23. Mai 2005 0

size does matter

Hi freunde,

leider bin ich gerade schon wieder aufm sprung, zu einer gartenparty mit lecker grillen, deshalb kann ich nicht so ausführlich schreiben.

gestern habe ich bei onfire gepredigt, dem jugendgottesdienst der evangelischen kirchengemeinde in rupelrath, solingen. normalerweise fand der gottesdienst immer in der kirche selber statt, aber mittlerweile ist er zu gross geworden und war deshalb gestern zum ersten mal im getaway. derladen war gut voll, irgendwo zwischen 500 und 600 leute waren da. alles ist gut gelaufen, gott war da und insgesamt eine richtige gut veranstaltung.

nachher haben wir dann noch zusammengesessen (wie jedesmal nach onfire oder get holy) und haben uns unterhalten. diesmal war das thema, ob grosse veranstlatungen das bringen, was sie sollen. kann man eine stadt erreichen indem man grosse jugendgottesdienste macht? in solingen ist jetzt mit dem get das ende der fahnenstande erreicht. wenn man videoübertragungen in die nebenräume macht, kriegt man vielleicht 700 rein, aber mehr bestimmt nicht. einen grösseren laden gibt es auch nihct. da es in solingen etwa 16.000 jugendliche gibt, bedeutet dies, dass max. 5% in einen solchen gottesdienst kommen können.
das macht natürlich skeptisch. zwar bin ich keineswegs gegen solche events, im gegenteil: mir gefällts, besonders wenn die veranstaltungen in dissen laufen. aber die frage ist, ob wir christen nicht oft viel zu sehr auf die zahlen schauen und darüber vergessen, dass sich gottes reich nihct in erster linie über grossevents ausbreitet.
im vorfeld wurden flyer an schulen verteilt, die leute, die onfire machen haben mit ihren schulkollegen geredet, ein paar von unseren freaks haben bei einer stadtteilparty geflyert, einer sogar nach einer liveband von der bühne zu der veranstaltung eingeladen. so breitet sich gottes reich aus: wenn christen den mut haben, zu christus zu stehen. wenn wir nur immer die zahlen sehen, dann kommt es dazu, dass wir mit flyerstapeln zu anderen christlichen events gehen und da zu unseren sachen einladen. ist ja auch viel einfacher, als sich vor ungläubigen aus dem fenster zu lehnen. aber auf lange sicht bringt es nix.
ich weiss, dass sich eigentlich jede gemeinde eine veranstaltung in dieser grösse wünscht, aber darauf kommt es wirklich nicht an. „size does matter“ um leute und die presse auf jesus aufmerksam zu machen. aber das, was wirklich zählt, ist gemeinde ausserhalb unserer räume zu leben. den eigenen „guten“ ruf zu riskieren und für jesus einzustehen. zahlen sind da zweitrangig.

sagen wir, es gibt in solingen 1000 christen. wenn jeder von denen mit zwei leuten auf der arbeit, beim hobby, in der schule oder sonstwo über jesus redet, haben sie fast viermal so viele menschen erreicht wie eine onfire-veranstaltung. wenn man dann noch bedenkt, dass unter den 600 besuchern max. 30 nichtchristen sind, braucht man nihct lange nachzudenken um zu sehen, dass grossveranstaltungen nicht das effektivste mittel sind um menschen für jesus zu erreichen.

was grosse events aber unbedingt leisten können ist uns zu zeigen, dass wir als christen stark sind. wir sind nicht eine kleine minderheit minderbemittelte leute, die ihr leben nicht auf die reihe bekommen. natürlich gibt es viele, die das über uns sagen, aber es stimmt nicht. zusammen mit 600 anderen lobpreis in einer disko zu machen, kann einen ermutigen, weiter zu machen und von jesus zu erzählen. deshalb ist es gut, solche veranstaltungen zu machen, denn sie können ermutigen und inspirieren auch im alltag weiter zu jesus zu stehen.
für mich steht immer weniger in mittelpunkt, wieviele lebensübergaben bei diesen veranstaltungen passieren. wenn wir ehrlich sind, dann sind es immer recht wenige. aber das macht nichts. in deutschland geht man nicht nach vorne und bricht weinend am altar zusammen. man wächst in gemeinschaften hinein, lernt jesus kennen und lässt sich irgendwann taufen. wenn wir von grossveranstaltungen hunderte von übergabe erwarten, werden wir enttäuscht. aber wenn bei diesen events christen zement in den rücken bekommen und dann ihren freunden ehrlich sagen, wer ihr gott ist. dann haben wir richtig was für unsere städte bewirkt!

so, ich muss weg. werde den text einfach posten ohne ihn nochmal zu lesen.
————-

CD im Player:
– Dead Can Dance: within the realm of a dying sun

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