moses hat sich ja auch immer so´nen lappen drübergehängt.
storch schrieb am
6. September 2006 um 22:34finde ich spontan auch eine seltsame erklärung von tenney. aber ich habe ja das buch auch nicht gelesen.
markunga schrieb am
6. September 2006 um 23:10habe jetzt nicht tenney erklärt, sondern versuchte nur wiederzugeben, inwieweit ich das kapiert habe. denke es lohnt sich jesus nachzujagen, sprich mehr den geber zu suchen als die gaben. es ist echt spannend.