18. Januar 2009 21

In Gottes Abenteuern III

Ich habe es schon verschiedentlich erwähnt, dass ich oft am meisten motiviert bin, wenn ich lese, dass es bei meinen Vorbildern nicht so gut geklappt hat. Schön, dass John G. Lake mit seinen eigenen Zweifeln so offen umgegangen ist.

Eines Tages sprach ich mit Daddy Seymour1 in Los Angeles. Ich berichtete ihm über den folgenden Vorfall im Leben von Elias Letwaba, der einer unserer einheimischen Prediger in Südafrika war: Als ich einmal in sein Haus auf dem Lande kam, sagte seine Frau: „Er ist nicht Zuhause. Ein kleines Baby ist verletzt, und er betet dafür.“

Deshalb ging ich hinüber zu der Eingeborenen-Hütte, ging in die Knie und krabbelte hinein. Ich sah Letwaba in einer Ecke bei dem Kind knien und sagte: „Letwaba, ich bin es. Was hat das Kind?“

Er erzählte mir, seine Mutter habe es auf Eingeborenen-Art auf dem Rücken getragen, und es sei herausgefallen. Er sagte: „ich vermute, es hat sich am Genick verletzt.“

Ich untersuchte das Baby und stellte fest, dass sein Genick gebrochen war, denn der Hals fiel wie bei einer Puppe von einer Seite auf die andere. „Nun, Letwaba, das Genick dieses Baby ist gebrochen!“

Ich hatte keinen Glauben für ein gebrochenes Genick, aber der arme Letwaba kannte da keinen Unterschied. Ich erkannte, dass er es nicht wusste. Er spürte den Geist des Zweifels in meiner Seele, und ich sagte zu mir selbst: „Ich werde seinen Glauben nicht beeinträchtigen. Er wird den Zweifel wahrnehmen, der sich durch all die anerlernten traditionellen Dinge gebildet hat, deshalb werde ich hinausgehen.“
Ich ging in eine andere Hütte und fuhr fort zu beten. Um ein Uhr nachts legte ich mich nieder. Um drei Uhr kam Letwaba herein.
Ich sagte: „Also, Letwaba, was ist mit dem Baby?“
Er sah mich an, völlig liebevoll und zärtlich, und sagte: „was soll sein, Bruder, das Baby ist vollkommen gesund! Jesus hat das Baby geheilt.“
Ich erwiderte: „Das Baby ist gesund? Letwaba, bring mich sofort zu ihm!“
Also gingen wir hin. Ich nahm das kleine schwarze Bündel auf den Arm und verliess die Hütte, indem ich betete: „Herr, nimm jeden verfluchten Bereich aus meiner Seele, der mich daran hindert, dem Herrn Jesus Christus zu glauben.“ Als ich diese Begebenheit Daddy Seymour berichtete, rief er laut: „Preis den Herrn, Bruder! Das ist keine Heilung, das ist Leben!“
(Lake, John. G. (2007): In Gottes Abenteuern. Apostel der Heilung. 3. Aufl. Rinteln: ReformaZion, S. 27–28)

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  1. einer der Gründer der Pfingstbewegung – Anm. Storch []

19 Kommentare

  1. Da wartet man den ganzen Tag auf den Blogeintrag
    vom 19.01 auf Storchs Blog! 🙁
    Nun ja, ich hoffe du hattest einen schönen Tag!
    I’ll bring you more than a song …..
    You’re looking into my heart …..
    *world wide pizza is in your land*
    Björne 😉

  2. Herr, nimm jeden verfluchten Bereich aus meiner Seele, der mich daran hindert, dem Herrn Jesus Christus zu glauben.”

    Amen – was hilft mir meine ganze naturwissenschaftliche Erziehung, wenn sie mich hindert, das Reich Gottes in Aktion zu sehen…

  3. Wow. Ich fand diesen Eintrag damals schon überführend und gleichzeitig auch sehr auferbauend. Schön, ihn heute noch mal zu lesen und zu erleben dass er (und Er) schon wieder zu mir spricht.
    Ich freue mich auf mehr von und über Lake in nächster Zeit.

    @KöTo: Ich ärgerte mich auch schon so manches Mal Bio als Leistungskurs gehabt zu haben. Aber ich denke Gottes Gnade ist auch hier größer.
    Papa, füttere uns mit DEINER Wahrheit!

  4. @ marco

    Echt, Du auch? Ich habe es geliebt – und ich hoffe mal, es gibt auch eine Möglichkeit, naturwissenschaftliches Denken mit Reich-Gottes-Denken in Einklang zu bringen. Ich hinke nur mit letzterem so viele Jahre hinterher… aber Gott kann uns die Jahre zurückerstatten.

  5. Amen dazu!

  6. @marco
    „Ich ärgerte mich auch schon so manches Mal Bio als Leistungskurs gehabt zu haben. “

    tja und ärgere mich inzwischen, bio nach der 11 abgewählt zu haben, weil ich in meiner evangelikalen phase damals ja eh davon überzeugt war, dass die evolutionstheorie schwachsinn ist.

  7. ich hatte auch Bio-LK, fand es aber immer faszinierend wie logisch der Mensch und die Natur aufgebaut sind. Das kann der Mensch zwar entdeckt haben, aber sich sicher nicht zum erstenmal erdacht haben. In den Naturwisenschaften gibt es sicher noch so manch Spannendes, das uns vor der Größe Gottes erstaunen läßt.

  8. hehe… Das is ja ma wieder ein echt geil konstruierter Zusammenhang. Ich seh schon die Schlagzeile in der BILD:
    „Teilnahme an Bio-LK zerstört Glauben an Baby-Heilung“ 😛

  9. Naja, ganz so witzig ist das leider gar nicht – manches, was man gelernt hat, hat man so als Absolutum im Hirn gespeichert und das kommt dann in den unpassendsten Momenten wieder hoch, wenn mans grad gar nicht brauchen kann.
    Manchmal kann es tatsächlich hilfreich sein, bestimmte Zusammenhänge nicht auf dem Schirm zu haben. Ich weiß noch, wie Claudi mal erzählt hat, wie sie mit einem Auto mitten durch einen Fluss gefahren ist, das Wasser bis weit über die Motorhaube hinaus – und wie froh sie hinterher war, dass sie in dem Moment nicht darüber nachgedacht hat, dass Wasser für einen Verbrennungsmotor nicht so zuträglich ist. So hatte sie den Glauben dafür, dass das funktioniert – und es hat funktioniert…

  10. ich sehe das im grunde ähnlich (und hatte auch bio-LK 🙂 ). wir sollten aber nicht vergessen, dass lake selber sehr breite wissenschaftlich interessen hatte und auch etwas in richtung meidzin studiert hat. ihn scheint das nicht gestört zu haben.

  11. Ja liebe Königstochter, aber wenn Du ja, wie Du selbst sagst, auch Spaß an der Naturwissenschaft hast, dann weisst Du auch, dass irgendetwas „Absolutes“ nicht im Sinne von naturwissenschaftlichem Denken ist.

    Klar, vielleicht hat nicht jeder Schüler das Glück, dass er/sie vom Lehrer, bevor sowas wie z.B. Evolutionstheorie unterrichtet wird, darüber aufgeklärt wird, was der Begriff „Theorie“ in der Wissenschaft eigentlich bedeutet, dennoch wird Kindern heutzutage in manchem Elternhaus doch auch kritisches und selbstständiges Denken als Wert vermittelt.

    Ich weiß, was Du mit dem Beispiel von Claudi meinst. Ist auf jedenfall auch ein Credo von mir „Woran ich nicht glaube, das kann auch nicht passieren.“ – obwohl ich mir natürlich auch der Unzulänglichkeit dieser Einstellung bewusst bin, enthält sie einen wahren Kern.

    Ob allerdings in dem Beispiel Claudi (oder die Karre) abgesoffen wäre, wenn sie gewusst oder darüber nachgedacht hätte, dass das eigentlich so nicht funktioniert steht auf einem anderen Blatt Papier.

    Also mich persönlichen halten die „Grenzen des theoretisch Machbaren“ selten auf einfach auszutesten, ob sich diese auch in der Praxis wiederfinden. Und gerade wenn wir uns im Bereich „Reich Gottes“ aufhalten, dessen Kennzeichen eben das Vorhandensein von „Wundern“ unterschiedlicher Größenordung ist, sollte doch eigentlich jedem bewusst sein, dass gerade hier die „Grenzen des theoretisch Machbaren“ zu Hauf überschritten werden.

    Ob mir diese Grenzen im Einzelfall schon vorher oder erst nachher klar sind, ist imho eher zweitrangig. Wenn Vorwissen psychische Blockaden auslöst, dann würde ich spontan eher daran arbeiten, wie man psychische Blockaden überwinden kann, als jegliches Vorwissen über die Welt grundsätzlich abzulehnen. Wäre Wissensvermittlung prinzipiell ein Auslöser für psychische Blockaden, dann sollte man sein Kind bloß nicht zur Schule schicken 🙂

  12. @ jansalleine

    Schön gesagt 😉

    Seltsamerweise hatte ich einen Biolehrer, der sowas von „absolut“ an Naturwissenschaften geglaubt hat, dass es bisweilen für ein kleines Christenmädchen mit grade mal 17 Jahren Lebenserfahrung und einem mehr oder weniger diffusen Glauben nicht so richtig witzig war.
    Wir mochten uns trotzdem und es gab keinerlei „Gesinnungsnoten“, was ich schonmal echt positiv fand (in anderen Fächern war das nicht unbedingt so…)

    Das mit der Theorie ist gut – ich hab mich damals nach dem Unterricht noch regelmäßig mit einem christlichen Biolehrer getroffen, mit dem ich dann jeweils alternative Sichtweisen durchgearbeitet habe, und der hat mir erklärt, dass gerade der Begriff „Theorie“ auf die Evolutionslehre eben nicht zutrifft, da eine Theorie per definition verifizierbar oder falsifizierbar sein muss…

  13. Meine letzte Bio-Lehrerin auffer Abendschule jetzt war auch gläubige Christin und hat uns wenigstens darüber aufgeklärt … Wobei man auch nur mal Wissenschaftstheorie bei Google eingeben um zu erfahren, dass es dort mindestens genauso viele „Denominationen“ gibt, wie im Christentum 😉

    Zu dem Thema, ein kleines Machwerk von mir:
    http://www.jansalleine.com/mp3/emocountryschlagerfolk/09_jansalleine_-_kein_wissenschaftler.mp3

    „Man sagt, dass Liebe niemals vergeht
    und dass sie mehr ist,
    als elektrische Impulse im Hirn
    Es ist nicht immer leicht
    das einfach zu glauben,
    aber auch nicht ganz so schwer
    wie das zu verifizieren

    Ich bin froh, dass ich kein Wissenschaflter bin
    und die Welt so sehen darf wie sie ist
    Ich sehe diese Welt nicht durchs Mikroskop
    Ich sehe diese Welt so wie ich
    und darum liebe ich Dich“

  14. @Königstochter
    Die ET ist falsifizierbar. Und sie wurde durch viele unabhängige Beobachtungen in ganz verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen bestätigt. Teilweise lassen sich auf ihrer Basis auch Voraussagen treffen, die untersucht und bestätigt werden können, wenn sie m.E. auch nicht im selben Sinn verifizierbar ist wie die z.B. die Gravitationstheorie.

  15. @dointime85

    Ehrlich gesagt hab ich jetzt grad keinen Bock auf eine Evolutionsdiskussion. Um Dich evt zu beruhigen, gehöre ich auch nicht zu irgendwelchen fanatischen flatearthern oder so.

    Um als Theorie verifizierbar zu sein, müsste man die Abläufe im Versuch nachbilden oder in der Natur beobachten können. Es gibt ja auch verschiedene Versuchsaufbauten (?) zu bestimmten Aspekten wie z.B. das Miller-Experiment. Im Allgemeinen werden dazu aber schon so viele Prämissen hinzugezogen, dass ich persönlich das Ergebnis nicht mehr als wissenschaftlich redlich ansehen kann.

    Ich möchte nochmal betonen, dass ich nicht zu den fanatischen Evolutionsgegnern zähle, weil mein Glaube nicht von sowas abhängt. Ich möchte aber auch sagen, dass mich die Evolutionslehre als Ganzes nach meinem heutigen Wissensstand nicht überzeugt.

    Das bedeutet nicht, dass einzelne Aspekte davon nicht beobachtbar wären, wie z.B. Mutation, Selektion und Anpassung. Aber was besagt das? Die Fakten, die da sind, kann man durchaus auf verschiedene Art interpretieren…

  16. @Königstocher:
    Full Ack!
    Würde es zu 99,99% genau so formulieren – nur eben vielleicht noch mit sinnlosen Neben- und Beisätzen wie diesem, die das unnötig kompliziert erscheinen lassen 😉

  17. Gut, egal, wir werden unsere Meinungsverschiedenheiten nicht beilegen können. Nach meinem Wissensstand ist die Evolutionstheorie extrem gut belegt, durch Beobachtungen in der Natur und durch Experimenten mit Mikroorganismen sehr gut bestätigt. Falls ich in diesem Blog noch nicht drauf hingewiesen hab: Ich empfehle jedem Kenneth Millers Buch „Finding Darwin’s God“. 🙂

  18. Au, dointime85, da will ich doch noch mal kurz was zu sagen: Die Evolutionstheoretiker lehnen sich imho schlichtweg im Gebrauch der Vokabel „Zufall“ zu sehr aus dem Fenster. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass man gleichzeitig Christ sein kann und an „echten“ Zufall glaubt. Im Grunde muss es sich bei allem, was wir „Zufall“ nennen um „Deterministisches Chaos“ handeln. Gut, ich erwarte nicht, dass jeder Mensch das glaubt, aber in der Evolutionstheorie müsste man das zumindest der Vollständigkeit halber „einräumen“. Dies wird jedoch nicht getan (jedenfalls steht das in der Schule nicht aufm Lehrplan, sollte es doch Evolutionsanhänger geben, die das einräumen).

    Weder „Zufall“ noch „Deterministisches Chaos“ sind bislang mathematisch oder sonstwie naturwissenschaftlich exakt zu beweisen / zu widerlegen.

    „1. Mathematik ist die Sprache der Natur. 2. Alles um uns herum lässt sich durch Zahlen wiedergeben und verstehen. 3. Stellt man die Zahlen eines beliebigen Systems graphisch dar, entstehen Muster. Folgerung: Überall in der Natur existieren Muster.“

    – Max Cohen

    😛

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  1. […] Bücher von und über John G.Lake: – Lake, John. G. (1999): The Complete Collection of His Life and Teachings. Tulsa. – Lake, John. G. (2007): In Gottes Abenteuern. Apostel der Heilung. 3. Aufl. Rinteln: ReformaZion. Blogeinträge zu diesem Titel 1|2|3 […]

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