16. März 2011 0

Nachfolge 19

Das zweite Bild in Mathäus 5,13-16: Die Stadt auf dem Berge. Die Gemeinde kann nicht verborgen sein. Sie ist die Stadt auf dem Berge, man sieht sie, egal in welchem Zustande sie sich befindet. Bonhoeffer benutzt hier eine pointierte Umschreibung:

Sie ist weithin ins Land sichtbar, sei es nun als feste Stadt oder bewachte Burg, sei es als verfallene Ruine. (Seite 112)

Das Wort „Ruine“ taucht erst 1936 in Bonhoeffers Aufzeichnungen vor. Er fügte es ein unter dem Eindruck des schlechten Zustandes der Kirche in Deutschland. Die Kirche verfiel immer mehr und machte keinen starken und wehrhaften Eindruck mehr. Dennoch hörte sie nicht auf die Stadt auf dem Berge zu sein. Sie war es und ist es durch das was Christus in ihr getan hat, nicht durch das, was Menschen aus ihr gemacht haben.
Egal wie es um den Zustand der Kirche bestellt ist, wir dürfen ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen. Das Licht des Evangeliums muss leuchten. Das ist eine Ansage auch an mich. Ich kenne Zeiten in denen ich mich nicht Christi schäme, wohl aber seines Reiches. In denen mich der Zustand der Gemeinde von einem klaren, einfachen Bekenntnis abhält. Das sollte nicht so sein – auch die Ruine ist weithin sichtbar und ein Ort des Heils.

Flucht in die Unsichtbarkeit ist Verleugnung des Rufes. Gemeinde Jesu, die unsichtbare Gemeinde sein will, ist keine nachfolgende Gemeinde mehr. (Seite 113)

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