2004 haben wir mit dem JFI-Ältestenkreis einen Ausflug zur Herbstbibelschule in Röhrnbach gemacht. Wir hatten durchaus gemischte Erwartungen. Paddy und Taade waren vorher schon da und sehr begeistert von dem, was in der Schule ging. Wir anderen standen dem Ganzen auf jeden Fall aufgeschlossen gegenüber. Im Vorfeld fiel mehrfach das Wort „Erweckung“ und machte die Schule und die Bewegung für mich sehr interessant.
Meine Eindrücke waren sehr gemischt. Zuerst war ich total enttäuscht. Ich rief damals meine Frau an und sagte: „es ist dieselbe Kuh, die alle zehn Jahre durchs fromme Land getrieben wird.“ Tatsächlich war mir die Theologie sehr vertraut, schon von den Anfängen meines Christenlebens in einer Brüdergemeinde.
Danach wurde der Eindruck zunehmend negativ. Karl Pilsl predigte und ich war entsetzt. Das war klassische Wirtschaftsrhetorik mit niedrigem theologischen Niveau. Mehrfach fiel die Aussage: „Du bist Gott“ in verschiedenen Paraphrasierungen: „Wir sind alle Gott“, „ich bin Gott“. Dazu eine logische Beweisführung die 2000 Jahre Theologiegeschichte ad absurdum führte: „das Kind vom Hasen ist ein Hase. Also ist das Kind Gottes ein Gott. Wenn Du ein Kind Gottes bist, bist Du Gott.“ Eigentlich  ein spaßiger Syllogismus, aber niemand lachte, stattdessen wurde applaudiert. Ich hielt es für eine verbale Entgleisung, eine Stilblüte die aus der Begeisterung des Augenblicks geboren wurde. Danach predigt Helmut Bauer aber genau dasselbe. Wieder „ich bin Gott“. Ich kann leider keine Beweise vorlegen, weil ich keine Audios von der Schule habe. Falls jemand sie hat, kann er ja einen Kommentar hinterlassen.
Bis heute frage ich mich, ob ich bei solchen Äußerungen hätte aufstehen sollen.
Keine Ahnung. Mich nerven ja auch die Leute, die mit Flyern vor der Halle stehen oder Gottesdienste stören. So jemand wollte ich noch nie sein. Andererseits machen manche Entwicklungen Zivilcourage erforderlich.

In Gesprächen mit anderen kritisch eingestellten Besuchern kamen wir immer wieder auf das Thema „Gehirnwäsche“. Was in der Schule (und mehr noch in der Fernbibelschule) passiert, wird oft als solche gewertet. In dieser speziellen ging es in der ganzen Woche im Grunde nur um einen oder zwei Bibelverse. Alles wurde immer und immer wiederholt und in den Anbetungszeiten dann noch mal emotional wiedergegeben. Besonders im Lobpreis hat mich das sehr gestört weil ich die Zeiten nicht als Anbetung empfunden habe. Es ging nicht in erster Linie um Gott sondern mehr um den Menschen, dass was wir können und wer wir sind.
Als ich später hörte, dass manche WuGler jeden Tag drei Kassetten mit der Lehre hörten wurde mir die Sache mit der Gehirnwäsche natürlich noch deutlicher. Allerdings gibt es da aber ein Problem in der Bewertung und wir sollten es uns nicht zu einfach machen.
Gehirnwäsche ist seit 1975 international verboten. Man gebraucht das Wort als Sammelbegriff für manipulative Methoden einen Menschen seelisch umzuprogrammieren. Dazu gehört der Einsatz von Drogen und um Unerziehung durch Überzeugung oder ständige Wiederholung eines Propagandainhaltes. Entscheidend ist dabei natürlich, dass das Opfer der Gehirnwäsche nicht zustimmt, sich also nicht selbst dafür entscheidet. Zur Gehirnwäsche macht es nicht die Methode sondern der Zwang.

Die Methode des Wiederholens und die damit einhergehende seelische Programmierung ist Teil beinahe jeder religiösen Tradition die ich kenne (nicht nur der christlichen). Exerzitien zielen darauf ab, sich zu ändern. Rosenkranzgebete arbeiten mit Wiederholungen. Stundengebete und Proklamationen festigen geistliche Grundsätze. Will man sich seines Heils in Christus gewiss werden, „bombardiert man seinen Verstand mit entsprechenden Bibelstellen“ usw. Gottesdienste, Hauskreise, Gesprächsgruppen usw. zielen mindestens teilweise darauf ab, Christus ähnlicher zu werden, was immer auch etwas damit zu tun hat, sein Denken zu ändern. Das griechische Wort für Buße – metanoia – bedeutet „umdenken“, also sein Denken zu ändern. Römer 12,2 macht absolut deutlich, dass es wichtig ist, dass wir als Christen unser Denken ändern. Mit einer mehr weltlichen Konnotation kann man von NLP, „neurolinguistischem Programmieren“ reden, dass einmal sehr populär war. Sehr ähnlich funktioniert auch das positive Denken.1
Die Bibelschulwoche und die Fernbibelschule verfolgen also zunächst einmal ein pädagogisches Konzept, das sich als sehr wirkungsvoll erweist wenn man sein Bewusstsein in eine bestimmte Richtung entwickeln will. In dem Sinne, dass sich die Besucher und Hörer dem freiwillig unterziehen, würde ich nicht von Gehirnwäsche reden sondern das System etwas neutraler als eine pädagogische Vorgehensweise sehen. Man darf immerhin nicht übersehen, dass es sich hauptsächlich um Erwachsene handelt, die sich dem Ganzen freiwillig unterziehen.

Schwierig fand und finde ich, dass Kontrollmechanismen gezielt ausgehebelt werden. Der Verstand kam bei WuG immer schon schlecht weg und sollte ausgeschaltet werden. Das Korrektiv anderer Glaubensgeschwister ist auch bereits sehr früh ausgeschaltet worden, denn sie wurden unter den Generalverdacht gestellt unter religiösen Geistern zu stehen. Mittlerweile gerät auch die Bibel zunehmend in Misskredit und die Botschaft, der man sich aussetzt wird so zunehmend beliebig.
Es ist immer bedenklich wenn eine Methode blind angewendet wird ohne dass man sich dessen bewusst ist. Noch bedenklicher ist es, wenn man bei der Methode bleibt aber die Inhalte sich verschieben. Ich bin sicher, dass 2004 niemand gewollt hätte, dass es sich im Laufe der Jahre in Richtungen entwickelt, die heute gelehrt werden. Psychisch hochwirksame Methoden sind immer mit Vorsicht zu genießen und man sollte sich ihnen auf keinen Fall ohne externe Sicherungsmechanismen aussetzen.

Problematisch sehe ich weniger die Methode, als mehr ihren unreflektierten Einsatz und die mangelnden Kontrollen.

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  1. speziell im amerikanischen Sprachraum war es über Jahre ein häufige Kritik an der Glaubensbewegung, dass sie dem positive thinking nahe zu stehen schien. Die hohe Gewichtung des Proklamierens nannte (und nennt) man auch positive confession, womit auch die Begrifflichkeit nahe beieinander liegt. Die Beispiele sollen zeigen, dass derlei Methoden durchaus normal sind – nicht nur im christlichen Umfeld. []

59 Kommentare

  1. ich habe mich damals etwas mit Vorfahrenschuld und stellvertretender Buße beschäftigt, im Zusammenhang mit der Afrikakonferenz. Ich habe auch schwierigkeiten das zu belegen verstehe es auch nicht richtig, was mich gestört hat war das sich Helmut Bauer und W+G total lustig darüber gemacht haben. Es geht ja heute mehr darum wie W+G mit ihrer eigenen Theologie umgegangen sind, ich fühlte mich einfach nur daran erinnert wie sie mit anderen Lehrmeinungen und aktivitäten umgegangen sind, indem sie sich darüber lustig gemacht haben. So long

    http://www.touchthenations.org/de/News/berpdf/dkveabericht

  2. Also für mich ist die Sache klar. Wenn da alle Kontrollmechanismen gezielt ausgeschaltet werden, weder Verstand, noch Glaubensgeschwister, noch nicht mal das Wort Gottes korrigieren dürfen, ist die Bezeichnung Sekte wohl die einzig angemessene.

    Storch, Du hast so recht: Manche Entwicklungen erfordern Zivikcourage, so dass wir aufstehen müssen und laut protestieren.

  3. @ norbi:
    das ging schon in der anfangsphase von WuG vielen so. Es wurde sich ja auch über alles lustig gemacht. für mich war das über jahre hinweg DER grund gegen WuG. ich glaube einfach nicht, dass sich eine bewegung gegen den leib stellen darf. der zynismus den WuG schon immer gegen die kirche christi hatte war mir grund genug kritisch zu sein. christus liebt seine gemeinde, nicht nur splittergruppen.

    @ achti:
    ja, das sehe ich auch so. man darf keine kontrollmechanismen abschalten. schon gar nicht darf das der leiter. ich habe in der letzten zeit noch mal ein bisschen was nachgehört bzw. -gelesen und es ist wirklich gruselig. der verstand wird immer noch diskreditiert und die predigten sind nach wie vor voll mit phrasen die belegen, dass man über negative gefühle beim hören der lehre hinwegsehen muss. es ist klar, dass etwas in dir rebelliert wenn du so einen quatsch hörst, wenn diese kontrolle ausgeschaltet wird ist das evil.

    damit geht aber die gewöhnlich kritik in die falsche richtung und das ist mir wichtig zu sagen. nicht das wiederholen ist das große problem; und das ist es, worauf die meisten in dem zusammenhang herumreiten.
    das ausschalten der kontrolle ist das problem. wir sollten nicht gegen etwas argumentieren was im kern gut und hilfreich ist. stattdessen sollten wir gegen das argumentieren was wirklich gefährlich ist. das sektiererische macht nach meiner meinung nicht aus, dass inhalte wiederholt werden sondern dass die kontrollen ausgeschaltet werden.

  4. Mag sein, daß die korrekte wissenschaftliche Bezeichnung „Gehirnwäsche“ nur zutrifft, wenn Zwang ausgeübt wird, aber ich sehe das etwas anders.
    Auch wenn die Religionen diese Techniken und Exerzitien des „Umdenkens“ schon seit Jahrtausenden anwenden, müssen sie nicht richtig sein.
    Ein Verdienst der neueren Bewegungen wie „Toronto-Blessing“ ist ja gerade, daß Religion und Religiosität grundsätzlich als verdächtig und kontraproduktiv erkannt wurde.
    Wir sollen ja in einer echten BEZIEHUNG mit Gott leben und nicht in einer nur „eingebildeten“.
    Das bedeutet Buße bzw. das Umdenken sollte keine religiöse Leistung oder Pflichtübung sein (10 Stunden Bibellese und beten am Tag) sondern ein einmaliger Willensentschluß, der dann auch in die Tat umgesetzt wird.
    Ich halte fromme Übungen für Quatsch, egal wie geistlich sie auch getarnt sein mögen.
    Das Original ist folgendes: Du suchst Gott in der Stille, weil Du ein Bedürfnis hast, mit ihm zusammen zu sein. Du hörst auf Gott. Wenn er nicht redet ist es OK. Aber wenn er redet, tust Du eben genau das was er Dir gesagt hat und erfährst wie Gott Dir Freude und Kraft für diese „Sinnesänderung“ gibt.
    Mit suggestiven Techniken kommt man zu keiner echten Sinnesänderung, egal ob Autosuggestion oder Fremdsuggestion. Es ist einfach nicht Nachhaltig, sondern nur ein Ersatz für das Echte!
    Man mag seine Angewohnheiten und Denkweisen für ein paar Wochen, Monate oder Jahre ändern und sogar anders leben, aber die nur unterdrückten Gewohnheiten, Denkweisen und Fixierungen kommen immer wieder an die Oberfläche. Du hast Dich nicht wirklich geändert!
    Es wäre ein sehr interessantes Experiment, wenn bspw. Ein Ehepartner, der Mühe mit seiner mangelnden Liebe und schlechten Angewohnheiten hat, sich ständig suggerieren würde: „Es ist leicht, abzuwaschen und den Müll runterzubringen! Ich kann das, weil ich meine Frau/Mann liebe. Ich muß nicht im Stehen pinkeln usw.“
    Nur oft genug wiederholen, bis es in Fleisch und Blut übergegangen ist.
    Man könnte sich aber auch einfach eingestehen, daß es mit seiner Liebe nicht so weit her ist und es einfach TUN. (Müll,Abwaschen etc.)

  5. Also, jetzt muß ich mich wohl doch mal zu Wort melden, zu dieser Sache hier. Erstmal, wenn Gott so aussehen und daherreden würde, wie der Herr Bauer, dann wäre das vermutlich ein guter Grund Satanist zu werden.
    Ich habe mir auf Youtube einige Videos angesehen, in denen es um Bauer ging. Was er da gesagt hat, wich leicht vom oben geschriebenen ab. Es ging darum, dämonische Kräfte aus irgendeinem zweiten, gefallenen Himmel für seine Machtzwecke einzuspannen. Die Fähigkeit, das zu tun, wurde damit begründet, daß wir von Jesus erlöst sind und somit nicht mehr diesen Kräften gehorchen müssen, sondern sie uns. Das ist natürlich westliches LHP in christlichem Gewand. LHP hat mit dem ursprünglichen indischen „Vama Marga“ nicht mehr allzuviel zu tun, dieses läge näher an dem früher von mir erwähnten Pfad zur linken Hand GOTTES, verstanden als nonkonformistischer, das individuelle Dasein als Gottesgeschenk annehmender Glaube, der Licht und Dunkel als komplementäre Dinge begreift die dieses Geschenk ermöglichen. Im westlichen LHP hingegen geht es um Gewinnung weltlicher Macht. Macht über Natur und über Menschen. Im Extremfall läuft das auf Selbstvergöttlichung (eigentlich Ichvergöttlichung) hinaus. Aus christlicher Sicht war genau das die Verheißung der Schlange im Garten Eden, die uns letztlich erst in den Zustand gestürzt hat, aus dem uns Jesus retten mußte.
    Als biblische Rechtfertigung von Herrn Bauers Ansichten kann man, bei ungenauer Lektüre, Römer 8,17 sehen. Bauers Mißverständnis liegt aber darin, das er Prinzen mit Königen verwechselt und weltliche Macht mit himmlischer Herrlichkeit.

    Ich schreib das hier nur, falls jemand meint, ich würde sowas wie W+G gut finden.

  6. Ich bin immer mehr froh, dass ich noch nie wirklich Bekanntschaft mit W+G gemacht habe. Was du beschreibst finde ich wirklich besorgniserregend.
    Allerdings kann ich verstehen, dass du damals nicht aufgestanden bist und was gesagt hast, schließlich will man nicht unhöflich sein, nicht wahr?

    Naja, das Wiederholen ist zugegebenerweise tierisch nervig. Das hab ich festgestellt als ich mir kürzlich zu Informationszwecken ein Stück von einer W+G Predigt angehört habe. Das und das ewige Gebrüll. Aber andererseits stehe ich W+G ja auch kritisch gegenüber und bin demnach von offensichtlich falschen Aussagen irgendwann genervt und abgestoßen. Was das allerdings bei Menschen auslöst, die diese Lehr für positiv halten wage ich mir garnicht auszumalen.
    Allein die Forderung seinen Verstand auszuschalten ist schon gruselig. Wozu hat Gott uns einen Verstand gegeben? Eine Bewegung, die kritisches Denken systematisch ausschalten möchte ist mehr als bedenklich und meines Erachtens nach als Sekte anzusehen.

    Danke Storch, für deine Blogs zu dem Thema hier. Ich finde besonnene ‚Aufklärung‘ echt wichtig und deine Beträge dazu auch wirklich lehrreich. Trotzdem hoffe ich, dass ich in Zukunft weiterhin nicht mehr mit W+G in Berührung komme als nötig;)

  7. @storch:

    Da hast du einen wichtigen Punkt aufgegriffen.
    Aber dem letzten Satz mag ich nicht zustimmen. Ich denke, die Methode, etwas so lange zu wiederholen, bis es geglaubt wird, ist sehr wohl problematisch. Es ist natürlich schwer, überhaupt keine Wiederholungen zu benutzen. Aber wenn das systematisch eingesetzt wird, dann muss man davon ausgehen, dass die Menschen bewusst manipuliert werden. Und das ist auf alle Fälle abzulehnen.

    Und die Lehre, dass wir wie Gott sind, ist doch Quatsch. Wir sind Gottes Kinder, weil er uns adoptiert hat. Nur Jesus ist der einzig geborene Sohn Gottes. Und bei ihm sagen wir zu Recht, dass er Gott ist.
    Wir werden einmal ohne Sünde sein und in diesem Punkt Gott gleich. Aber was z.B. seine Allmacht angeht, werden wir ihm nie und niemals gleich sein. Unsere Mächtigkeit hat ihre Grenzen und das ist auch gut so. Und vor allem ist unsere Kraft immer auf Gott zurück zu führen und kommt nicht aus uns selbst.
    Dass der Mensch wie Gott sein will, ist die Ursünde schlechthin (1. Mose 3).

  8. Mag sein, daß die korrekte wissenschaftliche Bezeichnung “Gehirnwäsche” nur zutrifft, wenn Zwang ausgeübt wird

    Wenn man sich dem Ganzen freiwillig hingibt, den „Verstand ausschaltet“ und die Manipulationstechniken ganz tief an sich ran lässt, dann ist es sogar noch gefährlicher!
    Juristisch macht es wohl einen Unterschied, aber moralisch eigentlich nicht.

    Könnte man sagen, dass die das ja freiwillig machen und selbst Schuld sind. Aber die Leute meinen ja nach wie vor, dass sie ihr eigener Herr sind. Sie geben die Kontrolle über sich ab, obwohl sie es nicht tun wollen.
    Und sie werden total auf Gehorsam gedrillt. Da müsst ihr mal das YouTube-Video anschauen, da sagt ein W+G-Prediger: „Ein Leiter geht, die Anderen folgen. Die Anderen folgen. Folgen. Folgen! Sie folgen. Sie folgen dem von Gott gesandten Apostel.“ (usw.)
    Da kann einem schon schlecht werden …

  9. wow, mehrere sehr gehaltvolle Kommentare hintereinander. ich antworte mal in Reihenfolge, auch wenn es inhaltliche Überschneidungen gibt.

    @ DonRalfo:
    freut mich, dich in der diskussion zu haben. das war ein grund dafür, dass ich gerade dich verlinkt habe. 🙂
    so unterschiedlich sehen wir das nicht. ich bin selber sehr von toronto geprägt und es war seit anfang eine sache, die ich inhaltlich an der glaubensbewegung aus zu setzen habe, dass sie eine tendenz hat, nicht die beziehung zu jesus sondern sein opfer in den mittelpunkt zu stellen. das ist mir bei WuG mehr aufgefallen als bei anderen strömungen aus der richtung und es gibt ein paar posts auf diesem blog, die sich damit beschäftigen (allerdings ohne namensnennung, auch wenn der auslöser oft WuG war). wenn es darum geht, ein „bewusstsein“ zu schaffen, für das, was „uns gehört“ finde ich es auch nicht gut.
    man nutzt wiederholungen aber auch in der beziehungspflege und da finde ich es gut. du hast ja selber als lobpreisleiter bestimmt das ein oder andere lied mehrmals gespielt und vielleicht sogar manche teile ewig wiederholt. das finde ich absolut korrekt. es ist auch eine maßnahme durch wiederholung gewissheit zu schaffen. über jahre hinweg dasselbe lied zu singen, zementiert auf gute weise den glaubensinhalt des liedes. dasselbe gilt für das beten von psalmen, zitieren von bibelstellen usw.
    das ist auch neutestamentlich: nachdem paulus im ganzen philipperbrief über freude geschrieben hat sagt er:
    Euch dasselbe zu schreiben, ist mir nicht lästig; euch aber macht es gewiß. (Phi 3,1)
    Es macht gewiss, immer wieder dasselbe zu hören.

    ich habe den gedanken zuerst nicht aus der glaubenstheologie sondern aus der seelsorge. irgendwann wurde mir klar, dass es mir nicht weiterhilft wenn ich ständig sage oder denke, dass ich ein loser bin und mich keiner mag. also habe ich angefangen, diese gedanken zu „ersetzen“ und habe immer, wenn ich was in die richtung gedacht habe, eine biblische wahrheit dagegen gesetzt.
    ich glaube einfach nicht, dass eine begegnung mit gott reicht (obwohl das vorkommt) und dass es „religiös“ ist, sein denken anhand der bibel zu ändern. wenn ich erkannt habe, dass gott mich liebt, beginne ich damit, mein denken an dem punkt zu ändern. die erste erkenntnis ist oft nur ein starschuss.

    schwierig wird es, wenn solche methoden von menschen benutzt werden und man sich nicht selbst dafür oder dagegen entscheiden kann.

    @ arkadius: das ist schon insofern eine interessante sache, als ich von LHM noch nie gehört habe. hat HB sich echt auf den zweiten himmel bezogen? das wäre schon seltsam, denn nach christlicher theologie ist das kein guter aufenthaltsort. das wort taucht nur im 2.Korinther 10 auf und die klassische Auslegung der „himmel“ ist, dass der 1.himmel diese welt ist, der 2. die geisterwelt (engel und dämonen) und der 3.himmel der wohnort gottes. damit wäre der 2.himmel nicht der ort, den man mit gottsoffenbarung verbindet.
    hier gab es schon mal eine sehr kurze diskussion dazu: http://www.jfrs.de/storch/blog/wordpress/2007/06/15/wie-kommt-es/

    @ Maja: ich meine auch, dass es gut ist, sich so weit als möglich davon entfernt zu halten. Feuer sollte man löschen und sich nicht zu nah an ihnen aufhalten.

    @ philip:
    da triffst du bei mir einen nerv. ich kann mir immer nicht vorstellen, dass jemand so etwas tut. also leute bewusst manipulieren. es gibt allerdings geschichten, die ein andere sprache sprechen: http://irrglaube.parlaris.com/ftopic7196.html leider weiss ich nicht, ob so was stimmt oder nicht. wenn stimmt, ist das eine echte sauerei.

    diese sache mit „wir sind gott“, oder „ich bin christus“ wie es neuerdings öfter heißt, ist reine häresie. ich hoffe, du hast das beispiel in meinem post nicht positiv verstanden? ich fand und finde es katastrophele theologie.

  10. der zweite eintrag von philip hat sich mit mir überschnitten. deswegen bekommt er eine extraantwort: ich finde die gehorsamskette ist noch mal ein anderes ding, vielleicht hängt es mit der „gerhirnwäsche“ zusammen, vielleicht nicht. falsch ist es in jedem fall, seinen willen an einen anderen menschen abzugegen.

  11. Diese Aufteilung in drei Himmel kannte ich bisher gar nicht. Bauers Rede dazu gibt es hier:
    http://www.youtube.com/watch?v=qxiBq_QMwWg&feature=related
    LHP (Left Hand Path) ist wohl eine modernisierte Form von Magie. Magie verstanden im Sinne eines Anrufens dämonischer Kräfte, um weltlicher Zwecke Willen. Die Bezeichnung Left Hand Path hat wohl etwas mit dem Hang moderner Esoterik zu tun, alles mögliche aus indischer Spiritualität zu übernehmen und sei es auch nur dem Namen nach. Satanisten und Esoteriker sehen sich ja gerne als nonkonform gegenüber dem christlichen „Mainstream“, wobei das wohl in den letzten Jahren wohl eher selbst der Mainstream geworden ist. So wie ich den Pfad zur linken Hand GOTTES verstehe, hat das aber nichts mit weltlicher Macht zu tun, sondern begreift den Menschen einfach nur als Teil einer wunderbaren Schöpfung, die, mitsamt dem Tod, der da nunmal reingehört, bejahenswert ist, anstatt sein ganzes Dasein auf ein Jenseits zu richten, wodurch man Gefahr liefe die Schöpfung zu verneinen. Gegenüber dieser Schöpfung gilt es Demut zu bewahren und dem Schöpfer dankbar zu sein, anstatt sich selbst zum Herren über diese Schöpfung aufschwingen zu wollen.
    Sanskrit „Vama Marga“ heißt linke Hand, Vama kann aber wohl auch mit Frau übersetzt werden. Die Schöpfung (Natur, Materie) sehe ich als weiblichen Teil des Kosmos. Leider ist das Christentum (bisher) sehr patriarchal ausgerichtet und läuft somit Gefahr, die Schöpfung zu verneinen.
    Deinen Link fand ich interessant und ich glaube, es gibt genug Möglichkeiten innerhalb dieser Schöpfung vom Honig des dritten Himmels zu kosten. In häufigen Fällen vermiest es uns das Bewußtsein von Sünde. Diese Bewußtsein kommt wohl vom Erkenntnisbaum, der Macht verheißt.

  12. danke für die Info. Und ich muss mich korrigieren, das Video kannte ich; habe ich nur vergessen.

  13. Muß mich korrigieren, Vama Marga heißt linker Weg, nicht linke Hand.
    Marga = Weg

  14. hmm… zum gehirnwaschenden gehört auch immer der, der gewaschen wird. und wenn man dieses möchte? seh ich das zu einfach? wahrscheinlich schon… 🙁

  15. kann denn eine so positive botschaft wie das evangelium, so merkwürdige früchte haben, wie sie bei wort und geist genannt werden. egal welche methode man anwendet sie zu lehren ?

  16. Um es noch mal allen W+Glern klar zu machen, die das hier eventuell lesen: was der Bauer lehrt, hat mit Gott und Jesus nichts zu tun. Jeder, der behauptet, daß man mit Jesus zu mehr weltlicher Macht käme ist ein Schweinepriester. Wenn euch sowas interessiert solltet ihr das werden, was Bauer selbst vermutlich ist (vielleicht weiß er’s nur nicht): Satanisten!
    Ansonsten solltet ihr einen Bogen um den Bauer machen!

  17. über wort und geist muss es heissen sorry

  18. @storch:

    Wenn jemand das ganze Arsenal von Manipulationstechniken anwendet und dann auch noch unbelehrbar ist und nicht den kleinsten Fehler eingestehen kann, dann MUSS es Absicht sein.

    Die Methoden sind ja allseits bekannt. Darüber gibt es auch Bücher, wie man eine Sekte gründet. Warum soll es dann niemand geben, der das wirklich versucht? Das ist so meine Version von Murphy’s Law: Das schlimmste, was getan werden kann, wird getan.

    Zumindest der oberste Anführer macht es mit Absicht, die zweite Reihe manipuliert wahrscheinlich unabsichtlich durch Gehorsam und Nachahmung.

    Leider ist das für die Betroffenen in der Sekte sehr schwer einzusehen. Zum einen, weil sie sich selbst nicht vorstellen können, dass ihr Idol so ein schlechter Mensch ist. Zum Anderen, weil sie zugeben müssten, dass sie sich total geirrt haben und das, an was sie ihr Leben gehängt haben, nur ein Götze war.
    Jeder Mensch denkt doch, dass er nie in einer Sekte landen könnte und wenn es dann doch passiert, dann fällt es sehr sehr schwer, sich das einzugestehen. Vor allem macht man sich ja mit diesem Eingeständnis zum Deppen, der nicht einmal seinen eigenen Willen im Griff hat … es gibt kaum etwas peinlicheres.

  19. was mich so gruseln lässt, ist, dass dieser Übergang von „Freikirche mit seltsamen Hang zu plakativen Wahrheiten“ zu „Sekte“ so smooth vonstatten ging, dass man jetzt davor steht und sich fragt: wie konnte ich das jemals nur harmlos finden?! Klar sind wir Informiert, wir haben uns vor Jahren, als Bauer in aller Munde war, ein paar Predigten reingezogen, dann vielleicht entschieden, dass es rethorisch nicht „mein Ding“ ist, über manch theologische Fauxpas aber mit brüderlicher Liebe hinweggesehen -man will ja nicht pingelig sein- allerdings unbedenklich, oder zumindest wohl sicher eher gut als schlecht. Man denkt, man weiss, was da abgeht, und plözlich, so scheint es mir zumindest, wird der Wortschatz neu definiert, ein Prediger zum Völkeraposten erhoben und wer sich in den Weg stellt, dem wird öffentlich klar gemacht, dass er platt gewalzt wird.

    Das ging zu glatt, ich denke, dass da eine perfide Logik und Methode hinter steht, die darauf aus ist, so lange wie möglich die eigentlichen Ziele Bauers zu verschleiern. Und ich bin gleichzeitig erschrocken, wie plausibel ich den Gedanken finde, dass hier scheinbar ein Satanist sein Spielchen mit uns spielt. Bin ich reif für den Verschwörungs-Thread, oder wird die Zeit uns Recht geben und das Ganze als von langer Hand geplantes Maskerade-Stück entlarven?

    Was Bauer scheinbar sehr erfolgreich geschafft hatte, ist, die Leute einzucashen, die eine große Sensucht nach Jesus haben, das macht mich am nachdenklichsten. Oder war es nicht die Sehnsucht nach Jesus, die zog, sondern das Verlangen nach Macht und Einfluss? Ich wünschte mir, ich könnte in zwei Wochen auf dem Freakstock zuhören, wie Paddy predigt und davon erzählt, wie er auf den schiefen Tripp kam, und was ihn bewog, bei Bauer auszusteigen und sich mit seinen Familien auszusöhnen. Stattdessen habe ich Angst vor der traurigen Bestandsaufnahme, wen ich alles auf dem familienfest vermissen werde…

  20. @ Stefan:
    das ist natürlich ziemlich spekulativ und ich glaube kaum, dass HB tatsächlich Satanist ist. Das würde mich zumindest extrem wundern und es müsste in den letzten Jahren ein Wechsel stattgefunden haben, denn 2004/05 hatte ich einen positiven Eindruck von ihm.

    @ Philip:
    vielleicht hast Du Recht, aber ich neige eher zur Theorie des verführten Verführers. Dinge können sich auf eine Art verselbständigen, die einen selber überholt. Es kommt nicht selten vor, dass sich Leiter auf einmal an einem Punkt befinden an dem sie nie sein wollten und dann nicht mehr zurück können.
    vielleicht stirbt aber auch nur wieder einmal die Hoffnung als letztes… 🙁

  21. thyatira? [weil es nichts neues unter der sonne gibt?]

  22. Und nochmal: das absurdeste Christentum wäre ein Christentum, das da meint, man könne mit Jesus zu ’ner dickeren Brieftasche kommen. Mag sein, daß Bauer sich nicht ganz klar ist, wem er eigentlich dient; aber er wäre nicht der erste „Christ“ auf einem solchen Holzweg.

  23. Was mich im Zusammenhang mit Gehirnwäsche und Umdenken beschäftigt, ist weniger wie und warum es funktioniert, sondern eher wie lange. Abraham Lincoln sagte mal: „You can fool all the people some of the time, and some of the people all the time, but you cannot fool all the people all the time.“ Ich hoffe, dass in dem Maße, wie die Aussagen und Lehren bizarrer werden, immer mehr Leuten ihre Augen geöffnet werden.

    Die große Frage ist: Was passiert dann? Wie kommt man mit der Tatsache klar, monate- oder sogar jahrelang in einem Zustand der Realitätsverdrängung gelebt zu haben? Ist es möglich, sich das einzugestehen? Wohin können sich die Leute wenden (außer an die Sektenberatung, was ja auch laut der Zeit passiert)? Und wie begegnen wir als Jesus Freaks unseren ehemaligen Leuten? Mit einer Genugtuung bis Schadenfreude á la „Wir haben es ja immer gewusst!“ ist Ihnen sicher nicht geholfen.

    Nach meinen Erfahrung mit Gemeinden kann es ausreichen, wenn eine Schlüsselperson sich abwendet, damit viele Andere einen Perspektivenwechsel vollziehen. Ich rechne auch damit, das so etwas kurz- bis mittelfristig passieren wird. Vielleicht würden wir gut daran tun, uns in Weisheit und Barmherzigkeit darauf vorzubereiten, für Aussteiger da zu sein. Nicht um des Recht habens willen, nicht um unserer Bewegung willen, sondern von der Liebe Gottes gedrängt, die jedem Menschen gilt.

  24. @Arkadius:
    Jau, von der „Holzweg“-Sorte gibt es eine ganze Menge. Der Mammon ist ein fieser Halunke, dem die Menschen gerne anheim fallen… Obwohl ich echt nicht weiss, welcher Typ Sektenführer mir jetzt lieber wäre: jemand, der kühl und berechnend den Leuten nur die Kohle aus der Tasche zieht oder einer, der den Quatsch, den er lehrt wirklich selber glaubt. Letztere Vorstellung scheint mir sogar komischerweise um einiges gruseliger zu sein.

  25. Es geht hier nicht einfach nur um jemanden, der Leuten ihr Geld ausse Tasche zieht, sondern ihnen erzählt, daß Jesus nicht nur kein Problem mit weltlichem Machtstreben hat, sondern mit seiner Erlösungstat auch noch Voraussetzungen dafür geschaffen hat, um noch mehr Macht (Geld) zu erlangen. Sehet die Lilien und die Vögel, die bauen Autobahnen, Kernkraftwerke und Plattenbauten und haben außerdem die besten Noten in der Schule! Gott schmeiß Hirn vom Himmel!

  26. Ach, so meinteste dat… Diese Health&Wealth Geschichte. Quasi der „american way“ der Theologie. Gibt da schon ne Menge abgedrehte Sachen – und auch, wenn das nach Vorurteil klingt: eben verdammt viel von der anderen Seite des großen Teichs.

    Aber die Leute, die das vertreten sind soweit ich das weiss, eigentlich schon auch immer sehr interessiert am Geldbeutel ihrer Zuhörerschaft. Gottesdienste sind da eher eine Werbeplattform um den DVD-Verkauf anzukurbeln, auf welcher man dann erfahren kann, wie man mit Gott ganz schnell zu ganz viel Geld kommt.

  27. @Frollein, Ach, so meinste dat…
    Dat isn Dingens Thema wat wie ei‘ unendliche Geschichte
    vom klassischen Konditionieren bis weit über
    der großen Teich recht mein Freund, woll!
    Exegetisch kann ich da jetzt vorab nix sagen,
    aber es geht um Ami Mucke, die adäquat
    transportiert & verpackt sein soll. Woll?!
    Ordentlich Roggn’Roll. Woll.^^ 😛

  28. hehe… DAS hier ist richtig geil:
    http://www.youtube.com/watch?v=oUbkn882XBc
    🙂

  29. also theologisch ist das nicht ganz korrekt. ich unterstelle mal, dass es sich um leute handelt, die aus dem glauben nicht nur ein geschäft machen. aber dann wird es eben als ein zeichen des segens angesehen, dass man geld hat.
    diese theologie basiert in erster linie auf abraham als vorbild. es ist da auch nicht alles schlecht – manche stecken z.b. sehr viel geld in entwicklungshilfe. generell ist es auch eine theologie, die viel aus afrika kommt, die wurzeln sind unbedingt europäisch (natürlich aus der schweiz, hehehe, von calvin. ich halte das auch nicht unbedingt vom NT her abgedeckt. es gibt aber auch leute, die eine solche theologie vertreten und auf mich sehr bescheiden wirken.
    ich selber glaube auch an Gottes versorgung und das schließt in deutschland auch eine überversorgung mit ein. wenn gott mich versorgen will, dann schließt das auch ein auto und einen computer ein. natürlich gibt es extreme, die komplett bescheuert sind. nicht umsonst (oops wortspiel?) gibt es den spruch: „jesus predigte einen glauben, die griechen machten daraus eine philosophie, die römer einen staat und die amerikaner ein geschäft.“

  30. ach, noch was: es ist nicht so einfach über die motive einer bestimmten person zu spekulieren. ich weiß nicht, was HB verdient oder wie die finanzen da aussehen. ihr vermutlich auch nicht, von daher sollten wir da auch nicht drüber spekulieren.

  31. sorry, ihr ward im spam, hajo und .march.

    aber, amen, hajo. wir könnten auch schon mal damit anfangen zu beten und die leute dort zu lieben. hier ist es okay, aber was teilweise in foren und anderen teilen des internets abgeht ist echt nicht feierlich. gottlob sind es nicht viele foren…

  32. Äh. Nur zur Sicherheit: ich meinte damit die ganzen extrem Prosperity Prediger — hab da ne ulkige Bezeichnung zu gefunden „greed gospel“, die in Amerika ganze kommerzielle Fernsehanstalten betreiben und eine riesen Merchandise-Maschinerie. Mit W+G hat das nix mehr zu tun. Ich glaube auch an Versorgung und ich nehme meinen westlichen Wohlstand durchaus als eine Art Segen an – aber der wirkliche Segen ist, dass ich Jesus habe.

  33. @Frollein^^ Das passt zu dir^^
    SUPER VIDEIO^^ God wants me rich!^^
    Kelasse!^^

  34. @Storch, (…) ich selber glaube auch an Gottes versorgung und das schließt in deutschland auch eine überversorgung mit ein. wenn gott mich versorgen will, dann schließt das auch ein auto und einen computer ein. natürlich gibt es extreme, die komplett bescheuert sind. (…)
    -Beim nächsten gemeinsamen Fährtchen,
    kannst ja als ‚Beifahrer‘ bei mir im Wagen platz nehmen^^.
    Dann hören wir NEW MODEL ARMY,
    kreischen wie irre & singen die texte mit^^. Im ‚Backround‘ sollte
    aber jemand ein Foto von der Fahrt machen.^^
    Sowas sollte für die NachWelt erhlten bleiben.
    Solche Typen sind nicht alle Tage & an jeder
    StrassenEcken zu finden^^.
    *world wide… – ihr wisst schon sicher?^^
    auswendig den text*…^^
    Fetten Segen!^^
    Euer Björne.
    PS: Letz drive to Remscheid,
    old City ROCKA*JAZZ&BLUES^^ *lol*

  35. hahaha, greed gospel ist gut – werde ich meinem Vokabular einverleiben.

    @ Björne: außer von den neuen alben kenne ich fast jedes Lied von NMA auswendig. Gratulation zum Auto!

  36. Auto? NÖ 😉

  37. Wollte auch mal was schreiben, weil ich hier doch seit einigen Tagen wieder mitlese und auch Ernstis und Martins ( DXD Nitram! hehe) Posts gelesen sowie diverse youtube-videos gesehen habe. Von 96 bis 02 war ich in einer Brüdergemeinde in Bayreuth, weil mein Dad dort Pastor war. Wir hatten auch eine Jugendgottesdienst-Band, wo jemand von den Baptisten Gitarre gespielt hat. Die Eltern von zwei Mädels, die bei uns in der Jugend waren, gingen auch zu den Bappis. Als ich 03 nach Landshut zog, hab ich kurze Zeit später erfahren, dass sich die Baptisten-Gemeinde geteilt hat und die Hälfte Wort und Geist geworden ist. Besagter Gitarrist geht nun auch zu Wort und Geist, mit dem ich mich prima verstand, zu dem aber der Kontakt über die Distanz und Zeit einfach abriß. Die Mädels sind nach Nürnberg und waren erst bei den Freaks, gehen jetzt aber auch zu Wort und Geist seit der Spaltung. Is schon krass, wenn man drüber nachdenkt … Noch zwei weitere Personen hab ich in Landshut kennen gelernt, die jetzt auch bei Wort und Geist sind.
    Man kann nur beten, dass Gott da eingreift und den Leuten zeigt, wo die Denke falsch ist. Hajo hat geschrieben:
    „Nach meinen Erfahrung mit Gemeinden kann es ausreichen, wenn eine Schlüsselperson sich abwendet, damit viele Andere einen Perspektivenwechsel vollziehen. Ich rechne auch damit, das so etwas kurz- bis mittelfristig passieren wird.“
    … und dass vermute ich auch.

  38. herzlich willkommen, bindersky!

  39. Nochmal: es ging mir nicht darum, was irgendein Prediger verdient, sondern um die Tatsache, daß Bauer meint, Menschen wären, aufgrund der Erlösungstat Jesu in der Lage, um weltlicher Zwecke Willen, Macht über dunkle Kräfte auszuüben, was vorher nicht ohne weiteres ging. Ich, als theologischer Stümper, würde meinen, daß sowas alles auf den Kopf stellt, was Jesus ausmacht.
    Zieht euch dazu folgendes Video ab Minute 5 rein, Bauer spricht:
    http://www.youtube.com/watch?v=JIWfu7ybu1w&feature=related
    Wenn das irgendjemand geil findet, was der Bauer da sagt, dann sollte ihm klar werden, daß der Teufel uns niemals dienen wird. So wie ich das Christentum verstehe wird er vernichtet werden, aber bis dahin tragen wir die Erbsünde in uns und müssen wohl eher ihm dienen; und der ganze tolle Wohlstand und die bunten Reklamebilder um uns herum sind ganz sicher keine Gnadengabe Gottes sondern etwas, das uns immer tiefer in die Abhängigkeit der künstlichen Paradiese und des Erkenntnisbaums verstrickt. Wenn man sich sagt, das ist alles okay so, dann find ich das schon okay so… aber dann soll man bitteschön nicht einen auf Christ machen, sondern sich eingestehen, daß man ja doch nur Gott Mammon anbetet, weil man die harte, grausame, verschlingende Natur, die Gott geschaffen hat, schlicht haßt.
    Ich weiß nicht ob euch die Verstrickung, in der sich jeder Einzelne von uns befindet, der ganz fest an ein Ich glaubt, das so wichtig ist, daß es unbedingt über den Tod hinaus Bestand haben muß, so ganz klar ist.

  40. @Arkadius:
    ich als ebenfalls theologischer Stümper würde das ähnlich sehen. Die Herrschaft Satans, bzw. unsere „Dienerschaft“ ist natürlich bedingt dadurch, dass wir innerhalb der gefallenen Schöpfung leben. Seine Macht in der Welt ist allerdings dadurch begrenzt, inwiefern wir in Gottes Willen leben.

    Dass wir irgendwelche Dämonen oder Teufel in dem Sinne beherrschen sollen, dass sie uns „dienen“, ist natürlich Quark.

  41. auf jeden. die autorität ist dazu da, den herrschaftsbereich gottes auszubreiten. dämonen werden vertrieben, ihr einfluss gebrochen usw. aber sie dienen uns nicht. vielleicht meinte er auch engel. dann würde es zumindest runder.

  42. Die Frage ist nur, auf welche Weise wir wahrhaft in Gottes Willen Leben, und ob die ganze Theologie, nach der wir meinen, uns richten zu müssen, nicht tatsächlich selbst vom Teufel ist. Das Problem ist doch, daß der Teufel wesentlich gescheiter ist, als jeder Theologe dieser Welt, den er in nullkommanix austrickst. Ich bin ja immer wieder erstaunt, wieviele Leute sich für schlauer halten, als es der Gehörnte ist.

  43. Naja, unsere Existenz wird ja – so sehr wir vielleicht auch mal gerne zum philosophieren und, wie sagte Königstochter so schön, zum theologisieren neigen – nicht ausschließlich durch unsere geistigen Bemühungen und Überzeugungen geprägt, sondern zu einem Großteil auch durch recht unreflektiertes Handeln, in welchem sich meist an den Früchten erkennen lässt, wessen Geistes Kind es ist.

    Aus irgendeinem Grund fällt mir dazu Kafka ein: „Denn wir sind wie Baumstämme im Schnee. Scheinbar liegen sie glatt auf, und mit einem kleinen Anstoß sollte man sie wegschieben können. Nein, das kann man nicht, denn sie sind fest mit dem Boden verbunden. Aber sieh, sogar das ist nur scheinbar.“

  44. Übrigens, Storch, Bauer sagt ganz klar „Teufel muß dir dienen“. Dieser lustige Vogel macht mir aber auch wirklich den totalen Messias-Eindruck. Der hat den Teufel bestimmt ausgetrickst. Der Messias aus Röhrnbach, ich lach mich tot. Wie können die Leute nur sowas hinterherrennen, der Typ hat die Ausstrahlung eines ganz, ganz fiesen Staubsaugervertreters.

  45. Ich glaube, das Wort war theorielogisieren, Frollein. Über den Kafka werd ich jetzt erst mal 10 Jahre lang nachdenken, bis dann.

  46. @Frollein, und es kommt noch schlimmer,
    wie mir heute meine Oma
    mitgeteilt hat. 🙁
    Siehe hier: http://www.youtube.com/watch?v=PSC-5zGtnVk

  47. schauderhaft….

  48. jo mei, des isch in den berge…

  49. @Arkadius:

    Königstochter Says:
    Leute, ich will Euch ja nicht den Spaß verderben am Theologisieren,

    😛

  50. Hm, Mist – eigentlich hatte ich das ganze in „klugscheißmodus“-Tags gesetzt. Versteht WordPress wohl nicht 😉

  51. Mein nächster Nick wird dann wohl Darth Klugscheißer.
    Storchs Antwort auf Köto:
    „@ köto: was ist falsch an einer unterhaltung ohne praktischen bezug? macht doch spass ein bisschen zu theorieologisieren.“

  52. Im ersten Moment hatteste mich schon beinahe soweit zu sagen: da ham wa wohl beide recht gehabt. Aber dann meldete sich die Stimme von Darth Oberklugscheißer in mir und sagte: „Nee, nee Darth Klugscheißer, storch ist eben nicht KöTo und da hat Dir Deine Erinnerung wohl einen Streich gespielt.“

  53. Der kleinere Klugscheißer gibt nach.

  54. Interessante Frage von wegen Wohlstand und Gottes Segen, auch jetzt mal völlig unabhängig von WuG (geht mir am Arsch vorbei was der Mann da brabbelt)

    Also aus eigener Erfahrung (habe 9 Monate in der ärmesten Gegen Rumäniens gearbeitet und jetzt seit 6 Monaten in Russland in einem Kinderheim) Ich kenn jetzt niemand in dem Forum, aber ich sage einfach mal das es eine Sache ist von Armut und Wohlstand zu reden, eine andere es zu sehen (und nich nur 3Wochen lang) und nochmal eine ganz andere selber arm zu sein.

    Ich muss zugeben, das ich im laufe meiner philosophisch geistlichen Exkursionen, zu verschiedensten Ideen und Ansätzen gekommen bin, aber die meisten jedoch schnell verworfen habe. Nur einige Dinge sind mir realtiv klar, wobei auch klar ist das es meine subjektive Meinung ist, und ich auch andere verstehe die es nicht so sehen.

    1. Wohlstand = Segen?
    Ich denke nicht unbedingt, gut gelebtes Christendasein (in welcher Konfession und Form auch immer) braucht Zeit, und Fokus auf Gott, wenn ich in einem Dorf ohne Strom und fliessend Wasser Leben, ist mein Leben irgendwie mehr auf das notwendige reduziert. Wenn ich aber mit Auto 5km nach Hause fahre, Esssen in der Mikrowelle mache, dabei Glotze anmachen, Emails checke und Telefoniere….naja…dann sollte ich mich nicht unbedingt wundern wenn ich beim Beten lange brauche bis ich mich auf Gott konzentrieren kann.
    Das ist jetzt kein Plädoyer gegen Wohlstand, nur die Meinung, das alle materialistischen Dinge, seien sie noch so gut und nützlich. Eher von Gott weg, als zu ihm führen. (Um so mehr man hat umso weniger gibt man oder?ehrlich?) Ausserdem ist Wohlstand wohl eher Verantwortung zu teilen, als der Segen viel für sich zu haben

    2. Sagte Jesus nicht, selig sind die Armen??

    3. Sollte man bei jeglicher, Gott segnet uns Theologie auch versuchen aus der Sicht z.B. von rumänischen Christen zu denken (je nach Bedarf, gibt es da alles im Angebot 😉 orthodox, katholisch, lutherisch, pfingstler, baptisten, charismatiker….) Dann kommt doch die Frage auf? Warum segnet Gott Westeuropa, und nicht Osteuropa? Sind die Christen dort schlechter?

    nun ja, ich wollte das einfach mal abseits von WuG einwerfen. Die ganze Geschichte macht mich übrigens SEHR traurig, da ich immer gerne auch ein Freund von pluralistischen Bewegungen bin, und das auch für ein ganz grosses Plus der Jesusfreaks halte. (Vielfalt statt Einfalt) Und dann schmerzt es echt, wenn man guten Willen zeigt und jmd. wie WuG entgegenkommt, das Gute sieht, und dieses dann ohne Respekt und Achtung ausgenutzt wird….

    Meine Meinung war immer, nicht eine Theologie stört mich unbedingt (solange es keine absolut unbiblische und antichristliche ist) Aber was mich stört ist wenn diese zur einzigen Wahrheit erklärt wird. Z.B. mit orthodoxen Christen die beim Beten Ikonen benutzen (bei Bedarf? kann ich mal ein erklärendes Gebet eines serbischen orthodoxen Priesters dazu posten, sehr interessant), mir aber sagen das es ihre Art und Weise ist, und nich ein muss. Habe ich kein Problem, wenn mir aber einer sagt, DAS ist der Weg zu Gott…ähm, nein danke, so dann doch nicht.

    Bei WuG war es von Anfang schon, aus meine theologischen Ansichten heraus, am Grenzbereich, aber wie gesagt, auch wenn ich der Theologie nich unbedingt zustimme, kann ich sie akzeptieren (bei Anfangs WuG, auch schon nur fast…) Aber als es dann mehr und mehr zu verschärfter Theologie (ich denke unbiblischer) kam UND WuG einen alleinigen Wahrheisanspruch kund machte…naja. Hatte sich die Sache gegessen….

    lg mauersegler

  55. vielen dank für die gedanken, mauersegler. hat mich berührt.

    herzlich willkommen hier. ich würde mich freuen, noch mehr von dir zu lesen.

  56. Danke für deinen Beitrag, Mauersegler. Ich habe einen Teil meiner Kindheit auf einem polnischen Bauernhof mit Plumpsklo verbracht (als Polen noch weit von der EU entfernt war), insofern waren meine Beiträge nicht einfach nur irgendeine versnobte Rumphilosophiererei eines Wohlstandsgeschädigten.

  57. Ja, war auch nich gegen oder über jmd im besonderen gemeint….hatte einfach im Übeflug alle Kommentare gelesen und dann mal meinen Senf dazu getan….

Ein Pingback

  1. […] wurde in der Zeit auch sehr gesegnet. Die meiste Zeit der Bibelschule habe ich in meinem Zimmer verbracht und Bibel […]

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