16 Der Lohn des Gerechten erhält ihn am Leben, der Ertrag des Frevlers verführt ihn zur Sünde.

Dass der Lohn einen Menschen (gerecht oder nicht) am Leben erhält dürfte sich selbst erklären. Interessanter ist also die Frage, wieso der Frevler von seinem Ertrag zur Sünde verführt wird.
Da der Text nichts über das warum sagt, muss man Salomo schon einige Gedanken in den Kopf legen. Vielleicht ist der Frevler dadurch gekennzeichnet, dass es ihn immerfort nach mehr verlangt. Er kann den Hals nicht voll bekommen und jeder Ertrag macht begierig auf mehr. Wer so lebt gerät leicht auf Abwege. Das Maß der Sünde kann dann sehr unterschiedlich ausfallen. Es beginnt da, wo man um der Karriere willen die Familie leiden lässt oder gar ganz opfert. Es endet da, wo man bereit wird, alles für Geld zu tun und somit offen wird für krumme Wege.
Das Problem, das an der Wurzel all dessen liegt, ist eine falsche Unzufriedenheit. Während der Gerechte zufrieden sein und sich bescheiden kann, vermag der Ungerechte das nicht. Wieder einmal läuft es auf eine Frage der inneren Einstellung hinaus.

[systematisch durch die Bibel]

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2 Kommentare

  1. Finde ich toll, wie Du Dich durch die Sprüche arbeitest!

    Ich denke zu diesem Vers, dass „Gerechter“ und „Frevler“ womöglich unterschiedliche Identitäten sind. Der Gerechte ist an Gott gebunden, der Frevler will unabhängig sein.
    Ich komme also wie Du auf das „Innere“ des Betroffenen.

  2. Hallo BerlinJC,

    herzlich willkommen! Das Ziel ist ja sogar, durch die ganze Bibel zu kommen. Keine Ahnung, wie lange das dauert, aber ein paar Bücher habe ich ja schon durch.

    Der Gedanke mit den Identitäten gefällt mir. Da muss ich noch mal drüber nachdenken.

    Segen nach Berlin!

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