17 Elija war ein Mensch wie wir; er betete inständig, es solle nicht regnen, und es regnete drei Jahre und sechs Monate nicht auf der Erde.
18 Und er betete wieder; da gab der Himmel Regen, und die Erde brachte ihre Früchte hervor. (Jakobus 5,17-18 nach der Einheitsübersetzung)

Die ganze Geschichte über Elia steht im Alten Testament: 1.Könige 17-2.Könige 10. Es ist eine Geschichte voller Wunder und Superlative und viele Christen können sich kaum vorstellen dass das wahr ist. Wie kann Elia ein Mensch wie wir gewesen sein? Er betete, und es hörte auf zu regnen. Ich habe auch schon oft gegen Regen gebetet, aber so eine Antwort habe ich noch nie erlebt. Elia betete und Feuer fiel auf die Baalspriester. Elia konnte rekordverdächtig lange laufen und wurde am Ende mit einem Wirbelsturm in den Himmel aufgenommen, ohne vorher zu sterben; das ist schon was Besonderes. In der Bibel gibt es nur zwei Menschen, die nicht gestorben sind – selbst Jesus war zwischenzeitlich mal tot.
Wer die ganze Geschichte von Elia liest, wie sie im Alten Testament beschrieben ist, hat bestimmt nicht den Eindruck, dass Elia ein Mensch wie wir war. Eher wie Superman oder Batman oder Spiderman oder – so. Genau da liegt das Problem: wir verehren Leute als Helden, die eigentlich unsere Vorbilder sein sollten. Die Elberfelder schreibt: „Elia war ein Mensch von gleichen Gemütsbewegungen wie wir.“ Er konnte traurig sein, hatte Angst, war oft ruppig und hatte am Ende so schlimme Depressionen, dass er sterben wollte. Auf einmal wird der Mann einem sympathisch – er war aus Fleisch und Blut, konnte weinen, bluten und leiden. Er war „ein schwacher Mensch“, schreibt Luther, niemand, der als Überflieger geboren wurde, sondern ein Mensch wie wir, der seine Kraft und die Intimität mit Gott teuer erkaufen musste. Elia hatte Zweifel, auch darin ist der Bericht über ihn ehrlich.
Jakobus hat diesen Vers sehr bewusst geschrieben. Er wollte zeigen, wozu Menschen fähig sind, wenn sie mit Gottes Geist zusammenarbeiten. Gläubige wie Elia sollten für uns keine unerreichbaren Helden sondern unsere Vorbilder sein, die uns zeigen, was Gott durch uns tun kann. Anstatt ihnen Denkmäler zu bauen und sie aus der Ferne anzuschmachten, sollten wir sie als Menschen sehen, die auf ihrem Weg mit Gott schon etwas weiter sind als wir.
Wenn Du ein schwacher Mensch bist, dann bist Du in der idealen Startposition dafür,  Gott mit Dir Geschichte schreiben zu lassen.
Ein wichtiger Schritt dahin, mehr von Gottes Herrlichkeit und Kraft zu erleben, ist, die Helden wieder zu Vorbildern zu machen. Wir können es uns nicht leisten, Elia, Elisa, Petrus oder Mose zu sehen und „unerreichbar!“ über ihre Kapitel in der Bibel zu stempeln. Stattdessen sollte es in uns zu kribbeln anfangen, wenn die Erkenntnis kommt: „Das geht?!“ Und dann sollten wir Gott danken und ernsthaft dafür beten, dass sein Reich kommt und sein Wille geschieht, wie im Himmel, so auf Erden. Denn bei Gott ist nichts unmöglich!

[ein weiterer Post zu dieser Stelle]
[systematisch durch die Bibel]

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8 Kommentare

  1. wie ich das so lese, denke ich : „auch heute gibt es ja helden, die von der ferne verehrt werden. einmal die vollmacht von benny hinn haben, einmal so predigen können wie storch, einmal so lobpreisen wie matt redmann, lieder schreiben können wie jansalleine…

    mir hat das immer sehr geholfen, diese „helden“ persönlich zu kennen und zu merken „oh, er ist ein mensch wie ich “ mit schwächen, fehlern und derselben gnade bedürftig :-).

    vielleicht verlieren wir viel zu oft aus den augen, dass petrus, paulus, abraham, david… in der bibel durchweg als „otto normalverbraucher “ beschrieben werden, die einen großen gott haben. wieviel spannung und falschverstandenes heldentum könnten wir vermeiden, wenn da viel viel erkenntnis kommen würde. für uns und für die „helden“

    wäre doch mal witzig, jede predigt und jeden lobpreis, seminar ect. mit den satz „ich bin ein mensch wie du… “ anzufangen.

  2. so geht es mir auch mit vielen, die ich kennen gelernt habe. im echten leben waren sie dann nicht so überlebensgroß wie man dachte.
    ich schätze, dass es mit meinen jetzigen „helden“ auch so wäre. aber eigentlich habe ich auch mehr vorbilder in manchen bereichen als helden.

  3. was mir hilft : ich nenn die jetzt mentoren von denen ich lernen kann, siege und niederlagen…
    tobias faix hat da ein schönes buch drüber geschrieben.

  4. welches? sein buch über mentoring kenne ich.

  5. das meinte ich. wir lesen das gerade beim vlt. ich finde, so der mittlere teil, wie er beschreibt, was alles mentoren sein können.

  6. erinnere ich mich nicht mehr dran.

  7. jawoll – klasse Beitrag, Storch!!!

    „Anstatt ihnen Denkmäler zu bauen und sie aus der Ferne anzuschmachten..“ 😀

  8. musse ja auch nicht 🙂

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