07. September 2012 0

Sprüche 240: Sprüche 16,32

Besser langmütig sein als ein Kriegsheld, und besser sich selbst beherrschen als Städte bezwingen. (Sprüche 16, 32 nach der Zürcher)

Um diesen Spruch zu verstehen muss man sich vor Augen halten, dass es damals sicher als etwas Großes galt, ein Kriegsheld zu sein. Das Sprichwort „Saul schlug Tausend, David aber Zehntausend“, lässt tief blicken. Sicher ließ es sich auch auf andere Soldaten und Offiziere anwenden. Die Sprüche sind also durchaus kontrovers wenn sie sagen, dass Beherrschung besser ist, als ein Kriegsheld zu sein. In gewisser Weise fühlt man sich an Jesu Worte in der Bergpredigt erinnert: „Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben“ (Matthäus 5,5).
Ausgerechnet die Sanftmütigen, wo man doch eigentlich ein Land nur mit Gewalt an sich reißen kann! Offenbar ist es nicht entscheidend, vor den Augen der Welt als Held dazustehen und es „zu etwas zu bringen.“ Was nutzt es, Herrscher über ein Land zu sein, wenn man sich selbst nicht beherrschen kann? Viele Herrscher waren zügellos und ganz dem eigenen Ehrgeiz verfallen. Wer so lebt, wird niemals frei sein. Nur wer sich selbst beherrscht hat ein Königreich, das sich zu beherrschen lohnt.
Wir wissen alle, dass die Sprüche hier einen hohen Standard aufrichten. Es ist einfacher, andere zu unterwerfen als sich selbst. Damit verstellt der Autor dieser Weisheit nicht allein den Fokus von außen nach innen, sondern spricht auch eine sehr hohe Moral an. Christliche Ethik, beginnend im Alten Testament, ist um den hohen Wert der Selbstverleugnung aufgebaut.

##sys

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