Der Bundeverlag bringt ein neues Magazin heraus, dass sich an SeelsorgerInnen richtet. Als die E-Mail kam habe ich mal in die erste online-Ausgabe hinein gelesen und einen Artikel über die MANTRA II – Studie gelesen. Die Studie untersuchte den Einfluss von Fürbittegebet auf den Heilungsprozess. Natürlich war sie wissenschaftlich völlig in Ordnung, theologisch hätte ich aber einige Anfragen. Das Ergebnis war vorhersagbar: „es gibt keinen Zusammenhang zwischen Gebet und Heilung“.
Aus theologischer Sicht hätte ich vor allem folgende Kritikpunkte an der Studie:
1) Es war schon ein methodischer Fehler, dass es nur Fürbitten im Doppelblindverfahren gab. Die allermeisten Heilungen geschahen in der Bibel, und geschehen auch heute noch, im Kontakt mit dem Kranken: Gespräch, Handauflegung, Salbung usw. sind einfach wichtig. Über weite Distanzen und ohne Feedbackmöglichkeiten funktioniert es mindestens wesentlich schlechter.
2) Der Artikel sagt nichts darüber aus, wie die Beter ausgewählt wurden. Da es Angehörige verschiedener Religionen (Christen, Juden und Muslime) waren, gehe ich davon aus, dass der spezielle Glaube für Heilung nicht abgefragt wurde. Fürbitte ist aber definitiv nicht gleich Fürbitte. Auch wenn ich, wie oben erwähnt, dem Konzept ohnehin kritisch gegenüberstehe würde ich bei der Auswahl der Beter schauen, dass sie überhaupt an göttliche Heilung als Tatsache (nicht als Möglichkeit) glauben und aus Gemeinden kommen in denen Heilung normal ist.
3) Die Bibel zeigt einen deutlichen Zusammenhang zwischen Heilung und Lehre (zur Evangelisation und Glaubensstärkung). Dadurch dass kein Kontakt zwischen den Betern und den Kranken bestand war es unmöglich zu lehren. Damit fällt der ganze Bereich der Vorbereitung der Kranken aus. Es ist aber wichtig mit Kranken zu arbeiten damit sie aktiv an ihrer Heilung mitarbeiten können.
Insgesamt fände ich es interessanter Studien über Christen zu verfassen die bereits im Heilungsdienst sind und Erfolge darin haben mit Kranken zu beten. So war die Studie darauf angelegt zu zeigen, dass es keinen Zusammenhang zwischen Gebet und Heilung gibt. Jede Studie zeigt letztlich das Ergebnis das bereits in ihrem Versuchsaufbau angelegt ist.
Bleibt die Frage, was MANTRA II für die erste Auflage eines christlichen Magazins qualifiziert.
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15 Kommentare
Ein Pingback
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[…] By dikosss o Storch behandelt hier die MANTRA II-Studie (nein – nicht: MANTA!). Er kommt zu ähnlichen Ergebnissen wie […]
Björne schrieb am
28. Mai 2009 um 08:55Nuja, sie haben doch sicherlich ihr Hausaufgaben gemacht, oder??
Abschlüsse, Qualifikationen, Zeugnisse & Praktikas absolviert
um so ein Blatt herauszubringen, oder??
Dennoch Danke für den Tipp!
‚Göttliche Heilung als Tatsache (nicht als Möglichkeit)‘
Da muß ich wirklich jetzt mal darüber nachdenken…
Mahlzeit & Greetz
Björne
Norbi schrieb am
28. Mai 2009 um 09:54Als vergleich könnte man ja auch healing rooms nehmen, wir haben hier in köln welche, wobei es da natürlich nur um gebet geht. so weit ich weiß werden sollen die leute in einem warteraum etwas „bereit“ werden für Gottes power, dann kommen sie in einen beratungsraum wo mit ihnen gebetet wird, im keller sitzt dann noch eine fürbitte gruppe und betet für die beter die direckt mit den hilfesuchenden in kontakt sind, das läuft so ganz gut. die mitarbeiter werden natürlich nach einem gespräch ausgewählt und nicht wilkürlich. sie müssen fit im glauben sein und erfahrung mit hg und natürlich an göttliche heilung glauben. um ein positives ergebnis zu bekommen müsste man da anders ran gehen, wäre schön wenn das auch mal im seelsorge heft drinnen wäre vielleicht werde ich mal einen leserbrief schreiben
storch schrieb am
28. Mai 2009 um 10:08gute idee mit dem leserbrief. mach das mal.
Achti schrieb am
28. Mai 2009 um 10:21Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast…
Es gibt auch Studien im Doppelblindverfahren, die das Gegenteil beweisen. Stand vor ein paar Jahren mal in der PsychologieHeute.
Kann ich Dir einscannen, wenn Du willst.
storch schrieb am
28. Mai 2009 um 10:33ja, sehr gerne. an so was bin ich immer sehr interessiert.
Björne schrieb am
28. Mai 2009 um 10:42Pschyrembel, Psychologie & Pädagogik usw.
hab auch ebenfalls genug an Literatur + Referenzen.
Seelsorge & Pediger Seminar + diverse HeilungsPrediger
usw. am Start… Sorry Jungs, ich denke ich werde mich vorab
wieder damit beschäftigen, was ich wie ich meine,
am besten kann… BACK TO THE 1. ROOTS…
…un geile Törtchen machen 😛
hehe^^
storch schrieb am
28. Mai 2009 um 10:44in den büchern steht ja nicht so viel zu solchen studien drin. oder hast du da was bestimmtes?
viel spass beim backen!
Björne schrieb am
28. Mai 2009 um 11:14Hm, gibt da ja eine Menge z.B. an christl. u.o. bibl.
therpeut. Seelsorge Literatur… Dennoch Sorry!
Sowas ist überhaupt nicht mein ‚Steckenpferd‘,
Interessiere mich da lieber für andere Orgas & Einrichtungen.
Brot für die Welt, Caritas International, Allianz Mission…
(Um nochmal einige zu nennen)…
*world wide pizza is in your land*
Björne ?† Rockmusik ??
rabbilydia schrieb am
28. Mai 2009 um 14:27mantra klingt irgendwie total esoterisch…
storch schrieb am
28. Mai 2009 um 15:20und II klingt irgendwie römisch 🙂
im ernst: hat nichts esoterisches, der name ist irgendein akronym.
Frollein Friede schrieb am
28. Mai 2009 um 15:32vermutlich ähnlich spektakulär wie NO MA’AM 🙂
storch schrieb am
28. Mai 2009 um 15:34gibt´s aber keine t-shirts von 🙁
Arkadius schrieb am
28. Mai 2009 um 15:36Sanskrit, die Esotero-Freaks bedienen sich ganz gerne aller möglichen Dinge aus Indien. Mantra steht bei denen irgendwie im Zusammenhang mit magischer Heilung. Ihr könnt ja mal nach Jill Purce googeln.
Martin Dreyer schrieb am
28. Mai 2009 um 16:33Sind das Anticharismaten oder wie? Finde es seltsam so eine Studie überhaupt zu veröffentlichen. Wenn man nicht an einen Gott glaubt, der Wunder tut, an was für einen Gott will man dann glauben? An eine Idee? Oder ein Lebenskonzept?
storch schrieb am
28. Mai 2009 um 17:01wen meinst du? die ärzte die die studie gemacht haben waren vermutlich eher keine christen. oder die zeitschrift? die ist evangelikal, keine ahnung, ob sie deswegen auch anticharismatisch sind.