04. Dezember 2010 0
Nachfolge 5
Einen letzten Satz möchte ich aus dem ersten Kapitel der „Nachfolge“ zitieren. Er ist mir wichtig geworden weil er einen Arbeitsauftrag definiert, den ich mir selbst bereits vor einiger Zeit gegeben habe:
Einfach weil wir es nicht leugnen wollen, dass wir nicht mehr in der rechten Nachfolge Christi stehen, dass wir wohl Glieder einer rechtgläubigen Kirche der reinen Lehre von der Gnade, aber nicht mehr ebenso Glieder einer nachfolgenden Kirche sind, muss der Versuch gemacht werden, Gnade und Nachfolge wieder in ihrem rechten Verhältnis zueinander zu verstehen. ((Bonhoeffer, Dietrich; Kuske, Martin (2002): Nachfolge. 1. Aufl. der Taschenbuchausg. Gütersloh: Gütersloher Verl.-Haus (Gütersloher Taschenbücher, 455), S. 42))
Bereits das Bekenntnis ist viel wert. Es bedeutet, seinen tatsächlichen Standpunkt verstanden zu haben und auch die Notwendigkeit, sich von dort aus wieder anders zu entwickeln. Ohne Startpunkt keine Reise.
Schwieriger ist die Frage, wohin die Reise geht. Man merkt, dass man in einer rechtgläubigen, aber nicht in einer rechttätigen Kirche ist, aber der Versuch Gnade und Nachfolge im rechten Verhältnis zu sehen, muss noch erbracht werden. Man kann noch nicht sagen, wie es am Ende aussehen wird. Ich bin schon eine Weile mit diesen Gedanken beschäftigt, finde es aber noch immer sehr schwer, die Trennlinie zwischen Gnade und Nachfolge messerscharf zu ziehen.
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