25. Januar 2009 5

Kolosser 3,3-4

3 Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott.  4 Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit.  (Kolosser 3,3-4 nach der Einheitsübersetzung)

Manche sagen, dass es eine der geheimnisvollsten Dinge am christlichen Glauben ist, dass man stirbt um zu leben. Es klingt wie ein Widerspruch, ist aber im Grunde genommen gar keiner. Leben und Tod sind nicht in einem biologischen Sinne gemeint. Man kann körperlich leben und dennoch geistlich tot sein – auch umgekehrt ist das möglich, dass der Körper tot ist, aber wir dennoch bei Jesus weiterleben. Man kann dieses geistliche Leben nicht bekommen ohne zu sterben. Wer in Sünde und dem alten Leben lebt, der wird nicht das Leben Christi in sich haben, erst wer diesem alten „Leben“ stirbt, bekommt das neue Leben, das Jesus ihm gibt.
Eine tiefe Feinheit dieses Lebens ist, dass es mit Christus in Gott verborgen ist – man kann es nicht sehen, denn es ist versteckt. Das macht es oft so schwer, von Jesus zu reden, denn niemand kann unser Leben sehen, das wir von ihm bekommen haben. Wir können nicht unmittelbar darauf zeigen und sagen: „siehst Du, hier ist es.“ Maximal kann man seine Auswirkungen sehen wenn unser Leben sich mehr und mehr ändert, Süchte von uns abfallen, Krankheiten verschwinden usw. Aber das Leben selber kann man nicht sehen und niemandem zeigen.
Wenn sich aber zwei treffen, die beide in Christus lebendig gemacht wurden, passiert es oft, dass sie das Leben aneinander erkennen. Christen erkennen sich oft bevor sie das erste Wort miteinander gesprochen haben, weil eine Verbindung zwischen ihnen besteht, die mit diesem unsichtbaren Leben zu tun hat.

Wenn Christus einmal allen offenbar wird, dann wird auch unser Leben sichtbar sein. Das bezieht sich aber nicht auf diese Welt und dieses Leben sondern auf die Ewigkeit in der Herrlichkeit. Die Herrlichkeit Gottes wird sichtbar machen was wir schon längst sind. In der Ewigkeit wird unser Leben nicht mehr in Gott versteckt sein sondern sichtbar geworden sein. Es wird ein herrlicher Moment in dem die Gotteskinder nicht nur Gott, sondern auch sich selbst gegenseitig erkennen werden.

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5 Kommentare

  1. Maximal kann man die Auswirkungen des neuen Lebens sehen? Wieso maximal? 😉 Wäre hochzufrieden, wenn ich unmittelbar darauf zeigen könnte und sagen kann: »Siehst Du, hier sind sie, die Auswirkungen.« …

  2. Dein letzter Abschnitt klingt so, als meintest du, die Ewigkeit und die Herrlichkeit sei auf das “ Jenseits“ beschränkt. Ich glaub das ist die gängige Ansicht.
    Letztens wurde ich in dieser Ansicht herrausgefordert, von der Aussage/ Anfrage:
    der physische Tod ist eine Konsequenz der Sünde. Warum erwarten wir, wenn wir an die Gerechtigkeit und das Leben glauben, dass unsere Vollendung an unseren physischen Tod gekoppelt ist.?
    Verständlich?
    Ich glaub in all dem steckt noch viel mehr, und ich liebe es, dass alles wieder auf den Prüfstand kommt.

  3. nein, ich meine schon, dass die herrlichkeit auch jetzt schon sehr sichtbar sein kann. aber es ist eben nicht mehr als ein vorgeschmack, deswegen bezeichne ich manchmal auch die ewigkeit als herrlichkeit.

    @ matew: auf die auswirkungen kann man doch ummittelbar zeigen. aber das eigentlich leben sehen, das geht eben nicht.
    übrigens willkommen hier. ist, glaube ich, dein erster kommentar, oder?

  4. „auf die auswirkungen kann man doch ummittelbar zeigen.“
    total simpel!
    seit 30 Jahren nicht mehr krank
    allen fleischlichen Früchten entsagt
    gereinigt und beschwingt im Blut des Lammes…

    Kann Matew sehr gut verstehen

  5. herzlich willkommen, thomas h.
    ich kann matew auch gut verstehen. ich sage ja auch nicht, dass das wenig ist. nur, dass man das leben selber nicht sehen kann.

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