When God reveals things to us, we must put those things to work. If we don´t, we lose the power and opportunity that revelation offers us. Jesus warned:
When anyone hears the word of the kingdom, and does not understand it, then the wicked one comes and snatches away what was sown in his heart (Matthew 13,19)
Ich habe in Bill Johnsons Buch „The Supernatural Power of a transformed mind“ etwas sehr geiles über „verstehen“ gelesen. Eigentlich ist das die Essenz all meines Nachdenkens der letzten Monaten. So war ich, wie man sich vorstellen kann, ziemlich elektrisiert.
When God reveals things to us, we must put those things to work. If we don´t, we lose the power and opportunity that revelation offers us. Jesus warned:
When anyone hears the word of the kingdom, and does not understand it, then the wicked one comes and snatches away what was sown in his heart (Matthew 13,19)
The revelation of the kingdom is spoken of as a living seed of another world, that carries with it new possibilities. But when a person hears the word but doesn´t understand it, the enemy has open access to that seed and can snatch it away. In our culture, we define understanding as nothing more than cognitive reasoning, coming to conclusions, fully comprehending. But in eastern culture, which is the culture of scripture, understanding is an experience. It means engaging in activities, that involve our five senses. In fact, the Greek word for understanding in this verse means „learning which takes place through the five senses“. It means doing, as in practical human experience. The biblical view of understanding means far more than to give mental assent; it means to practice in real life what one has come to know by revelation. (page 84. italics his, red mine)
Nun ist das Problem, dass ich als gründlicher Mensch natürlich schnell nachgelesen haben und in keinem Griechischlexikon, das mir zur Verfügung steht (und das sind einige!) diese Bedeutung von sunie,ntoj (SYNIENTOS) finden konnte. Im Gegenteil: alle sagen, dass die ganze Wortgruppe etwas von „verstehen in einem intellektuellen Sinn“ bedeutet. Ursprünglich bedeutete das Wort „zusammenbringen“, dann wurde es figürlich als begreifen benutzt. In der ganzen Bibel gibt es keine anderslautenden Fundstellen. Mist!
Wie kommt Johnson darauf? Theologisch macht es richtig viel Sinn und ich will, dass er Recht hat. Gibt es eine Möglichkeit, das so zu verstehen?
haso schrieb am
17. Juli 2006 um 09:57ich würde sagen, „learning which takes place through the five senses“ als exakte wortbedeutung ist ein overstatement. trotzdem hat bill johnson in der sache recht.
1) bei den alten griechen bedeutet synhiemi ursprünglich „to accept something by hearing and to follow it“ (kittel, theologisches wörterbuch zum nt). die aktion ist also impliziert. die verkürzung auf intellektuelles verstehen hat sich erst später eingestellt.
2) jesus folgt in seinem sprachgebrauch nicht den (späteren) intellektualisierten griechen, sondern dem at. sein synhiemi kommt aus jesaja 6,9 (lxx), wo es (wie bei ihm) um ein verstehen des herzens geht.
3) dieses atl. verstehen hat folgende merkmale: weil es im herzen geschieht, ist der ganze mensch einbezogen. es hat eine praktische ausrichtung. es ist eine gabe gottes, deshalb auch eine erfahrung. es steht sprachlich in parallele zum „erkennen“, dessen ganzheitliche und erfahrungsmäßige bedeutung dir bekannt sein dürfte.
4) noch deutlicher wird das durch ntl parallelen zu matthäus 13. am ende der bergpredigt (matthäus 7,24-27): wer jesu worte hört und tut, ist ein kluger mann (da steht zwar kein partizip von synhiemi, sondern phronimos, aber die sache ist dieselbe). der törichte mann hingegen ist sicher derselbe wie der, bei dem auf den weg gesät wird.
in jakobus 1,22-25: wer das wort hört und nicht tut, ist „vergesslich“. „vergessen“ dürfte dieselbe bedeutung haben wie „von den vögeln gefressen“.
solche stellen sind sicher sachparallelen zu matthäus 13, auch wenn nicht exakt dieselben begriffe vorkommen.
5) eine noch klarere parallele ist markus 6,52: „sie waren durch die brote nicht verständig geworden (synhekan), sondern ihr herz war verhärtet.“ hieraus geht eindeutig hervor, dass synhiemi kein rein intellektueller vorgang ist. jesus geht davon aus, dass verstehen die folge davon ist, eine erfahrung zu machen, indem man brote austeilt und mit den sinnen wahrnimmt, was geschieht (= „engages in activities, that involve our five senses“). selbst das hat in diesem fall nicht gleich funktioniert. denn vor der erneuerung des denkens (vor dem wirklichen verstehen) kommt das (oft genug wiederholte) handeln.
Micha/JF Chemnitz schrieb am
17. Juli 2006 um 12:40amen.
grade las ich storchs beitrag und war schon dabei, selber im Kittel nachzuschlagen.
Da sehe ich, dass da schon kommentare zu dem Beitrag da sind.
Nun, haso, du warst schneller.
Hab dem nichts hinzuzufügen.
außer einem Link. ThWNT bei ZVAB … ab ca. 200,- ist man dabei..
JP schrieb am
17. Juli 2006 um 20:28Es wäre mal interessant, zu schauen für welche hebräische Wörter synhiemi in der LXX gebraucht wird.
Ich hab auch mal im „Kohlhammer“ geschaut und da kommt raus, dass das Hauptproblem der Jünger beim „nichtverstehen“ das ist, dass sie Jesus nicht vertrauen. Es geht weniger darum, dass sie zu dumm sind, sondern kein Vertauen in das setzen was sie da hören und daher auch nichts tun.
Wenn wir als Jünger im Licht dessen was und wer Jesus ist, seinem Wort vertrauen, dann sind wir nicht passiv sondern werden aktiv und erleben, dass sein Wort hält.
storch schrieb am
18. Juli 2006 um 23:46ehrlich gesagt klingen mir hasos bibelstellen nach einem intellektuellen verstehen, das dann eben praktsich umgesetzt wird – der mensch handelt dann gemäss dem, was er verstanden hat.
das hauptwort von synthiemi wird verwandt um eine stelle zu beschreiben, in der zwei flüsse zusammenfliessen. so schreibt es mein theologisches begriffslexikon. so habe ich gerade markus 6 immer verstanden: die jünger haben es „nicht zusammengebracht“, nämlich ihr natürlichen wissen und das wissen um gottes überlegenheit über die natur. das ist auch mehr als ein reines verstandesbegreifen, aber weniger als johnson schreibt.
ich habe beim lesen dieser kommentare ein deja-vue. erinnert mich sehr an unsere gute alte debatte was eher kommt verstehen oder tun?