Die Weisheit der Frauen hat ihr Haus gebaut, aber Torheit reißt es nieder mit ihren Händen. (Sprüche 14,1 nach der Zürcher)

Der Weisheit der Frauen ist es zu verdanken, wenn ein Haushalt gut läuft. Heute ist die klassische Rollenverteilung immer weniger von Bedeutung, aber zur Zeit der Sprüche war sie noch fest etabliert: Der Mann beschaffte Geld, zog in den Krieg, bestellte das Feld, hütete die Tiere und machte Politik. Die Frau kümmerte sich um Haus und Kinder.
Man mag von solchen Rollenverteilungen halten was man will, zunächst einmal ist das nichts anderes als der Status Quo von dem der Schreiber der Sprüche ausging. Es ist unfair daraus einen generellen „Chauvinismus der Bibel“ ableiten zu wollen. Ebenso falsch ist es, daraus eine Geschlechterregel für ewige Zeiten abzuleiten. Wenn es heute oft anders läuft als damals und die Geschlechterrollen häufig anders verteilt sind, ist das zunächst auch nichts anderes als der heutige Status Quo und man würde heutige Weisheitsliteratur vielleicht in manchen Belangen anders formulieren.
Eine Wahrheit bleibt aber über die Geschlechterdiskussion hinaus bestehen: Es gibt eine Weisheit ein Haus zu führen. Wo Torheit alles niederreißt und dem Untergang preisgibt, baut eine weise Haushaltsführung ein Haus auf. Man kann die Prinzipien der Sprüche auch auf den privaten Bereich anwenden und man kann Gottes Weisheit für Hausarbeit und Kindererziehung suchen. Meine niemand, dass sich Gott nicht für die kleinen Dinge unseres Alltags interessiert.

[systematisch durch die Bibel]

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2 Kommentare

  1. „Die Frau kümmerte sich um Haus und Kinder.“
    Darf ich meinen Zweifel daran anmelden? „Sie kümmert sich um Wolle und Flachs und arbeitet dann mit Lust ihrer Hände. Sie gleicht Handelsschiffen … sie hält Ausschau nach einem Feld und erwirbt es, von der Frucht ihrer Hände pflanzt sie einen Weinberg.“ Und über den Ehemann heißt es: „Er ist bekannt in den Toren, wenn er Sitzung hält mit den Ältesten des Landes“. In manchen Gegenden des Nahen Ostens ist das heute noch so: Der Ehemann sitzt mit seinen Kollegen unter der Dorflinde, macht „Politik“ und trinkt Tee, während die Frauen die Arbeit machen.

    Obwohl die Frau in den Sprüchen als tüchtige und erfolgreiche Unternehmerin geschildert wird, trägt Sprüche 31 in einigen Übersetzungen den blöden Titel „Lob der tüchtigen Hausfrau“. Das ist eine falsche Interpretation des Inhaltes.
    Die Bibel ist nicht chauvinistisch, sondern der Verstand manchen Lesers.

    Richtig ist, dass Weisheit gebraucht wird, ob man/frau ein Haus baut oder einen Haushalt führt und – Gott sei Dank – kümmert Er sich auch um die kleinen Dinge des Alltags.

  2. klar darfst du deinen zweifel daran anmelden, aber hast du nicht eigentlich genau dasselbe geschrieben? die gesellschaftlichen sphären scheinen in der antike schon sehr klar getrennt gewesen zu sein, aber das schreibst du ja auch so.
    chauvinistisch finde ich das aber nicht. war halt so und da die perspektive der gleichberechtigung sehr neu ist kann etwas nur in unseren modernen augen chauvinistisch sein. in einer anderen gesellschaftsordnung muss man so etwas anders lesen.

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