02. Februar 2009 8

Kolosser 3,13

13 Ertragt euch gegenseitig, und vergebt einander, wenn einer dem andern etwas vorzuwerfen hat. Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr!  (Kolosser 3,13 nach der Einheitsübersetzung)

Vergebung ist etwas Wichtiges. Ich bin immer wieder überrascht, dass man das in der Welt so gar nicht sieht. Die Medien, speziell Talkshows, leben von Bitterkeit und Streit und messen damit der Vergebung kaum eine Rolle zu. Dabei gehört Vergebung zu den wichtigsten zwischenmenschlichen Möglichkeiten, die wir überhaupt haben.
Es ist unmöglich unverletzt durchs Leben zu kommen. Ebenso wenig ist es möglich, selbst niemanden zu verletzen. Wo Menschen zusammen leben kommt es immer wieder vor, dass wir einander weh tun – absichtlich oder unabsichtlich. Die einzige Möglichkeit auf gute Weise damit klar zu kommen ist Vergebung.
Unser großes Vorbild ist auch dabei Jesus. Niemand hat Vergebung besser gelebt und gelehrt als er. Erst sein Tod und seine Auferstehung hat die Basis dazu gelegt, dass wirkliche Vergebung möglich ist. Wer Vergebung von Schuld will, kommt an IHM nicht vorbei!
Interessant ist aber auch, dass Paulus sagt, dass wir einander ertragen sollen. Das klingt nicht so idealistisch wie „liebt einander von Herzen“, gibt aber oft sehr genau den Gemeindealltag wieder. Es kommt immer wieder vor, dass wir von einem Bruder oder einer Schwester so genervt sind, dass ertragen das einzige ist, was noch geht. Natürlich ist das nicht das Ideal, aber im Zweifel nimmt man was man kriegen kann und lebt in ertragend in friedlicher Koexistenz. Das ist besser als immer einen Hals aufeinander zu schieben. Ich mag diese pragmatische Ehrlichkeit, die Paulus an dieser Stelle an den tag legt!

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8 Kommentare

  1. Viele liebe Dank für meine Kultshopp Bestellung.
    Jetzt habe ich erstmal wieder einiges zum lesen.
    Thanx Björne

  2. das freut mich. viel spass damit!

  3. hehe – du hast mein Thema von gestern geklaut… 😉

    …was gerne übersehen wird:
    Vergebung ist nicht eine „Möglichkeit“ um in der Gemeinde und mit den sonstigen Pappnasen besser klarzukommen, sie ist ein Gebot!
    Wir haben KEINE Alternative und es betrifft massgebl. unser geistl. Leben – „wenn du stehst und betest…so versöhne dich erstmal mit allen“..

    oder wie Hartwig Henkel so schön sagt:
    „Verletzt sein ist kein Urlaubsschein vom Gehorsam gegenüber Christus.“

    Segen

  4. Habe mal einen interessanten Vortrag von einer Frau gehört, die vergewaltigt wurde. Sie sagte, daß Vergebung schon irgendwann geschehen muß. Aber das Vergebung nicht Versöhnung ist und daß es Personen gibt, mit denen es trotz Vergebung keinen weiteren Lebensweg geben kann.

  5. Hi Bianca
    ja interessant.
    Da ist echt ein Unterschied – „versöhnt“ wird unsere Beziehung zu Gott durch das Kreuz, die von mir zitierte Stelle spricht von versöhnen mit dem Bruder (Gemeinde) und es gibt noch versöhnen zwischen Eheleuten (Familie), es braucht immer 2 Seiten dazu und ist Wiederherstellung von Beziehung – Vergebung bezieht alle mit ein (auch Feinde usw.) und soll auch völlig unabhängig von der Einsicht / Bereitschaft des Anderen geschehen…

    hab ich wohl das falsche Zitat zitiert 😉

  6. Hallo Ihr Lieben,
    ja die Vergebung… das Thema hat mich im Rahmen meiner Seelsorgeerfahrungen auch ganz schön beschäftigt. Ich denke, dass es -wie Bianca schon richtig dargestellt hat- für uns von oft unterschätzter Bedeutung ist. Jesus benutzt zum Thema Unvergebenheit ziemlich deutliche Worte (Mat 6:14+15, Mat 7:1+2 sowie Mat 18:21-35); das musste bei mir auch erst mal richtig sacken… …und ehrlich gesagt ist es noch dabei. Ich denke, dass Vergebung eine großartige Möglichkeit ist von unseren Wunden der Vergangenheit geheilt zu werden. Ansonsten verlängern wir unser eigenes Leid nur durch unsere Unvergebenheit. Letztendlich verbittert man selbst dadurch und trägt den anderen nur noch ihre Schuld hinterher. Eine Last, die ganz schön schwer wird und das Leben auf Dauer unerträglich macht.
    Zwei aussagekräftige Sprüche/Merksätze kommen mit dazu immer wieder in den Kopf:

    – Unvergebenheit ist wie Gift trinken und erwarten, dass der andere daran stirbt.
    – Wenn Du jemandem vergibst, lässt Du einen Gefangenen frei. Und nachher erkennst Du, dass der wirkliche Gefangene Du selbst warst.

    Und danke Euch für die Unterscheidung zwischen Vergeben und Versöhnen. Das sind wirklich unterschiedliche Dinge. Aber immerhin kann Vergebung auch ein erster Schritt in Richtung der Versöhnung sein. Auch auf diesem Gebiet wirkt Gott Wunder!

  7. weisst du von wem das erste zitat ist? das zitiere ich selbst sehr oft, aber ich habe vergessen, wo ich es her habe.

  8. Habe gerade mal auf die Schnelle ein paar Bücher und Unterlagen durchgestöbert, bin aber auch nicht darauf gestoßen. Ich werde aber mal versuchen es früher oder später rauszubekommen; ich sag bescheid.

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