Das ist vermutlich die längst Blogpause, die ich jemals eingelegt habe. Irgendwann gab es schon mal einen oder zwei Monate Funkstille, aber so unregelmäßig wie im Moment habe ich eigentlich nie gebloggt. Einige haben gefragt, warum das so ist und ich will gerne darauf antworten. Es gibt eigentlich drei Gründe und ich weiß gar nicht, welcher der wichtigste ist. Das ganze kann man wohl am besten als einen Cocktail mit mehreren Komponenten verstehen.

  • Irgendwie nervt mich gerade der ganze Internetkram. Ich habe sogar noch einige Posts auf Halde, hatte aber schlicht keine Lust, die hier reinzusetzen. Das moderne Leben ist so geprägt von Blogs, Wikipedia, FaceBook und dem ganzen anderen Kram, dass ich immer wieder gerne mal einfach den Rechner ausmachen und nicht wieder anmachen würde. Klar, mache ich nicht, aber in der letzten Zeit habe ich nicht mehr nachts gearbeitet, was einige Stunden Rechnerzeit wegnimmt, mich aber viel besser schlafen lässt. Mal sehen, wie das weitergeht, aber im Moment trifft man mich nach 21:00 eher mit einem Buch als vor dem Rechner an.
    Dennoch werde ich das Bloggen nicht aufgeben und auch die Posts, die ich noch habe, noch veröffentlichen. Es ist kein echtes Ende in Sicht. Kann aber schon sein, dass sich alles ändert und der Blog vielleicht auch immer mehr in eine statische Website mit längeren Texten und weniger aktuellem Inhalt verändert wird.
  • Ich bin umgezogen. Keine große Sache eigentlich, für mich aber schon. Alles hat sich geändert, vor allem dass meine üblichen Gebetsspaziergänge nicht mehr da sind. In dem Sinne hat sich mein Leben sehr geändert und auch von von dieser Entwicklung zeugt der Zustand des Blogs (und meiner geistigen Arbeit generell). James Cowan hat das schön auf einen Punkt gebracht (auch wenn ich nicht ganz genau weiß, was er meint, hehehe): „Den Ort zu verlassen, den wir lieben, heißt, dass wir dazu verurteilt sind, uns auf Dauer in dem einzurichten, was wir verloren haben.“1
  • Meine geistliche Disziplin hat sich etwas geändert: Seit Oktober lese ich das NT auf Griechisch. Was bedeutet, dass ich versuche, jeden Tag ein Kapitel zu lesen um in einem Jahr durch das griechische NT zu kommen. Läuft ganz gut, ich habe alle Johannestexte, Markus und Matthäus bis Kapitel 11 schon durch. Dazu benutze ich aber Papiernotizbücher und notiere viele Vokabeln und grammatische Dinge, weniger theologisches. Dadurch fallen natürlich sehr viel weniger Schnipsel und Gedanken ab als beim arbeiten am Rechner.

So sieht es also derzeit aus. Jetzt mache ich mich mal an die restlichen fertigen Posts und hoffe, dass ich das Bloggen in Zukunft wieder besser in meinen Tagesablauf einbinden kann.

Gottes Segen Euch allen!

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  1. Cowan, James (1996): Der Traum des Kartenmachers. Müchen: Btb, S. 50 []

13 Kommentare

  1. Ich hab mich in der Tat schon gewundert ;). Ich kann dich persönlich sehr gut verstehen. Kenne keinen christlichen Blogger, der eine solche Ruhepause nicht schon mal brauchte.

    Ich sehe mich zwar nicht in der selben Liga wie Du (bin eher Leser und teile allenfalls meinen Weg mit Gott mit), dennoch habe war ich die letzten Wochen dermaßen erschöpft, dass ich einfach nicht die Kraft für mein Blog aufgebracht habe.

    Das mit dem Lesen des NT auf Griechisch finde ich überaus beeindruckend. Ich muss zugeben, dass ich es momentan schon schwer finde ein Kapitel in deutsch zu lesen ;).

    Ich wünsche Dir ganz viel Segen vom lebendigen Gott!

  2. vielen dank, pilgerer.
    macht ja schon auch wieder spaß, kommentare zu lesen und zu beantworten. ich hoffe, dass ich wirklich wieder regelmäßiger zum bloggen komme. der März ist jedenfalls schon voll, da kommt wieder jeden tag ein artikel. 🙂

  3. Hi Storch, danke für das Update!

  4. Trotzdem, Schön von Dir zu hören.
    Um ehrlich zu sein, hänge ich mit dem nachlesen Deiner Blogposts noch weiiiit zurück. Von daher kommt die Pause gelegen. 🙂

  5. ich kann es ja so machen, dass ich erst wieder richtig loslege wenn Du up-to-date bist 🙂

  6. hi storch ich versteh das voll mit dem computer abschalten wollen… ich habe vor ein paar wochen ein woche total ohne computer eingelegt und ich hab es ueberhaut nicht vermisst.
    ich weiss, dass das fuer die meisten leute nicht machbar ist, vor allem wenn arbeit am computer zum job gehoert oder man so viele emails bekommt, dass man nach einer woche pause total ueberfordert waere mit dem postfach.

    ich habe in der woche voll viele andere sachen gemacht, die ich voll gerne mache und hab projekte fertiggestellt die schon ewig rumlagen. meine email, facebook und blogfeeds habe ich innerhalb von 3 stunden aufgearbeitet nach der woche und das ist zeitlich viel effektiver.natuerlich war vor allem auf facebook fast nichts, da man ja je mehr man auf fb rumhaengt um so mehr nachrichten bekommt, aber zum beispiel mit den blogs… ich hab nur die wirklich interessanten sachen gelesen und nicht random gesurft. das spart viel zeit, die oft sinnlos vergeudet wird.
    ich glaube es hilft echt zeit zu sparen, wenn man nur einmal am tag oder alle 2 tage facebook checkt, emails nur zu einer bestimmten tageszeit abarbeitet und skype und so nicht staendig angestellt hat.

  7. mit mails mache ich das mittlerweile auch oft so: morgens alle beantworten und dann ausmachen. das klappt gut (außer heute :-)). bei facebook hänge ich auch kaum noch rum und im feedreader habe ich keine zehn blogs mehr. die meisten nur infotainment zum kaffeetrinken. internet ist echt ein zeitfresser.
    aber eine woche ohne computer habe ich seit jahren nicht gehabt. auch im urlaub habe ich immer einen mit und arbeite mindestens zwei stunden am tag. das ist aber auch gut so.

  8. Hurra, der storch schreibt wieder. Das ist gut.
    Ich habe zwischendrin auch mal in Deinen alten Texten gestöbert, um mir das ein oder andere wieder in Erinnerung zu rufen. Selbst die älteren Texte haben nichts an Aktualität eingebüßt.:-)

  9. warum kannst du denn nicht mehr mit Gott spazieren gehen, das ist ja furchtbar 🙁

  10. hier gibt es keine gute Strecke dafür, zumindest habe ich noch keine gefunden. ich brauche da am besten wasser zu und hier muss man immer mit dem auto zu einer talsperre fahren, die dann auch noch winzig ist. da muss noch eine lösung gefunden werden.

  11. Probier doch mal die große Dhünn-Talsperre. Ist zwar etwas weiter, aber wunderschön!!!
    Liebe Grüße!

  12. da kann ich auch gleich wieder zum harkortsee fahren 🙂 aber ich will mich nicht beschweren, komme gerade vom bodensee wieder. ist auch schön.

  13. Ach das macht doch nichts. Es ist egal ob du einen Monat oder ein Jahr Pause machst, ganz wie du es brauchst. Egal wann, es ist schön dass du dabei bleibst und ab und zu was von dir hören lässt 🙂
    Und weniger bzw. bewusster den Computer zu nutzen kann ich gut verstehen. Lieber kurz aber konzentriert als die Zeit stundenlang dahinplätschern lassen.

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