Heute endet die kleine Reihe über Peter Schneiders Hermann Zaiss Biographie „Lahme tanzen unter der Kanzel“. Ich hoffe, dass die Reihe Euch inspiriert hat, das Buch mal zu lesen – es lohnt sich. Ich schliesse mit einem Zeugnis aus Solingen und einem aus Lennep. Lennep ist ein Stadtteil von Remscheid, das ist also genau unser Chapter und ich freue mich immer, wenn in dieser Stadt etwas passiert.

Das tut der Herr, ihm sei die Ehr!1
Lennep, den 19. Januar 1956

Im September 1955 war ich in Ohligs. Ich litt an Arthritis deformans in den Kniegelenken, an Herzmuskelschwäche und Blutstauungen in beiden Füßen, sodass mir das Gehen sehr schwer fiel. Mit großer Freude und Dankbarkeit darf ich dir mitteilen, dass die Schmerzen aus den Knien ganz weg sind, auch mit dem Herzen ist es ganz gut. Ich kann wieder fleißig meine Arbeit tun. Auch die Blutstauungen sind fast verschwunden. Dank, Lob, Preis und Ehre unserem herr­lichen Heiland!
B. Seh

Dienstagnachmittag in der Neptunstraße zu Solingen-Ohligs2 : Eine lange Fahrzeugreihe füllte die schmale Straße. Es sind Personenwagen, Kleinbusse und Motorräder. Die Nummernschilder zeigen, dass sie aus der Schweiz, den Niederlanden, Dänemark, aus der Ostzone und allen Teilen Westdeutschlands kommen. Menschen eilen in eine etwas mitgenommene Holzbaracke. Einige gehen am Stock, andere werden getragen oder in Krankenstühlen gefahren.
Vielen sieht man am gezeichneten Gesicht an, dass sie leidend sind. In der Baracke drängen sich etwa 400 bis 500 Menschen. Sie lauschen den Worten eines Mannes, der vorn auf einem kleinen Podium zu ihnen spricht. Es ist Hermann Zaiss, von seinen Anhängern Bruder Hermann genannt. Von Beruf ist er Rasierklingenfabrikant in Solingen.

So wird es hier bald wieder sein. Wir arbeiten dran!

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  1. Peter Schneider: Lahme tanzen unter der Kanzel, Seite 139 []
  2. ebd. Seite 169 []

16 Kommentare

  1. Das Buch, ich meine die Auszüge, haben mir gefallen und ich bin inspiriert das Buch zu lesen, leider habe ich mir in dem letzten Jahr so viele gekauft die noch nicht gelesen sind und vor her dran sind, vielleicht werde ich mal darauf zurück kommen.

  2. das freut mich. man kriegt das buch übrigens schnell durch, wenn man sich die zeit nimmt. ein nachmittag sollte reichen. vielleicht landet es ja fix bei deinen gelesenen büchern? 🙂

  3. ..ja, so soll es wieder sein – Amen amen!
    ..das Kriterium mit der Holzbaracke ist zwar im Werk 2 nicht ganz erfüllt 😉 aber es ist wohl wichtig, wenn ihr wollt, dass ALLE kommen, dass ihr nicht Jesusfreaks oberndrüber schreibt, das hält garantiert eine Menge Leute ab –
    think äbaut

  4. jetzt steht ja auch nirgendwo jesus freaks. aber es ist wohl schon klar, wer wir sind.
    ich kann mir auch gerade nicht vorstellen, den gemeindenamen zu ändern. irgendwer wird ihn ja auch immer nicht mögen.

  5. nee – ihr sollt doch nicht euren Gemeindenamen ändern und sollt auch eure Identität behalten… aber Martin hat mal sone Fotomontage gemacht wo dann dick JFR drüberstand – das wäre wohl nicht sooo ratsam, der neutrale Name Werk 2 ist ja schonmal da, aber es könnte ja auch Jesus-Haus oder sowas sein (Jesus-Freaks versammeln sich im Jesus-Haus), ein Gemeindename würde das Ding zum exklusiven Standort machen – du versteh?
    ich würd z.B. auch nicht zu den Zeugen Jehovas gehen und wenn da noch so sehr der Kessel dampft… ;-9

  6. Das Buch ist wirklich schnell zu lesen. In großen Buchstaben, mit zahlreichen Fotos & viel Fett gedrucktem leicht zu lesen und anzuschauen.
    @ Bento! Der Name Kultshockk ist doch bekannt bis über die Grenzen des Bergischen Landes hinaus … Bleibt der Name den nicht bestehen?!

  7. der name steht noch nicht fest. mal sehen.

  8. ich würde als name irgendwas mystisch sektiererisches nehmen

    „tempel der letzten jünger des heiligen apokalyptischen ritterordens von 1358“

    das muss dann aber auch gross und über die ganze fläche draussen dran stehen

  9. off topic: storchilein, hattest du nicht meinen vorherigen post gelesen? beim „spiel des wissens“ kann man einiges lernen;-)

  10. „von den jesusfreaks zu sein und trotzdem richtig unterwegs“?!

    hab ich irgendwas verpasst?

  11. hm… die jesus freaks bleibt man. auch yvonni und ich sind in unserer neuen gemeinde “ die von den jesus freaks „. mit allen vor und nacxhteilen die sich menschen da so ausdenken. wir versuchen zu leben, dass vourteile abgebaut werden.
    sonntag ist was passiert, was irgendwie beides unter einen hut brachte… die von den jesus freaks zu sein und trotzdem richtig unterwegs… what ever… amen zu deinem post !

  12. @dazi:
    den davor hatte ich mal gelesen, hatte ihn aber nihct mehr parat. nun wird mir einiges klar.

  13. naja, das bild was einige noch haben. sorry, ich habe mich falsch ausgedrückt.
    es gibt halt noch einige vorurteile, die nach und nach abgebaut werden müssen. das fremdbild ist ein wenig verzehrt…
    aber irgendwie passt das nicht in den post…

  14. Es bleibt ja wohl das „Kultshockk“, oder etwa nicht? *bangend*

  15. einen nachmittag lesen, das letzte mahl habe ich das vor zwei jahren gemacht als ich in russland war und keiner deutsch konnte und wenige englisch. ich lese jeden tag eine halbe stunde im zug. vielleicht schaffe ich es auch meine lesegewohnheit zu ändern mal sehen.

  16. HEADBANGER FOR KULTSHOCKK !!!! 🙂

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