…hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, den er zum Erben aller Dinge eingesetzt hat, durch den er auch die Welten gemacht hat;… (Hebräer 1,2)
Der Hebräerbrief stellt uns Jesus als den Schöpfer. Gott hat nichts gemacht, ohne Jesus. Theologisch ist hier ein wichtiger Punkt angesprochen: die Präexistenz des Gottessohnes. Jesus war schon da, bevor er da war. Für die Juden seiner Zeit und sicher auch noch für die orthodoxen Juden heute, war und ist Jesus ein Unding. Da tritt ein weiterer Gott auf den Plan und macht den schönen reinen Monotheismus zunichte. Natürlich finden wir Stellen im AT, die auf eine Dreieinigkeit hinweisen, aber nur, wenn man direkt danach sucht, wenn man also schon die Ansicht der Dreieinigkeit vertritt. Auch dann sind es nur eine Handvoll Stellen, die auf Trinität schliessen lassen.
Wahrscheinlich war es dem Schreiber des Hebräerbriefes deshalb so wichtig, seiner jüdischen Leserschaft klarzumachen, dass es Jesus immer schon gab, dass er schon bei der Schöpfung der Welten aktiv war und nicht erst bei seiner Geburt kam. Diese Geburtwar anders als alle anderen vorher und nachher: hier ist kein lebendes Wesen entstanden, es ist ein Gott, der immer schon da war inkarniert worden.
Der Gedanke ist zu wichtig um nur einmal in der Bibel aufzutauchen. So schlägt Paulus in dieselbe Kerbe wenn er in Kolosser 1,16 schreibt: „Denn in ihm ist alles in den Himmeln und auf der Erde geschaffen worden, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Gewalten oder Mächte: alles ist durch ihn und zu ihm hin geschaffen;“ Paulus gibt hier noch ein Detail an, das im weiteren Verlauf des Hebräerbriefes dann wieder wichtig wird: nicht nur die sichtbare sondern auch die unsichtbare Welt sind durch ihn geschaffen. Dass er alles geschaffen hat begründet seinen Herrschaftsanspruch und die Autorität über alles Sichtbare und Unsichtbare, die sich in Zeichen und Wundern erweist.
Jesus selber hat über seine Präexistenz geredet, sie ist also eine Sache, die er selber seinen Jüngern offenbarte: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich. (Johannes 8,58). Abraham lebte viele hundert Jahre vor Jesus und dennoch war Jesus schon vor Abraham der, der er ist. Diese Stelle macht Spass mit den Zeugen Jehovas zu diskutieren, wobei die Neue-Welt-Übersetzung diese Stelle trotz ihrer christologischen Brisanz überraschend genau wiedergibt: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham ins Dasein kam, bin ich gewesen.“

Kurz gesagt ist die Präexistenz Christi eines der deutlichsten Indizien für seine Göttlichkeit und ein Grund für die Allmacht des auferstandenen Jesus.
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2 Kommentare

  1. oh ja wie die juden jesus hassen… das ist echt ein problem. wobei so sehr suchen muss man die 3-einigkeits-stellen im AT nicht. in der schöpfungsgeschichte steht ja, dass gott sprach: lasst UNS menschen machen nach UNSERM bilde. da haben die rabbiner schon paar problemche mit der stelle. ich schreib dir mal heute nachmittag noch einen midrasch dazu raus.

    ich muss jetzt ne wohnung angucken fahrn. tschüß.

  2. oh und du hast schon wieder einen fehler in der überschrift…schöper. wie war das mit den nazis?

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