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Ihr seid begierig und erlangt’s nicht; ihr mordet und neidet und gewinnt nichts; ihr streitet und kämpft und habt nichts, weil ihr nicht bittet; ihr bittet und empfangt nichts, weil ihr in übler Absicht bittet, nämlich damit ihr’s für eure Gelüste vergeuden könnt. (Jakobus 4,2-3 nach Luther)

Hast Du Dich auch schon einmal gefragt, warum viele Christen so wenig haben? Bestimmt. Dabei geht es nicht unbedingt nur um materielle Dinge, deren Abwesenheit könnten viele von uns noch ganz gut verkraften. Aber viele von uns haben wenig Frieden, wenig Gesundheit, wenig Ansehen – kurz gesagt, es geht manchen schon ganz schön schlecht obwohl sie einen allmächtigen Gott haben.
Der erste Grund den Jakobus nennt ist einfach nachzuvollziehen: viele mühen und plagen sich, neiden anderen was sie haben, versuchen ihre Bedürfnisse über die Leichen ihrer Mitmenschen zu erfüllen und vergessen darüber ganz das beten. Sie setzen kein Vertrauen in Gott als ihren Versorger und versuchen alles selber zu machen. Warum das so ist lassen wir mal dahingestellt sein, vielleicht wissen sie einfach nicht, was für einen genialen Papa im Himmel sie haben, vielleicht sind sie stolz zum beten – was auch immer. Aber sie sollten sich ändern und beginnen Gott zu vertrauen dass in ihm alles zu finden ist, was sie im Leben brauchen.

Dann gibt es aber auch Christen die beten – und kriegen trotzdem nix. Die Beobachtung habe ich auch gemacht, aber es hat Jahre gedauert bis ich kapiert habe wovon Jakobus hier spricht. Jakobus spricht nicht von Christen die um selbstsüchtige Dinge bitten um sie in ihren Gelüsten zu vergeuden. Er redet nicht von denen die enttäuscht sind, dass Gott ihnen den erbetenen Ferrari nicht schenkt oder die beten, dass Heidi Klum sich in sie verliebt oder dass sie als Millionäre den ganzen Tag auf Malle im Strandkorb liegen. Für Leute mit einem solchen Gebetsleben hätte Jakobus sicher noch härtere Worte gefunden, denn austeilen konnte er!
Ich bin sicher, dass die Christen von denen er hier redet (auch) gute Gebetsanliegen hatten. Sie beteten für Versorgung, Heilung, Segen, Bewahrung und andere Dinge mit guter Verheissungslage. Dass sie es dennoch nicht empfangen haben macht uns stutzig. Ihre üble Absicht sind nicht die Dinge die sie erbitten, das Problem ist dass ihr Leben so selbstsüchtig ist, dass jede Segnung Gottes immer nur ihnen selbst zugute kommt. Manche Ungläubigen halten das Christentum für eine Religion des Wunschdenkens: das Evangelium verheisst alles wonach sich Menschen sehnen: Versorgung (bis hin zu Wohlstand), Gesundeit, Erfüllung usw. Sie sagen, dass damit nur die elementare Bedürfnisse eines jeden Menschen gekitzelt werden.
Sie haben recht, aber nur halb. Gottes Segen ist niemals eine Qualitätsoptimierung bei gleichbleibendem Lebensstil. Es geht ihm nie darum, dass wir „Segenssackgassen“ sind. Alles Gute, das Gott uns gibt ist eingebettet in einen Kontext der Nachfolge – das Kreuz ist das Tor zur Herrlichkeit. Nur wer gelernt hat nicht mehr für sich selbst zu leben sondern für das Königreich und seinen Herrn, der wird in der Lage sein so zu leben, dass Gott ihm seine Schätze und Herrlichkeiten anvertrauen kann. – Und nur der wird so leben, dass sein Gebet um „mehr“ in allen Bereichen erhört werden kann und er den Segen nicht „in seinen Gelüsten vergeudet“.
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You lust, and have not: you kill, and desire to have, and cannot obtain: you fight and war, yet you have not, because you ask not. You ask, and receive not, because you ask amiss, that you may consume it upon your lusts.” (James 4:2-3 – King James Version)

Have you ever wondered why a lot of Christians have so little? Probably. It is not necessarily about material things only; many of us can cope quite well with their absence. But many people among us have little peace, little health, little reputation – in short: some people are not well at all although they have an almighty God.
The first reason named by James is easy to comprehend: many people make a lot of effort and slog away; they envy others for what they have got; they try to meet their needs even if it means harming their fellow creatures and thereby forget to pray at all. They do not trust God as their provider and try to do everything on their own. We will leave it open why that is the way it is. Maybe they simply do not know how brilliant their daddy in heaven is, maybe they are too proud to pray – whatever. But they should change and start trusting in God, trusting that everything that they need in life can be found in Him.
But then there are other Christians who pray but still do not get anything. I have made this observation, too, but it took some years until I got what James is talking about in the above verses. James does not talk about Christians who ask for selfish things in order to waste them on their lusts. He does not talk about those who are disappointed that God does not give them the Ferrari they have prayed for or who pray that a top model shall fall in love with them or that they may lie as millionaires in a canopied beach-chair on Majorca all day. For people with such a prayer life James would surely have found even harsher words, because he was very well capable of criticizing!
I am sure that the Christians that he is talking about in these verses had good prayer requests (too). They prayed for providing, healing, blessing, protection and other things with good prospects of fulfilment. The fact that they still did not receive it makes us wonder. Their evil intentions are not the things that they ask for. The problem is that their life is so selfish that every blessing from God is only of benefit to themselves. Some non-believers take Christianity for a religion of wishful thinking: the gospel promises everything that humans long for – providing (up to wealth), health, fulfilment and so on. They say that thus it only tickles elementary needs that each person has.
They are right, but only half. God’s blessing is never quality improvement at constant lifestyle. For Him it is not about us being “dead-end streets of blessing”. Everything good that God gives us is embedded in a context of following Jesus – the cross is the gate to glory. Only the one who has learned not to live for himself anymore but for the Kingdom and for his Lord will be able to live in such a way that God can entrust him with His treasures and glories. – Only this kind of person will live in such a way that his prayer for a “more” in every aspect can be answered and that he won’t “waste the blessing on his lusts”.

translated by the sick messenger
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3 Kommentare

  1. „Manchmal würde ich mein Glück gern aufbewahren
    an einem Ort, wo es niemand stiehlt.
    Doch wenn man das Glück für sich selbst behält,
    dann ist es nur halb soviel Wert.
    Ich möchte mein Glück in die Welt hinausschreien
    und alle sollen es hören.
    Ich möchte der Welt meine Liebe mitteilen,
    denn nur so geht sie nicht verloren.“

    Segen will weiterverteilt werden.
    Wer einen einzelnen Baum in mitten der Wüste anzündet produziert keinen Waldbrand! 🙂

  2. nuja, ich werde versuchen am freakstock deiner musik zu lauschen.
    bei einigen musikern und bands, sieht man ja bekanntlich,
    vor lauter bäumen den wald nicht.
    segen dir jan! 😛

  3. ps: @storch: kommt geil zum ankl. in english! 😉

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