04. September 2009 19
Heilung und ihre Auswirkung im Leben von Smith Wigglesworth
Es geschah zuweilen, dass wenn Smith Wigglesworth betete, sich die Menschen um ihn herum für über eine Stunde nicht mehr bewegen konnten, während er als einziger Gott weiter loben konnte.
Es war 1922, als Wigglesworth in Wellington (Neuseeland) zugegen war. Er hatte darum gebeten, dass die führenden geistlich Verantwortlichen, unter denen etliche Prominente waren, zum Gebet zusammen kommen sollten. Die Anwesenden hatten schon zu beten begonnen, als Smith etwas verspätet den Raum betrat. Als er seinen Mund zum gebet öffnete, erfüllte die Gegenwart Gottes den Raum mit einer solchen Dichte und Kraft, dass einer nach dem anderen den Raum verließ, unfähig, mehr von Gottes dichter und heiliger Gegenwart auszuhalten. Wigglesworth war der einzige, der diese Dichte an Gegenwart gewohnt war und verkraften konnte. In der zu empfehlenden Biographie über Smith Wigglesworth wird von einem Pastor berichtet, der unbedingt mit Smith im Gebetsraum bleiben wollte. Auch dieser musste schließlich auf allen Vieren kriechend den Raum verlassen. Er sagte: „Es ist zuviel Gott für mich.“
(…)
Obwohl sein persönlicher Lebensstil anders war als der seiner Zeitgenossen, verurteilte er sie niemals, sondern entzog sich ihnen still und heimlich in seinen Raum zurück, wo er wieder Zeit mit Gott verbringen konnte. Es wird über Smith Wigglesworth gesagt, dass er nur ein Buch in seinem Leben gelesen habe, nämlich die Bibel. Den Grund für seinen einseitigen, aber doch hohen Zeitkonsum in dieser Angelegenheit begründetet er mit der reinigenden und glaubensstärkenden Kraft des Wortes Gottes.
Zu seinem Enkel sagte er: „Leslie, wenn ich die Zeitung lese, komme ich verschmutzter raus als ich rein gekommen bin. Wenn ich meine Bibel lese, komme ich sauberer raus als ich reingekommen bin. Ich liebe es, sauber zu sein.“ (S.40, Wigglesworth „A man who walked with God“, George Stormont). 1
Es kann sein, dass es mehrere solcher Geschichten über Smith Wigglesworth gibt. Ich war zumindest überrascht, diese bei Andreas Herrmann zu finden, denn ich habe das Buch, das er zitiert nicht gelesen. Mich beeindrucken solche Stories von Gottesnähe teilweise noch mehr als die großen Heilungen, die Smith erlebt hat. Vermutlich zeigt das, dass meine Sehnsucht nach der Gegenwart Gottes noch immer größer ist als die nach seinen Wirkungen. Natürlich kann man nicht das eine vom anderen trennen, aber im Zweifelsfall nehme ich lieber die Gegenwart als den Dienst.
- Herrmann, Andreas (2006): Die Salbung, nach der du dich sehnst. 1. Aufl. Solingen: Gottfried Bernard, S. 46–47 [↩]
18 Kommentare
Ein Pingback
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[…] Heilung und ihre Auswirkungen im Leben von SW – Curry Blake: Healing Technicians 1 (über Smiths Methode) – Markus 6,1-6 – ein weiteres […]
Alex schrieb am
4. September 2009 um 09:48Irgendwie ist es sehr geil solche Geschichten zu lesen und eigentlich ermutigt es mich auch total, in dieser Richtung weiterzugehen, Gott und seine Gegenwart zu suchen, mit ihm Zeit zu verbringen usw.
Gleichzeitig kann es einen echt runterziehen, wenn man sich mit Leuten wie Wigglesworth vergleicht und darauf schaut, was man alles noch nicht erlebt hat, bzw. was im eigenen Leben noch nicht zur Realität geworden ist.
Manchmal fällt es mir schwer damit umzugehen…
Michael Sack schrieb am
27. September 2014 um 10:15Hallo Alex, ich fand heute Deinen schon etwas älteren Kommentar hier. Wie geht es Dir? Und lies doch bitte auf meiner Seite Glaubensspeise.de. Und, nein, das soll Dich nicht runterziehen. Bete ernstlich. MfG, Michael Sack
mipu schrieb am
4. September 2009 um 09:50Du das geht mir auch so, Gottes persönliche Gegenwart ist mir lieber als der ganze Rummel um Zeichen und Wunder. Für mich ist/sind Zeichen und Wunder eine Folge unseren Gehorsam gegen über dem Wort Gottes bzw. gegenüber Gott selbst. Er ist ja das Wort. Gehorsam ist für mich nichts komisches, weil ich ja freiwillig Jesus Nachfolge. Die Gemeinschaft mit Ihm jeden Tag erleben.
Ich komme momentan oft wieder bei den grundlegenden dingen an, die ich schon in meiner Kindheit gelernt habe. Beten und lesen der Bibel. Jeden Tag diese Beziehung zu Gott pflegen.
Eigendlich entsteht alles andere daraus.
Gott gehört immer die Ehre, ihm ist unser Dienst wichtig und ist nicht von unserem Leben trennbar, aber uns sollte Er wichtiger sein und nicht unser Dienst.
Michael Sack schrieb am
27. September 2014 um 10:17Hallo Mipu, und, wie geht es Dir? Was machst Du so, laß mal von Dir hören. MfG, Michael Sack
Helm77 schrieb am
4. September 2009 um 10:41Total geil! Wigglesworth ist eines meiner absoluten Vorbilder! Ich kann mir ungefähr vorstellen, was da über ihn geschrieben steht. Ich habe das nicht so heftig erlebt, aber ich habe schon erlebt, dass Gottes Gegenwart so „dick“ war, dass sich jede Bewegung im Raum anfühlte, als ob man durch Vorhänge geht…
Michael Sack schrieb am
27. September 2014 um 10:21Hallo Herr Helm, ja, ja, die siebenundsiebzig, weißt Du, daß JESUS der 77. war, nach Adam?
Zähl mal nach. Ich hoffe, ich hab mich nicht verzählt, aber ich denke nicht. Auch Dir, viele Grüße, Michael Sack
Königstochter schrieb am
4. September 2009 um 12:19*heul*
Michael Sack schrieb am
27. September 2014 um 10:29Hallo Königstochter, GOTT helfe Dir sehr, und : Lies in der Bibel mit ernstem Gebet. MfG, Michael Sack
Alex schrieb am
4. September 2009 um 18:20Helm, wo war dass denn???
Helm77 schrieb am
5. September 2009 um 00:18Einmal auf der Konferenz in Olpe. Da hatten wir auch tagelang stundenlang Lobpreis. Dann einmal bei einer unserer Versammlungen am Donnerstag, wo wir auch oft 2 Stunden lobpreis machen. Die Luft fühlte sich „dick“ an, es ist etwas seltsam dass so zu beschreiben, die beschreibungen treffen es nicht ganz. Es haben auch nicht alle so wahrgenommen.
Das was wir hier beschreiben ist in Wirklichkeit nicht Gottes Gegenwart, sondern nur UNSERE WAHRNEHMUNG der Gegenwart Gottes. Die Wahrnehmung ist sehr subjektiv und bei jedem anders.
Es steht geschrieben, dass Gottes Herrlichkeit die ganze Erde erfüllt – aber nur wenige können das sehen/wahrnehmen. Nur wenige haben ein „Empfangsgerät“ für diese Art von „Radiowellen. Wir sollten aufpassen, dass wir die SUBJEKTIVE WAHRNEHMUNG der Gegenwart nicht mit der eigentlichen Gegenwart verwechseln.
Walter Beuttler erklärt das ganz gut, in einem seiner Artikel schreibt er über den Unterschied zwischen Gottes Allgegenwärtigkeit und seiner immanenten Gegenwart. Evan Roberts erklärt das auch und warnt auch davor, den Glauben durch wahrnehmung zu ersetzen, er selbst ist damit einmal ordentlich auf die schnauze gefallen.
storch schrieb am
5. September 2009 um 19:50ich komme ja von meiner entwicklung her von der gegenwart und habe mich zum glauben entwickelt. bekehrt habe ich mich in der torontozeit und dachte, dass diese manifestationen zum normalen christenleben dazu gehören. lange geschichte, aber erst nachdem es dann weg war, habe ich gelernt bibel zu lesen und aus dem wort zu leben.
was helm erzählt kenne ich sehr gut. ich erlebe das zuhause regelmäßig. ich beschreibe es mit: „die luft wird dick“. es fühlt sich an, als hätte die luft eine viskosität. ich habe das aber nie zusammen mit anderen erlebt und nehme es auch oft nicht mehr richtig wahr, es ist mir eher ein zeichen dafür, dass gott „da“ ist.
Helm77 schrieb am
7. September 2009 um 16:42ich wurde gestern daran erinnert, dass es extrem gefährlich ist, von diesen Erfahrungen (die nix schlechtes sind) aus rückschlüsse zu ziehen. Alle Beurteilung usw die wir als Christen treffen (zB ob Gott da ist, usw) sollten aus unser Kenntnis des Wortes, Gottes Führung und unserer Entscheidungkraft heraus kommen, sonst kann der Teufel uns sehr sehr leicht verführen. Werde dazu später mal was schreiben hab jetzt keine Zeit.
storch schrieb am
7. September 2009 um 16:45sehe das genauso und habe schon was darüber geschrieben. nur wo?
Jocky schrieb am
8. September 2009 um 01:09Diese Story von Wiggelsworth finde ich total geil, kannte ich noch nicht. Finde das total attraktiv. Lieber seine manifeste Gegenwart als krasse Zeichen. Yeah!
Helm77 schrieb am
10. September 2009 um 11:01In irgendeinem Kommentar sagtest du, dass die Salbung auch da ist, wenn man nix spürt, war in einem aktuelleren Artikel.
storch schrieb am
10. September 2009 um 15:05wer hat das gesagt? ich? oder jocky? weiss ich leider nicht mehr. manche artikel sind auch ganz schön alt, wenn sie hier erscheinen.
Leo23 schrieb am
4. März 2010 um 09:00Grundsätzlich finde ich die Zeugnisse über Wigglesworth unheimlich inspirierend. Danke für das Bloggen! Das hält mich aber nicht davon ab, an der Stelle zu dem Zitat mit der Zeitung und der Verschmutzung ein Fragezeichen zu setzen. Hat nicht Jesus gesagt, nicht was in den Menschen hineingeht macht ihn unrein, sondern was aus ihm herauskommt (an Worten, Gedanken, Haltungen etc.)? Siehe Markus 7,15: Es gibt nichts (!) was von außen in den Menschen hineingeht, das ihn unrein machen könnte…).
Ich kann mir natürlich denken, wie Wigglesworth das gemeint hat und praktiziere selbst seine Haltung: Ich lese fast nur die Bibel und auch mir wird beim Lesen mancher Zeitungen und Zeitschriften beinahe schlecht. Aber es geht m. E. an der Stelle weniger um Verunreinigung als vielmehr um Prägung, um das Kind beim Namen zu nennen. Und um das Ganze auf den Punkt zu bringen: Ich halte einen kurzen Blick auf manche Nachrichten für hilfreich im Sinne von Matth. 24, 32-33 (Mahnung zur Wachsamkeit). Mehr aber ist nicht nötig.
Fazit: Ich will damit nicht Wigglesworth in Frage stellen; er bleibt auch für mich ein Beispiel im Hinblick auf die Suche nach Gott. Aber Jesus ist unser Vorbild. Man kann die Haltungen anderer Menschen zwar bewundern, muss sie aber nicht als Maßstab nehmen.
storch schrieb am
4. März 2010 um 09:32Hallo Leo,
herzlich willkommen hier. Du hast naürlich Recht: Man muss so was immer gewichten und auch ins eigene Leben einbauen. Ein anderes meiner geistlichen Vorbilder, John G.Lake, war das genaue Gegenteil. Lake war gebildet, hatte Medizin studiert (teilweise), kannte andere Religion, wusste Gedichte auswendig, ging ins Theater usw. Dennoch hatte er einen geslabten Dienst.
Ich versuche, mich am Beispiel von Smith zu orientieren und „Medienkompetenz“ zu haben. Aber ich weiß auch, dass ich ein anderer Typ bin und es auch mit meinem Auftrag nicht zu vereinen wäre, „Mann eines Buches zu sein“. Er ist halt ein Vorbild, aber ich folge ihm nicht nach.
Ich würde von daher nicht sagen, dass es ein allgemeines Prinzip ist, keine Zeitung zu lesen usw. Dennoch inspiriert es mich 🙂